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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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leuchtenden Augen zu.
    »Oh?« Er
zog eine Augenbraue hoch. »Ich versichere dir, dass niemand je gesagt hat, dass
ich im Unrecht sei!«
    »Vielleicht
gibt es Liebe auf den fünften oder sechsten Blick«, sagte Charlotte mit süßer
Stimme. Sie legte ihm die Arme um den Hals. »Vielleicht ist Liebe zu glauben,
dass der geliebte Mensch schön, intelligent und humorvoll und durch und durch
... begehrenswert ist. Vielleicht ...« Aber Alex unterbrach sie, indem er
seinen Mund auf ihren senkte.
    Die
Stille im Chinesischen Salon wurde erst dadurch gebrochen, dass die Tür kurze
Zeit später geöffnet wurde und ein ziemlich zerzauster, aber sehr glücklicher
Graf und eine ebenso glückliche, aber gelassen wirkende, zukünftige Gräfin
heraustraten.

Kapitel 13
    Drei Tage vor ihrer
Hochzeit legte Charlotte voller Nervosität letzte Hand an ihr Porträt von Chloe
van Stork. Chloe saß geduldig auf der Couch, wie sie wochenlang gesessen hatte,
aber Charlotte sah, dass auch sie nervös war. Chloe hatte sich das Porträt noch
nicht angesehen. Sie wollte, dass es eine Überraschung war, erklärte sie etwas
kindisch. Schließlich zwang sich Charlotte, den Pinsel beiseite zu legen. Sie
zitterte so stark, dass sie das Porträt vor lauter Nervosität womöglich
ruinieren würde. Es war so seltsam, gleichzeitig das Porträt zu beenden und zu
heiraten. Es war, als würde sie ihr altes Leben ablegen ... nein, das war dumm
Alex hatte bereits ein großartiges Atelier für sie in seinem Haus eingerichtet.
Er hatte es neben sein Arbeitszimmer gelegt, damit sie in seiner Nähe war.
Charlotte lächelte töricht in sich hinein. Sie wischte ihren Pinsel sorgfältig
sauber und legte ihn beiseite. Später würden die Dienstboten all ihre Farben
zusammenpacken und zum Grosvenor Square bringen. Zu unserem Haus, dachte sie.
    »Möchtest
du jetzt dein Porträt ansehen, Chloe?«
    Chloe
fuhr überrascht auf. Sie ist so ein netter Mensch, dachte Charlotte liebevoll,
als sie Chloes kleines, ernstes Gesicht und die klaren Augen betrachtete. Die
beiden jungen Frauen waren während der acht Wochen, die Charlotte für das
Porträt benötigt hatte, gute Freundinnen geworden. Charlotte betrachtete ihr
Werk argwöhnisch. War sie da? Chloes tiefe Ehrlichkeit? Sie glaubte ja. Die
andere Seite von Chloe, der lebhafte Funke des Verlangens, der Charlotte vor
zwei Monaten so deutlich erschienen war, trat im fertigen Porträt schwächer
zutage. Vielleicht weil Chloe selbst ihren sehnsüchtigen Blick, den sie nach
dem Abend mit König Lear gehabt hatte, verloren hatte. Der Abend, bevor
Alex um meine Hand angehalten hat, dachte Charlotte und lächelte leicht, aber
unwiderstehlich. Sie konnte nicht aufhören zu lächeln, wenn sie an ihn dachte.
    »Ich
habe nie zwei vernarrter Narren gesehen!«, hatte ihre Großtante Margaret, eine
furchterregende Dame in bester Verfassung, erklärt. Lady Margaret hatte einen
geschwollenen Zeh und war während des förmlichen Diners, das der Herzog von
Calverstill gab, um die Verlobung seiner Tochter mit dem Grafen von Sheffield
und Downes zu feiern, besonders gereizt gewesen. »Wir werden ja sehen, wie
lange das anhält«, sagte sie gehässig. Aber Margaret hatte ihre jüngste Nichte
wirklich gern und Alexander schien ein Mann von der anständigen Sorte zu sein.
Sie hatte seinen Vater, Old Brandy Balls, wie sie. ihn in ihrer Jugend genannt
hatte, sehr gemocht. Er wäre entsetzt, wenn er wüsste, dass sein Sohn den
Spitznamen der Unmögliche Graf trug.
    In
Charlottes Atelier schlug Chloe ihre Hand vors Gesicht. »Das bin ich nicht!«
    Charlotte
sah sie verwundert an. »Natürlich bist du das, Chloe. Es sieht genau aus wie
du.«
    »Nein«,
hauchte Chloe. »Es ist viel zu schön.« Ein kleines Lächeln erschien um
Charlottes Mundwinkel.
    »Du
bist eine fantastische Schönheit, meine Liebe.« Sie legte Chloe einen Arm um
die schmalen Schultern. »Du musst dich an diese Tatsache gewöhnen.« Charlotte
hatte sich entschieden, Chloe nicht in einer modischen Umgebung, wie einem
verfallenen Tempel oder einer Blumenwiese, zu malen, sondern auf dem Diwan, auf
dem sie auch Modell gesessen hatte. Seine leicht abgenutzte Oberfläche wurde
durch Chloes schweres Köperkleid, das sie bei den Sitzungen oft getragen hatte,
betont.
    »Meinst
du nicht, dass das Bild mit einem neuen Kleid schöner wäre?«, hatte Chloe
zweifelnd gefragt, als Charlotte ihre Absicht verkündete. »Schließlich hat
Sissy ein ägyptisches Kostüm ...«
    Charlotte
unterbrach die

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