Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen

Titel: 01 - Die verbotene Oase - Mein neues Leben im Harem der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Choga Regina Egbeme
Vom Netzwerk:
Magdalenas Stimme: „Um Himmels willen, was geht hier vor?“ Sie rief ihren Schülern zu, unter denen sich an diesem Tag auch zwei von Ngozis Verwandten befanden, dass sie in der Schule bleiben sollten.
    Wenige Augenblicke später stand sie an unserer Seite. Wir waren zwar nur Frauen, unsere Verzweiflung machte uns jedoch ebenso stark wie die von außen gegen das Tor drückenden Männer. Ada hatte gründlich gearbeitet - die Pforte hielt stand.
    Der liman, der selbst tatenlos zugesehen hatte, trat nun zur Seite. „Nehmt das Auto“, befahl er seinen Leuten.
    Wir sechs Frauen wechselten entsetzte Blicke. In Richtung Farm rief Ngozi auf Haussa, dass sofort alle Frauen zum Tor kommen sollten. Mama Adas kräftige Stimme wiederholte die Aufforderung auf Englisch. Einige meiner Gefährtinnen waren noch hinten in der Küche gewesen, die anderen an der Mauer, die Besucherinnen im Haus. Letztere streckten neugierig die Köpfe aus der Haustür, ohne sich weiter zu rühren. Schließlich
    waren alle meine Schwestern, bis auf Efe, am Tor versammelt, gegen das nun das Auto anfuhr.
    „Wir sind stärker als dieses Auto“, raunte Magdalena mir zu. „Solange wir hier stehen, haben die da keine Chance.“
    Nun sah ich Josh aus der Schule stürmen, hinter ihm alle anderen Kinder.
    „Josh, geht ins Farmhaus, schnell! Und bleibt drin, bis wir euch sagen, dass ihr rauskommen dürft!“, rief ich ihm zu.
    „Wir wollen euch helfen!“, schrie Josh zurück.
    „Dann nimm alle und bleibt im Haus. Und schaff Hope auch rein!“ Die Hündin bellte wütend an unserer Seite.
    Die Kühlerhaube des Autos wies bereits erhebliche Beulen auf, dennoch gab der Fahrer nicht auf. Wir wähnten uns schon als Siegerinnen. In diesem Moment stürzte Ngozi neben mir zu Boden. Sie blutete aus einer Wunde an der Stirn. Da flog auch schon der zweite Stein, er verfehlte mich nur knapp, weil ich mich zu Ngozi hinuntergebeugt hatte.
    „Hilf mir hoch!“, befahl Ngozi.
    „Bleib unten. Das ist zu gefährlich.“
    „Ich werde niemals weichen!“ Ngozis Stimme überschlug sich. Sie rappelte sich auf. „Ihr Bastarde habt das Haus meiner Tochter zerstört!“, rief sie den Männern entgegen.

    Dann packte sie jenen Stein, der sie selbst getroffen hatte, und schleuderte ihn mit voller Wucht gegen die Windschutzscheibe des Autos. Das war das Signal, das die Situation eskalieren ließ. Nun flogen die Steine, die wir so mühsam zu einem Wall aufgeschichtet hatten, wild durch die Luft. Es war eine stumme Schlacht, niemand sprach, niemand klagte. Obwohl ich sah, dass Blut über Lapes Gesicht lief, verteidigte auch sie uns mit zusammengepressten Lippen.
    Aus dem Auto holten die Angreifer zwei lange Buschmesser und gingen auf uns zu. Boshaft grinsend schwangen sie ihre Waffen, denen wir nichts entgegenzusetzen hatten. Wir hatten keine Wahl; wir mussten das Tor aufgeben. Die Männer stießen es einfach um. Obwohl wir uns mit den Steinen zu verteidigen versuchten, kamen sie immer näher, und wir wichen zurück zum Haus.
    Es war zum Verzweifeln: Ich gab mir solche Mühe - trotzdem traf ich nicht einen dieser Männer! Meine Angst ließ mich völlig versagen, Tränen der Wut und der Ohnmacht stiegen in mir auf.
    „Alle ins Haus“, kommandierte Ada.
    „Ich werde nicht weichen!“, schrie Ngozi zurück. „Ich weiß, wann ich dem Teufel ins Gesicht sehe. Und ich werde nicht vor ihm zurückschrecken.“ Bisi und Ada versuchten, sie fortzuzerren, doch sie stieß beide von sich.
    „Bastarde!“, schrie sie immer wieder. „Wer waren eure Mütter, dass sie euch nicht lehrten, Respekt vor Frauen zu haben?“
    Inzwischen standen wir alle auf der Veranda zusammengedrängt. Nur Ngozi verharrte mitten im Hof; wir riefen ihr zu, dass sie zurückkommen solle. Dann nahm sie den letzten Stein, der noch dort lag, und hob ihn auf. Sie schleuderte ihn direkt in Richtung des liman, verfehlte ihn aber um mehrere Meter. Jetzt stürmte einer der beiden Männer mit dem Buschmesser auf Ngozi zu und holte aus.
    „Nein!“, schrien wir wie aus einem Mund.
    Mama Ngozi fiel in den Staub, ohne ein weiteres Wort gesagt zu haben. Unter unseren entsetzten Blicken riss der liman ihr das weiße Tuch vom Leib und wickelte es um seinen Stock. Ich begriff wohl ebenso wenig wie die anderen, was er vorhatte. Er schien sich zurückzuziehen. Den umwickelten Stecken schwenkte er dabei wie eine Trophäe. Er blickte um sich, als ob er Maß nähme, dann entzündete er das wie eine Fahne lose herabhängende Ende von

Weitere Kostenlose Bücher