01 - Ekstase der Liebe
ich«, antwortete er. »Das verspreche
ich.«
Charlotte
dachte darüber nach, während sie die Ärmel ihres Morgenkleides nach oben zog
und ihren Rock zurechtrückte. Dann streckte sie die Hand an Alex vorbei aus und
nahm eines von den Gurkensandwichs, die Campion zum Lunch gebracht hatte.
Alex
dachte angestrengt an Pferderennen. Pferderennen langweilten ihn zu Tode und so
war das sein persönliches Mittel geworden, seinen Körper in den Griff zu
bekommen. Staunen erfüllte ihn. Seine Verlobte hatte gerade eine Erfahrung gemacht,
die manche Frauen niemals machten, und aß gelassen ein Sandwich. Seine Augen
verengten sich und er sah genauer hin. Charlottes Hände zitterten. Tatsächlich
lief ihr eine Träne über die Wange, als er sie beobachtete.
Alex
seufzte. Wie durch ein Wunder verschwand die unangenehme Schwellung in seinen
Pantalons. Er nahm sich ein Gurkensandwich und setzte sich neben seine
Verlobte.
»Tatsächlich«,
sagte er nachdenklich, »wird es nicht nur noch einmal passieren; es wird das
nächste Mal noch viel besser sein. Weil ich dieses Mal dir Vergnügen bereitet
habe und nächstes Mal werden wir das gegenseitig tun.«
Charlotte
schreckte auf. Sie hatte überhaupt nicht an ihn gedacht.
»Stimmt
etwas nicht?«, fragte sie.
»0
nein. Ich werde nur explodieren, wenn du mich berührst«, sagte Alex fröhlich.
»Verstehst du«, fuhr er mit samtener Stimme fort, »mein Körper sehnt sich
danach, dir nah zu sein und dich zu ruinieren, wie man so schön
sagt, und nur meine großartige, vornehme Selbstbeherrschung und mein Sinn für
Humor halten mich hier zurück, so dass ich ein trockenes Sandwich essen kann.«
Er legte es auf das Tablett zurück und wählte mit gerunzelter Stirn ein
anderes. »Ich sollte dich in der Kutsche küssen und dann mit diesen verdammt unbequemen
Hosen in meinen Club schlendern und so allen Gerüchten über meine Fähigkeiten
den Garaus machen.«
Charlotte
sah ihn nachdenklich an. Alex warf ihr einen verführerischen ... und
belustigten Blick zu. Plötzlich kicherte Charlotte. Die Situation war recht
amüsant, wenn auch nicht so, wie er dachte. Er wollte sie nicht ruinieren, indem
er auf dem chinesischen Diwan ihrer Mutter weiter ging, dabei hatte er sie
bereits ruiniert.
Sie
berührte seinen Ärmel, während sie noch immer ein schlechtes Gewissen hatte.
»Danke«, sagte sie. Bei diesen Worten sah Alex verwundert, ja schockiert aus.
»Was
ist los?«, fragte sie.
»Nur
eine Frau hat sich je bei mir bedankt ...« Er unterbrach sich und biss von
seinem Sandwich ab.
»Hast
du viele Geliebte gehabt?«
»Hunderte
... Tausende ...« Alex wedelte mit seinem Sandwich durch die Luft. Charlotte
stieß einen leisen, missbilligenden Laut aus. Er beugte sich zu ihr und sah
ihr in die Augen. »Ein Gentleman spricht nie über seine anderen Eroberungen«, meinte
er. »Aber da du meine letzte Eroberung sein wirst, kann ich dir sagen, dass ich
mich nicht erinnern kann, je so erregt gewesen zu sein wie heute Nachmittag ...
niemals in meinem ganzen Leben und mit keiner von den Tausenden Frauen.«
Charlotte
errötete.
»Wir
haben aufgehört«, sagte Alex, »weil ich dich eine Stunde, zwei Stunden lang auf
einem bequemen Bett lieben möchte.« Seine Augen funkelten schelmisch. »Und ich
möchte, dass wir verheiratet sind. Du wirst meinen Ring tragen und du wirst mir
gehören und sonst niemandem. Und ich möchte, dass deine erste Erfahrung der
Beginn einer langen Reihe von gemeinsamen Nächten und Tagen ist.«
»Tage?«,
wiederholte
Charlotte verwirrt.
»Tage«,
bestätigte
Alex und lächelte. »Mein Schlafgemach hat große Fenster und ich werde dich auf
mein Bett legen, während die Mittagssonne auf uns scheint, und«, seine Stimme
war kaum mehr als ein Flüstern, »ich werde mich den ganzen Nachmittag an deinem
Körper ergötzen.«
Charlotte
fühlte sich, als sei sie inzwischen puterrot angelaufen.
»Verdammt!«,
meinte Alex leichthin. »Ich erreiche meine Grenzen. Ich werde ein kaltes Bad
nehmen müssen.« Charlotte kicherte.
Alex
streckte eine Hand aus, legte ihr den Arm um die Schultern und spielte mit
ihren Locken.
»Also,
willst du mich heiraten? Soll ich deinem Vater sagen, dass du einverstanden
bist?«, fragte er.
Charlotte
sah zu ihm auf, ihr Herz zersprang beinah vor Liebe zu ihm. Sie liebte seine
wilden, schwarzen Augen, seine hochfliegenden Augenbrauen, seinen ironischen
Sinn für Humor ... sie liebte ihn.
»Du
hast nicht immer Recht, weißt du?«, flüsterte sie ihm mit
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