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01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen

Titel: 01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Choga Regina Egbeme
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grenzenlos.“ Der Druck ihrer Arme wurde stärker. „Ich habe diese Geschichte nicht gekannt. Ich weiß überhaupt viel zu wenig von deinem Leben nach deiner Heirat.“ Sie schob mich sanft von sich und blickte mir tief in die Augen. „Wahrscheinlich werde ich niemals alles erfahren und einfach akzeptieren müssen, dass wir nicht für immer mit dem Erbe deines Vaters leben können. Ja, mein Kind, du hast Recht. Wir sollten einen Schlussstrich ziehen. Die Familie gibt es nicht mehr. Wir brauchen keine Tracht, die uns von unserer Umgebung unterscheidet.“
    Sie lächelte mich aus müden Augen an und nahm das weiße Kopftuch ab, ohne das ich sie selten gesehen hatte. „Ich habe fröhliche Farben immer schon gemocht. Auf meine alten Tage werde ich noch einmal bunte Stoffe tragen. So wie die Blumen, die sich schmücken. Das macht mich zwar nicht jünger, aber meinen Blumen vielleicht etwas ähnlicher.“
    „Was werden wohl unsere Gefährtinnen dazu sagen?“, fragte ich.
    „Sie werden tun, was Schwester Ngozi sagt“, meinte Bisi. „Die meisten hören auf sie.“
    „Sie wird meinen Vorschlag ablehnen“, prophezeite ich.
    Mama Bisi blickte auf das weiße Kopftuch in ihren Händen. Dann ließ sie es langsam zu Boden gleiten.

Die Mutter des Hasses
    Schon vor Sonnenaufgang pflückte ich für Efe frische Kräuter, mit denen ich ihre Gesichtsschwellungen behandeln wollte. Lapes Bein war glücklicherweise nur leicht verletzt. Ich bat beide, der Sonntagsspeisung fernzubleiben, um die Besucher nicht unnötig zu beunruhigen. Was wir jetzt am wenigsten gebrauchen konnten, war eine aufgeheizte Stimmung, die sich gegen die Muslime richtete. Der Vorfall auf dem Markt konnte unmöglich bedeuten, dass all jene, die an Allah glaubten, Christen hassten. Vielleicht hatten sich jene beiden Männer schon zuvor über etwas geärgert, das sie an meinen Mitschwestern ausließen.
    Wir trafen uns alle auf der Veranda. Ich war ziemlich nervös, denn ich sah Mama Ngozi an, dass sie voll Zorn war. Meine Schwester Efe hatte sich in die letzte Reihe gesetzt, das Kopftuch wie einen Schleier umgewickelt. Nur noch ihre verquollenen Augen blickten heraus. Ich wusste, was in ihr vorging. Sie hatte es mir erzählt, als ich ihr Gesicht versorgt hatte.
    „Ich schäme mich so sehr, Choga“, hatte sie hervorgepresst. „Nur wegen mir haben wir jetzt Ärger.“
    „Das stimmt doch nicht“, hatte ich sie zu beruhigen versucht. „Ich hätte genauso reagiert, wenn jemand das Andenken an mein Kind mit Füßen getreten hätte. Du darfst dir keine Vorwürfe machen. Wir stehen alle hinter dir, glaube mir!“
    „Mama Ngozi...“, hatte sie zögerlich begonnen, „... sie wird ...“ Wieder hatte Efe geschwiegen. „Ich darf es dir nicht sagen.“ Fast flehend hatte sie mich angesehen. „Du darfst nicht böse auf mich werden, wenn du hörst, was Mama Ngozi vorschlägt.“ Ich hatte es ihr versprochen.
    Jetzt schob ich mich zwischen meinen Gefährtinnen hindurch und setzte mich neben Efe und Lape. Gespannt wartete ich, was geschehen würde. Bisi als unsere Älteste hieß alle willkommen und übergab das Wort an Ada, die über das Geschehen auf dem Markt sehr sachlich berichtete. Ohne Efe die Schuld dafür zuzuweisen, wie sie es in der Nacht zuvor mir gegenüber noch getan hatte.
    „Wir sind hier, um zu beratschlagen, wie wir mit der neuen Situation umgehen“, schloss Ada. „Ich bitte euch nun, eure Vorschläge ruhig vorzutragen.“ Dann erteilte sie mir das Wort.
    Wie gerne hätte ich jetzt gewusst, was Mama Ngozi im Schilde führte! Nachdem ich Efes und Lapes Unglück bedauert hatte, erläuterte ich meine Überlegungen.
    „Wir sind hierher gekommen, weil wir eine Zuflucht gesucht haben. Das hat dank vieler Hände, die kräftig zugepackt haben, auch geklappt. Und wir werden so weitermachen. Wir müssen uns jedoch öffnen, etwa unsere Lebenseinstellung nicht unnötig betonen, wenn wir keine Ablehnung provozieren wollen.“
    Mama Ngozi räusperte sich vernehmlich. „Tochter Choga, du warst noch nicht mal acht, als du hierher kamst. Ein ängstliches Kind. Jetzt bist du Mama Choga, trägst so wie deine starke Mutter Verantwortung. Wir sehen, dass vieles, was du tust, richtig ist. Wir beobachten jedoch auch, dass du dich bei den Sonntagsversammlungen zurückhältst. Viele von uns würden sich wünschen, dass du in der Kirche das Wort ergreifst. Doch wir wissen, dass du eine andere Überzeugung gefunden hast.“ Mama Ngozi machte eine bedeutungsvolle

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