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01 - Gnadenlos

01 - Gnadenlos

Titel: 01 - Gnadenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Krankenschwester.
    »Zum einen Doris Brown und noch einige andere.«
    »John hat ihr nichts angetan«, sagte Sandy, bevor Sarah Rosen ihr die Hand auflegen konnte.
    »Dann wissen Sie, wer Doris Brown ist«, bemerkte der Kriminalbeamte ein kleines bißchen zu schnell.
    »John und ich haben uns angefreundet«, sagte Sandy. »Er ist in den vergangenen Wochen außer Landes gewesen. Er hat gar niemand umbringen können.«
    Auweia, dachte Ryan. Das war eine gute wie eine schlechte Nachricht. Er hatte bei Doris Brown zu hoch gepokert, obwohl die Reaktion der Schwester auf die Unterstellung etwas zu emotional ausgefallen war. Eine Spekulation hatte sich jedoch gerade erhärtet. »Außer Landes? Wo? Woher wissen Sie das?«
    »Ich glaube nicht, daß ich das sagen darf. Ich sollte es gar nicht wissen.«
    »Was meinen Sie damit?« fragte der Cop überrascht.
    »Tut mir leid, ich glaube nicht, daß ich das sagen darf.« Die Art, wie sie die Frage beantwortete, zeugte eher von Aufrichtigkeit als von Ausflüchten.
    Was zum Teufel sollte das bloß bedeuten? Das ließ sich nicht beantworten, und Ryan beschloß, weiterzumachen. »Jemand namens Sandy hatte im Haus der Browns in Pittsburgh angerufen. Das waren doch Sie, nicht wahr?«
    »Officer«, sagte Sarah, »mir ist nicht ganz klar, warum Sie all diese Fragen stellen.«
    »Ich versuche, Informationen zu bekommen, und ich möchte, daß Sie Ihrem Freund sagen, er muß mit mir reden.«
    »Ist das eine polizeiliche Ermittlung?«
    »Ja, genau.«
    »Und da stellen Sie uns Fragen«, bemerkte Sarah. »Mein Bruder ist Anwalt, soll ich ihn herbitten? Sie scheinen uns zu fragen, was wir über einige Morde wissen. Sie machen mich nervös. Ich habe auch eine Frage - steht einer von uns unter irgendeinem Verdacht?«
    »Nein, aber Ihr Freund.« Was Ryan gerade jetzt nicht brauchen konnte, war die Anwesenheit eines Anwalts.
    »Einen Augenblick mal«, meldete sich Sam. »Wenn Sie meinen, daß John irgendwas Unrechtes getan hat, und wollen, daß wir ihn für Sie finden, dann wollen Sie damit doch sagen, daß Sie der Meinung sind, wir wüßten, wo er steckt, nicht wahr? Macht uns das nicht zu möglichen... Helfern, Komplizen heißt es doch, oder?«
    Sind Sie das denn? hätte Ryan gerne gefragt. Er fuhr fort: »Habe ich das gesagt?«
    »Ich bin noch nie mit solchen Fragen behelligt worden, und sie machen mich nervös«, sagte der Arzt zu seiner Frau. »Ruf deinen Bruder an.«
    »Schauen Sie, ich habe keinen Anlaß, zu glauben, daß jemand von Ihnen etwas Unrechtes getan hat. Ich möchte Ihnen nur Folgendes sagen: Sie tun ihm einen Gefallen, wenn Sie ihm Bescheid geben, daß er mich anrufen soll.«
    »Wen soll er umgebracht haben?« drängte Sam.
    »Einige Leute, die mit Drogen handeln.«
    »Wissen Sie, was ich mache?« fragte Sarah schroff. »Mit was ich den Großteil meiner Zeit verbringe, wissen Sie, womit?«
    »Ja, gnädige Frau, das weiß ich. Sie arbeiten viel mit Süchtigen.«
    »Wenn John wirklich so etwas tut, dann sollte ich ihm eher eine Waffe kaufen!«
    »Tut weh, wenn man verliert, nicht wahr?« fragte Ryan leise, was sie aufbrausen ließ.
    »Das tut es sehr wohl. Wir üben diesen Beruf nicht aus, um Patienten zu verlieren.«
    »Was war das für ein Gefühl, als Sie Doris Brown verloren haben?« Sie gab keine Antwort, aber nur, weil ihre Intelligenz sie davon abhielt, das zu sagen, was ihr auf der Zunge lag. »Er hat sie doch zu Ihnen gebracht, damit Sie helfen? Und Sie und Mrs. O'Toole haben sich angestrengt, sie clean zu kriegen. Glauben Sie, ich verurteile Sie deswegen? Doch bevor er sie bei Ihnen abgeliefert hat, hat er zwei Menschen ermordet. Das weiß ich, Punktum! Es waren wahrscheinlich Leute, die Pamela Madden getötet haben, denn auf die hatte er es abgesehen. Ihr Freund Kelly ist ein sehr harter Bursche, aber so schlau, wie er denkt, ist er auch nicht. Wenn er sich stellt, so ist das eine Sache. Wenn wir ihn fangen müssen, ist es was ganz anderes. Sagen Sie ihm das. Damit tun Sie ihm einen Gefallen, okay? Aber auch sich selbst tun Sie einen Gefallen. Ich glaube nicht, daß Sie bis jetzt gegen das Gesetz verstoßen haben. Wenn Sie aber irgend etwas unternehmen außer dem, was ich Ihnen gesagt habe, dann könnte es ein Verstoß sein. Normalerweise warne ich Leute nicht«, verkündete Ryan ihnen streng. »Sie sind keine Kriminellen, das weiß ich. Es war bewundernswert, was Sie für dieses Brown-Mädchen getan haben, und es tut mir leid, daß es so hat enden müssen. Aber Kelly

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