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01 - Gnadenlos

01 - Gnadenlos

Titel: 01 - Gnadenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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schützt quasi ganz von allein die Schrauben und Ruder. Ich kenn mich mit dem wissenschaftlichen Kram nicht ganz aus, aber ich weiß, wie es wirkt. Ihr Ruder muß auch ausgewechselt werden, aber das ist nicht ganz so dringlich. Was Sie aber todsicher brauchen, sind zwei neue Schrauben.«
    Rosen blickte aufs Wasser hinaus und fluchte. »Idiot.«
    Kelly erlaubte sich ein mitfühlendes Lachen. »Doc, wenn das der größte Fehler ist, den Sie dieses Jahr machen, können Sie sich glücklich schätzen.«
    »Also, was mache ich jetzt?«
    »Ich werde telefonisch ein Paar Schrauben für Sie bestellen. Da rufe ich jemanden drüben in Solomons an, den ich gut kenne, und der wird sie dann herbringen lassen, vielleicht morgen.« Kelly winkte ab. »Ist doch halb so schlimm, oder? Ich möchte auch mal einen Blick auf Ihre Karten werfen.«
    Und richtig, als er ihr Erscheinungsdatum prüfte, stellte sich heraus, daß sie schon fünf Jahre alt waren.
    »Sie brauchen jedes Jahr neue, Doc.«
    »Verdammt!« sagte Rosen.
    »Nützlicher Hinweis?« fragte Kelly mit einem weiteren Lächeln. »Nehmen Sie es nicht so ernst. Die beste Art, etwas zu lernen. Es tut ein bißchen weh, aber nicht sehr. Sie lernen was draus und kommen dadurch weiter.«
    Der Arzt entspannte sich endlich, gestattete sich sogar ein Lächeln. »Ich schätze, Sie haben recht, aber Sarah wird mir das nie verzeihen.«
    »Schieben Sie die Schuld auf die Karten«, schlug Kelly vor.
    »Werden Sie mir Rückendeckung geben?«
    Kelly grinste. »In solchen Zeiten müssen Männer zusammenhalten.«
    »Ich glaube, ich fange an, Sie zu mögen, Mr. Kelly.«
    »Wo ist sie, verdammt noch mal?« wollte Billy wissen. »Wie zum Teufel soll ich das wissen?« erwiderte Rick, genauso wütend - und voller Angst, was Henry sagen würde, wenn er zurückkam. Beide sahen jetzt zu der Frau hinüber, die sich mit ihnen im Raum befand.
    »Du bist doch ihre Freundin«, sagte Billy.
    Doris zitterte bereits und wünschte, sie könnte aus dem Zimmer rennen, aber das würde sie auch nicht in Sicherheit bringen. Ihre Hände flatterten, als Billy die drei Schritte auf sie zukam, und sie zuckte zusammen, versuchte aber gar nicht erst dem Schlag auszuweichen, der sie zu Boden warf. »Schlampe. Du sagst mir auf der Stelle, was du weißt!« «Ich weiß gar nichts!« kreischte sie ihn an, während sie die brennende Stelle in ihrem Gesicht befühlte, wo sie geschlagen worden war. Sie sah mitleidheischend zu Rick hinüber, in dessen Gesicht sich aber nicht die geringste Regung zeigte.
    »Du weißt doch was - also sag's mir lieber gleich jetzt«, meinte Billy. Er bückte sich, um ihre Shorts aufzuknöpfen, dann zog er den Gürtel aus seiner Hose. »Bring die anderen her«, befahl er Rick.
    Doris erhob sich, ohne auf den Befehl zu warten. Sie war von der Taille abwärts nackt und weinte leise, während ihr Körper schon im voraus vor den Schmerzen erbebte, die bald kommen würden. Sie fürchtete sich sogar davor, sich zu ducken, denn sie wußte ja, daß sie nicht fliehen konnte.
    Sie war nirgends sicher. Die anderen Mädchen kamen langsam herein, sahen aber nicht in ihre Richtung. Sie hatte gewußt, daß Pam abhauen würde, aber das war alles, und als sie den Gürtel durch die Luft pfeifen hörte, war das einzig Befriedigende für sie, daß sie nichts preisgeben würde, das ihrer Freundin schaden könnte. So durchdringend der Schmerz war, Pam war die Flucht gelungen.

3 In Gefangenschaft
    Nachdem er die ganze Tauchausrüstung in die Werkstatt zurückverfrachtet hatte, schob Kelly einen zweirädrigen Handkarren auf den Kai, um die Lebensmittel zu verladen. Rosen bestand darauf, ihm zu helfen. Seine neuen Schrauben würden am nächsten Tag mit dem Boot ankommen, und der Chirurg schien es ohnehin nicht eilig zu haben, wieder mit seinem Boot hinauszufahren.
    »Sie lehren also Chirurgie?« meinte Kelly.
    »Schon seit acht Jahren, ja.« Rosen verteilte die Kartons gleichmäßig auf den Handkarren.
    »Sie sehen nicht wie ein Chirurg aus.«
    Rosen nahm das Kompliment gelassen hin. »Wir sind nicht alle Geiger. Mein Vater war Maurer.«
    »Meiner war Feuerwehrmann.« Kelly schob die Lebensmittel auf den Bunker zu.
    »Da wir gerade von Chirurgen reden... « Rosen deutete auf Kellys Brust. »An Ihnen haben sich einige gute versucht. Das da sieht nach was Schlimmem aus.«
    Kelly hätte beinahe innegehalten. »Ja, da bin ich wirklich unvorsichtig gewesen. Nicht so schlimm, wie es aussieht; hat die Lunge nur

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