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01 - komplett

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Titel: 01 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 4 Romane
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den Überschuss ihres Haushaltsgelds in Eisenbahnaktien investiert. Langsam ging er zu ihr.
    „Allerdings hast du auch mehr Geld ausgegeben als ich im letzten Quartal“, wandte er ein und strich über den Seidenstoff ihres Schultertuchs.
    „Das hier? O nein, das war ganz günstig. Wie sieht es also aus? Werde ich morgen Abend einen Marquess zu Tisch begrüßen dürfen oder nicht?“
    „Gott sei Dank, nein. Ich wollte ihn fragen, wirklich. Aber er unterbrach mich, bevor ich es wagen konnte. Wahrscheinlich besser so.“
    „Er ist ein so einsamer Mann, William.“ Sie seufzte und zuckte die Achseln.
    „Allerdings ist es wohl sein Wunsch, allein zu sein, nehme ich an.“
    „Da wir vom Alleinsein reden, ich stellte fest, dass das Haus heute ungewöhnlich leer ist.“
    „James hat die Jungen mitgenommen. Er hat die Leihbibliothek heute etwas früher geschlossen und will ihnen die italienischen Schausteller zeigen, die in der Stadt sind.“
    Das erklärte natürlich die unnatürliche Ruhe im Haus.
    „Mrs. Evans ist in der Küche, und ich habe die Mädchen auf den Markt geschickt. Es wird wohl erst einmal niemand in den Salon kommen, denke ich. Für ein paar Stunden nicht.“

    William lächelte zufrieden und befreite Lavinia von dem hübschen Tuch. „Mrs.
    White, Ihr ausnehmend teures, wunderbar weiches Schultertuch wird auf diesem Teppich einen sehr viel nützlicheren Zweck erfüllen, meinen Sie nicht auch?“
    - ENDE -

    EINE PIKANTE WEIHNACHTSÜBERRASCHUNG
    Eine böse Überraschung für Lord Beaumont: Es heißt, seine Gattin schreibe als ‚Lady Loveless‘ erotische Literatur! Sicher, sie leben getrennt. Aber das geht zu weit!
    Andererseits reizt es ihn, seine sonst so scheue Gemahlin aufs Neue zu erobern –
    und entdeckt Erstaunliches.

1. KAPITEL
    London, Dezember 1806
    Drei Wochen vor Weihnachten
    Als Lord Alexander Beaumont an diesem Abend den White’s Club betrat, wurde es ganz still im Raum. Keiner wollte ihm in die Augen sehen. Stattdessen richteten die anwesenden Herren den Blick angelegentlich auf den Teppich oder auf ihr Glas Brandy. Sie räusperten sich oder unterzogen ihre Manschetten einer intensiven Musterung.
    „Gentlemen?“ Fragend hob er eine Braue. „Wenn irgendwer so freundlich sein wollte, mir zu verraten, was hier los ist?“
    Seine Bitte stieß auf beharrliches Schweigen.
    „Charles?“, hakte er nach.
    „Zum Teufel, Alex“, beschwerte sich sein Freund Charles Wheeler, „ich wusste, dass du mich fragen würdest.“
    „Dazu hat man Freunde, Charles“, erklärte Alex glatt. „Also?“
    Charles erhob sich. Er zerrte an seinem Krawattentuch und wirkte überhaupt recht unbehaglich. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, alter Knabe.“
    „Vielleicht am Anfang?“, meinte Alex.
    „Viel Glück, Charlie“, sagte jemand halblaut.
    „Es geht um Lady Melicent“, platzte Wheeler heraus. „Deine Frau.“
    Seine Frau.
    Niemand sprach Lord Alexander Robert Jon Beaumont je auf seine Frau an.
    „Danke, Charles“, sagte Alex. „Auch wenn wir jetzt seit ungefähr zwei Jahren getrennt leben, weiß ich doch immer noch, wer Melicent ist.“
    Wheeler verzog das Gesicht. Ein paar Herren schnauften mitfühlend auf.
    „Sie hat ... sie hat ein Buch geschrieben“, erklärte Wheeler. „Mehrere Bücher. Das hier ist das allerneueste.“ Er nahm einem Gentleman, der an einem Tisch in der Nähe saß, ein schmales Büchlein aus der Hand und reichte es Alex.
    „Na hör mal, Charlie!“, protestierte der Mann. „Ich hab das gerade gelesen!“
    „Bentley ...“, sagte Wheeler in warnendem Ton. Der Gentleman warf einen flüchtigen Blick auf Alex’ harte Miene und schwieg.
    „‚Abenteuer einer Freudendirne von Lady Loveless‘“, las Alex den goldgeprägten Titel vor. Er schlug das Buch auf.

    „‚Dass sie so nackt und bereit vor ihm lag, weckte in ihr schaudernde Erregung. Voll Wolllust rekelte sie sich vor ihm und wartete darauf, dass er sein riesiges ...‘“
    Ringsum wurden heftiges Räuspern und Husten laut. Leise schlug Alex das Buch zu und sah seinen Freund an. „Du willst sagen, dass Melicent, meine Frau , diese Lady ...
    Loveless sein soll?“
    „Ja! Und jetzt fordere mich nicht zum Duell heraus“, fügte Wheeler hinzu, als Alex mit mörderischem Blick einen Schritt auf ihn zu tat. „Bentley hat den Verleger bestochen und herausgefunden, dass die Manuskripte von einer gewissen Mrs.
    Durham eingesandt werden, aus Peacock Oak in Yorkshire ...“ Bittend rang er die Hände.

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