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01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis

01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis

Titel: 01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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irgend etwas glauben sollte, was sie im Beisein ihrer anmaßenden Beschützer sagte. Er würde die Hilfsgärtner durch Tring befragen lassen, aber das hier sah aus wie die nächste Sackgasse.
    Er bat um die Namen der Gärtner, stellte Lord Beddowe einige weitere Fragen und entließ ihn dann.
    »Was für ein gräßlicher Mensch!« platzte es aus Daisy heraus, während Mr. Fletcher klingelte. »Ich wußte ja, daß James Lord Stephen dauernd provoziert hat, aber nie hätte ich mir vorgestellt, daß er solche widerlichen Gedanken hegt. Und so schrecklich vulgär! Annabel ist mitnichten ...« Sie unterbrach sich, als der Diener eintrat.
    »Mr. Wilfred, bitte«, bat der Detective.
    »Mr. Geoffrey ist zurückgekehrt, Sir.«
    »Danke sehr. Dann bitte ich ihn zuerst zu mir. Übrigens, ist Lady Marjorie immer noch aus dem Verkehr gezogen?«
    »Ja, Sir.« Nachdem er seinen Hochmut jetzt zugunsten von Gehorsam aufgegeben hatte, wurde der Diener richtiggehend gesprächig: »Cora, also die Zofe von Lady Marjorie, hat erzählt, daß Lady Josephine ihr noch eine Dosis von dem Zeug verabreicht hat. Geflennt hat sie und sich ganz schrecklich aufgeführt, wirklich.«
    »Also dann, bitte Mr. Geoffrey.« Alec wartete, bis der Diener gegangen war, ehe er zu Daisy gewandt sagte: »Sehen Sie, das meinte ich: Die Diener verhackstücken aber auch jedes Niesen untereinander! Verflixt noch eins, ich muß irgendwann noch Lady Marjorie sprechen. Was wollte ich eigentlich Geoffrey noch mal fragen?«
    »Ob er Lord Stephen auf dem Weg zum See oder am See selbst gesehen hat«, sagte sie. Es freute sie, daß sie sich erinnern konnte - sie war überhaupt glücklich über ihre neue Aufgabe.
    Es war alles so faszinierend, wobei sie allerdings James' Gemeinheiten lieber nicht gehört hätte. »Ich kann schon verstehen, daß James die zweite Frau seines Vaters nicht leiden kann«, sagte sie stirnrunzelnd, während sie eine Schublade des Sekretärs nach einem Anspitzer durchforstete. »Annabel steht jetzt an seiner Mutter Statt und hat die Aufmerksamkeit seines Vaters von ihm selbst abgezogen. Aber daß er sie gleich so tief verabscheut?«
    »Mit einem Wort, es geht um Geld.« Er nahm ihr den Anspitzer und ihre drei Bleistifte aus der Hand.
    »Geld? Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß sie so extravagant wäre. Sie interessiert sich doch eher für Blumen als für Mode.«
    »Trotzdem«, erklärte er ihr. »Sie ist für das Familienvermögen eine Belastung, und aller Wahrscheinlichkeit nach wird das andauern, solange Lord Beddowe lebt. Außerdem gibt es da immer noch die Möglichkeit, daß sie Kinder bekommt, und die würden vermutlich aus seinem Erbteil versorgt. Der hat reichlich Motive, diese Ehe auseinanderbringen zu wollen.«
    »Aber würde er so weit gehen, daß er das Leben eines anderen opfert, nur um Annabel die Schuld anzuhängen?« hakte Daisy nach, skeptisch und doch voller Hoffnung. Auf jeden Fall war ihr James als Verdächtiger lieber als die Vorstellung, Annabel könnte es gewesen sein.
    »Möglich. Andererseits hätte ihm ein bloßes Untertunken wohl kaum gereicht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich Graf Wentwater von seiner Frau scheiden lassen würde, nur weil sie einem Verehrer einen Streich gespielt hat.«
    »Nein, aber wenn James Lord Stephen suggeriert hat, daß Annabel dafür verantwortlich war, dann wäre er vielleicht wütend genug geworden, um Graf Wentwater sein unappetitliches Geheimnis zu erzählen.« Sie nahm die drei perfekt angespitzten Bleistifte, die er ihr entgegenhielt. »Danke sehr. Sie werden doch nicht zulassen, daß James Ihre Meinung von Annabel beeinflußt, oder?«
    »Ich werd's versuchen«, versprach er und fügte dann sanft hinzu: »Aber Sie müssen sich auch klarmachen, daß es schwer ist, einen Menschen zu erpressen, der ein tadelloses Leben geführt hat.«
    »Das weiß ich wohl.« Daisys Niedergeschlagenheit wurde rasch von ihrer Neugier überwunden. »Ich frage mich nur, was Wilfred wohl angestellt hat, daß Lord Stephen ihn so in der Hand hatte.«
    »Das werde ich hoffentlich recht bald herausfinden. Vermutlich ist es nichts, was eine junge Dame schockieren könnte.«
    »Nach James' Bösartigkeiten kann mich nichts mehr erschüttern. Ich frage mich gerade, ob ich Phillip nicht warnen sollte. Er ist wahrhaftig kein angemessener Ehemann für Fenella.«
    »Da würde ich mich an ihrer Stelle nicht einmischen.«
    »Ich muß noch einmal darüber nachdenken. Wilfreds Missetaten sind bestimmt vergleichsweise

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