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01 - Ekstase der Liebe

01 - Ekstase der Liebe

Titel: 01 - Ekstase der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Sie schliefen den Schlaf der
Gerechten, der Erschöpften, der Jungvermählten und der durch und durch
Zufriedenen.

Kapitel 16
    Die nächsten zwei
Wochen gingen in die Geschichte von Dunston Castle, Schottland, ein, dem Sitz
vierer aufeinander folgender Grafen von Sheffield und Downes. Tatsächlich
vertraute der Butler des Schlosses, Mr McDougal, seiner Frau an, dass es seit
dem dritten Grafen, dem Vater des jetzigen, nichts Ähnliches gegeben hatte,
welcher, wie er haarklein erklärte, eine junge Frau für eine Woche hierher
gebracht hatte. Sie sei offensichtlich kein Kind von Traurigkeit gewesen und
die Dienstboten hatten sich allerlei Mätzchen gefallen lassen müssen.
    Einmal
hatten sie beispielsweise die Tür zum Esssaal verschlossen vorgefunden, gerade
als Mr McDougal, der zu jener Zeit Oberlakai gewesen war, einen brennenden
Kuchen hereinbringen wollte. Der Kuchen war ausdrücklich bestellt worden,
erinnerte sich McDougal, da die Köchin nicht an modische, kontinentale
Gerichte, die angezündet werden mussten, gewohnt war. Und in welcher Aufregung
war sie gewesen, als das ganze Ding schwarz und verbrannt in die Küche
zurückgebracht werden musste!
    Und
dann war da noch ein junges zweites Hausmädchen, die viel zu viel lernte, als
sie unschuldig das Musikzimmer betreten hatte, um abzustauben - und was
hatte sie dort vorgefunden? Seine Frau nickte wissend, als Mr McDougal die
Augenbrauen hochzog.
    »Ich
war damals noch sehr jung«, sagte er. »Aber ich erinnere mich noch gut an den
hysterischen Anfall, den sie in der Küche bekam. Was für ein Aufruhr! Die
Köchin musste ihr schließlich einen guten Schuss des Brandys, den sie zum
Kochen brauchte, geben, da der damalige Butter, der alte Grimthorple, sehr
streng mit dem Schlüssel zum Spirituosenschrank war. Ach, na ja.«
    »Ich
glaube nicht, dass es richtig ist, diesen Grafen mit seinem Vater zu
vergleichen«, meinte seine Frau behaglich. Sie hatte die Aufsicht über die
Wäscherei-, die Wäsche- und die Webabteilung im Schloss und wusste
mehr über die Bewohner des Schlosses als irgendjemand. »Diese zwei sind so lieb
zueinander und frisch verheiratet. Und die Gräfin ist kein leichtes Mädchen.
Auch wenn man sie sich ab und zu küssen sieht, ist sie mir gegenüber immer
respektvoll und liebenswürdig.«
    »Und
Ira«, erzählte sie ihrem Ehemann zum dritten Mal, »ich war einfach platt, als
sie zu mir kam und sagte: >Mrs McDougal, ich habe einige kleine
Unstimmigkeiten in den Aufzeichnungen der Haushälterin gefunden und mich
gefragt, ob sie mir nicht helfen könnten, sie zu verstehen?< Ira, da war ich
wirklich platt. Diese Mrs McLean - das ist vielleicht eine Haushälterin! -
hat praktisch seit sie hier ist Wäsche aus meinen Schränken geklaut und keiner
hat das Geringste gemerkt. Man kann sehen, dass unsere junge Herrin die
richtige Erziehung hatte.«
    Mr
McDougal gab zu, dass auch er die junge Gräfin mochte: Wer täte das nicht, nett
und freundlich, wie sie war? Aber er wagte zu äußern, dass es ihm nicht
gefallen würde, wenn man seine Tochter dabei sähe, wie sie in den Gärten hinter
jeder Statue von ihrem Mann geküsst wurde, und hatte Mrs McDougal ihm nicht
selbst erzählt, dass das französische Mädchen der Gräfin sagte, sie verbringe
den Großteil ihrer Zeit damit, Knöpfe an die Kleider ihrer Herrin anzunähen?
    »Sie
ist Französin«, erwiderte Mrs McDougal und schätzte den Stellenwert der Aussage
einer Französin sehr gering ein. »Aber selbst wenn Marie die Wahrheit sagt, was
macht es, wenn zwischen einem Mann und seiner Frau ein paar Knöpfe verloren
gehen, nicht wahr, Ira?«
    Ihr
Mann lachte in sich hinein und das Gespräch wandte sich anderen Dingen zu.
    Unterdessen
küsste der Herr des Schlosses seine Frau hinter Statuen, verteilte Knöpfe in
den ehelichen Schlafgemächern und spielte mit seinem Kind im Schlossgarten.
Und. als es für die Familie an der Zeit war, nach England zurückzureisen,
blieben die drei Kutschen zusammen, schon allein dadurch, weil Pippa häufig
zwischen der Kutsche ihrer Mutter und ihres Vaters und der ihres lieben
Kindermädchens wechselte. Also rollten die Kutschen genauso langsam nach
London, wie die Kutsche der Dienstboten ihren Weg hierher gefunden hatte, und
Charlotte verbannte die Erinnerungen an tränenreiche Nächte, indem sie in
denselben Wirtshäusern die halbe Nacht mit ihrem Mann herumtollte.
    Keiner,
der die junge Gräfin auf dem Weg zurück nach London sah, hätte behaupten
können, dass sie

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