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01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis

01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis

Titel: 01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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einem leisen Lächeln kleinlaut zu. »Ich komm mir vor wie der berühmte Ochs vorm Berg. Und ich bin mir nicht sicher, ob das hier ein außerordentlich verworrener Fall ist, oder ob es an meiner eigenen Verwirrung liegt.«
    »Ich bin auch verwirrt, aber es ist ja auch mein erster Fall.«
    »Und Ihr letzter, will ich doch hoffen.«
    »Wahrscheinlich«, sagte Daisy und seufzte. »Es ist sehr interessant, aber gleichzeitig macht es einem auch ganz schön Kummer. Annabel kann es nicht gewesen sein, oder? Das ergäbe doch einfach keinen Sinn.«
    »Das Wetter war nicht gerade danach, sich um Mitternacht auf ein romantisches Schäferstündchen am See einzulassen, ihm dann eins über die Birne zu geben und ihn anschließend zu versenken.«
    »Außerdem hätte er dann wohl keine Schlittschuhe getragen.«
    »Diese verdammten Stiefel, daß die immer noch fehlen'« platzte es aus Mr. Fletcher heraus. »Oh, Miss Dalrymple, verzeihen Sie die sprachliche Entgleisung, aber das würde selbst einen Heiligen zu Weißglut bringen. Wo sind die nur abgeblieben?«
    »Gegen Sprachentgleisungen hab ich gar nichts«, versicherte sie ihm, »aber wollen Sie mich nicht Daisy nennen? Ich fänd's ganz großartig, Sie Chief zu nennen.«
    »Ich heiße Alec.«
    »Alec also im Privaten, und Chief, wenn Ihre Beamten dabei sind. Vielleicht hat Sergeant Tring die Stiefel ja mittlerweile gefunden.«
    »Die Stiefel?« Der dicke Sergeant war mit seinem merkwürdig leisen Schritt unbemerkt ins Zimmer eingetreten. Piper, der ihm auf dem Fuße folgte, versuchte offensichtlich, ihn zu imitieren. »Tut mir leid, Chief, die Gärtner können sich nicht daran erinnern, wieviel Paar sie hochgebracht haben. Der Stiefelbursche Albert glaubt, er hätte ein Paar von Astwick geputzt, aber möglicherweise war das auch schon am Tag davor, und ob das Astwicks einzige Stiefel waren, wußte er nicht, und im übrigen hätten sie vielleicht auch jemand anderem gehören können. Nicht gerade der Hellste, unser Albert. Astwicks Diener kann uns das aber erzählen, wenn er denn mal redet. Und das wird er, davon bin ich überzeugt, wenn er vom bösen Ende seines Brotgebers hört.«
    »Wenn euer Freundchen tatsächlich Astwicks Bursche ist. Hatten Sie bei dem Kennzeichen Erfolg?«
    »Die Nummer von unserem Lanchester ist eine ganz andere als die von Astwicks Automobil. Jones erinnert sich an die Nummer, und Sir Hughs Chauffeur Hammond auch. Aber die Beschreibung von diesem Chauffeur-Burschen Payne paßt bestens auf unseren Freund.« Er grinste. »Besser hätte ich es nicht sagen können: >Frettchen-Gesicht<, meinte die Köchin eben. Und die Zofe von ihrer Ladyschaft sagte dann: >Eher wie ein Wiesel<.«
    »Teilen Graf und Gräfin Wentwater das Schlafzimmer?«
    »Ja. Aber nach langem Hin und Her hat der Bursche von seiner Lordschaft schließlich verraten, daß Lord Wentwater offenbar manchmal auch in seinem Ankleidezimmer schläft. Auf die letzten paar Tage konnte ich ihn aber nicht festnageln, Chief. Ist eher ein diskreter Typ, und ich wollte ihn nicht zu sehr bedrängen, damit er nicht gleich vollkommen dicht macht.«
    »Sehr richtig. Wir nehmen ihn uns morgen noch einmal vor, wenn das nötig ist.«
    »Ich hab übrigens mit meinem Zimmermädchen gesprochen, als ich oben war«, warf Daisy ein. »In der Dienerschaft hat niemand Astwick besonders gemocht. Aber es hatte auch niemand einen besonderen Groll gegen ihn. Er hat nie etwas Freundliches gesagt, aber er war auch nie richtig unfreundlich.«
    »Das hab ich auch gehört, Miss«, sagte Tring. »Er war ihnen gleichgültig, und sie waren ihm gleichgültig, das war der Eindruck, den ich bekommen habe.«
    »Aus der Ecke also nichts Hilfreiches«, seufzte der Chief Inspector. »Demnach sieht es nach einem Mitglied der Familie aus. Wenn wir nur den Zeitpunkt festmachen könnten, an dem das Loch geschlagen wurde, oder jedenfalls etwas Genaueres hätten als einen Zeitraum von zwölf Stunden! Für den hat kein einziger hier ein Alibi. Haben Sie sonst noch etwas Nützliches herausgefunden, Tom?«
    »Nichts Besonderes. Soll ich Ihnen vielleicht den Rest auf dem Weg zurück nach Winchester berichten, damit wir ein bißchen Zeit sparen? Wie wär's, wenn ich mit Piper jetzt Astwicks Zimmer durchsuche, und Sie ruhen sich ein bißchen aus, Chief?«
    »Merkt man es mir so deutlich an, daß ich schon auf Reserve fahre? In Ordnung, Tom, machen Sie nur. Ich leg mal die Füße hoch, wenn Miss Dalrymple mir das gestattet.«
    »Da am Kamin steht ein

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