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01 - Gnadenlos

01 - Gnadenlos

Titel: 01 - Gnadenlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Junge.«
    »Hat auch lange genug gedauert«, sagte Sam müde, wohl wissend, daß er das Ganze jemand anderem hätte überlassen sollen, aber schließlich hatte er sich freiwillig gemeldet.
    »Sie kennen diesen Patienten, nicht wahr?« sagte Sandy O' Toole, die aus der Wachstation kam.
    »Mhm.«
    »Er kommt zu sich, aber es wird noch etwas dauern.« Sie gab ihm das Krankenblatt mit den neuesten Eintragungen. »Sieht gut aus, Doktor.«
    Professor Rosen nickte und fuhr in seinen Erklärungen an die Stationsärztin fort. »Tolle körperliche Verfassung. Die Leute von der Feuerwehr haben einiges geleistet, um seinen Blutdruck hochzuhalten. Er ist fast verblutet, aber die Wunden sahen schlimmer aus, als sie waren. Sandy?«
    Sie drehte sich um. »Ja, Doktor?«
    »Das ist ein Freund von mir. Würde es Ihnen sehr viel ausmachen, wenn ich Sie bitten würde, sich um diesen Patienten... «
    »... besonders aufmerksam zu kümmern?«
    »Sie sind unsere Beste, Sandy.«
    »Irgend etwas, das ich wissen sollte?« fragte sie, erfreut über das Kompliment.
    »Er ist ein guter Kerl, Sandy.« Sam sagte es auf eine Art, die wirklich bedeutungsvoll klang. »Sarah mag ihn auch.«
    »Dann muß er in Ordnung sein.« Während sie in die Notaufnahme zurückging, fragte sie sich, ob der Professor wohl wieder mal den Kuppler spielte.
    »Was soll ich der Polizei sagen?«
    »Daß er in frühestens vier Stunden ansprechbar ist. Ich möchte dabeisein.« Rosen warf einen Blick auf die Kaffeekanne und entschied sich dagegen. Noch eine Tasse / und die Säure würde seinen Magen auffressen.
    »Also, wer ist er nun?«
    »So gut kenne ich ihn auch wieder nicht aber ich habe in der Bucht auf meinem Boot Probleme bekommen, und er hat mir geholfen. Am Ende lief es darauf hinaus, daß wir das Wochenende über bei ihm geblieben sind.« Sam ließ sich nicht weiter aus. Er wußte im Grunde nicht sehr viel, aber er hatte eine Menge Schlußfolgerungen gezogen, und die waren nicht gerade wenig beängstigend. Er hatte seinen Teil getan. Er hatte Kelly zwar nicht das Leben gerettet - dafür waren eine gehörige Portion Glück und die Leute von der Feuerwehr verantwortlich –, aber er hatte doch eine überaus geschickte Operation durchgeführt, damit allerdings die Stationsärztin, Dr. Arm Pretlow, verärgert, der nicht viel mehr als die Rolle der Zuschauerin geblieben war. »Ich brauche eine Mütze voll Schlaf. Für heute steht nicht viel auf dem Plan. Können Sie die Nachbehandlung bei Mrs. Baker übernehmen?«
    »Gewiß.«
    »Jemand soll mich in drei Stunden wecken«, sagte Rosen, schon auf dem Weg in sein Büro, wo eine bequeme Liege auf ihn wartete.
    »Schön braun geworden«, bemerkte Billy grinsend. »Ich frage mich, wo sie das wohl her hat.« Allgemeine Heiterkeit. »Was machen wir mit ihr?«
    Henry dachte darüber nach. Gerade hatte er eine feine Art entdeckt, Leichen zu beseitigen, die auf gewisse Weise viel sauberer war und weitaus sicherer als ihre frühere Methode. Aber sie erforderte auch eine längere Bootsfahrt, und er hatte im Augenblick keine Zeit, sich um so was zu kümmern. Und daß andere diese besondere Methode übernahmen, wollte er auch wieder nicht. Sie war zu gut, um sie an irgend jemanden weiterzugeben. Er wußte, daß der eine oder andere was ausplaudern würde. Das war eines seiner Probleme.
    »Sucht einfach irgendeine Stelle aus«, sagte er nach kurzer Überlegung. »Wenn sie gefunden wird, macht's auch nichts.« Dann blickte er sich im Zimmer um und prägte sich sämtliche Mienen genau ein. Die Lektion saß. Keine würde das wieder probieren, zumindest nicht bald, Er brauchte nicht einmal etwas zu sagen.
    »Heute nacht? Nachts ist immer besser.«
    »Wunderbar. Keine Eile.« Die anderen konnten nur um so mehr lernen, wenn sie sie den ganzen Tag vor Augen hatten, wie sie da mitten im Zimmer lag. Es machte ihm kein großes Vergnügen, aber die Leute mußten ihre Lektionen lernen, und selbst wenn es für die eine zu spät war, konnten die anderen aus ihrem Fehler lernen. Besonders, wenn die Lektion eindeutig und hart war. Selbst unter Drogen würden sie das hier nicht vergessen können.
    »Was ist mit dem Typ?« fragte er Billy.
    Billy grinste wieder, was er am liebsten und häufigsten tat. «Hab ihn weggeblasen. Beide Patronen, aus drei Meter Entfernung. Den sehen wir bestimmt nicht wieder.«
    »Okay.« Er ging. Es gab Arbeit zu erledigen und Geld zu kassieren. Dieses kleine Problem hatte er jetzt hinter sich. Schade, dachte er auf dem Weg

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