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01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis

01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis

Titel: 01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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Gesetzes.«
    Der Constable richtete sich auf, und in seinen Augen lag nun ein entschlossenes Leuchten.
    Daisy legte eine Hand auf Alecs Schulter und rüttelte ihn sanft. »Chief? Chief«, sagte sie leise. »Aufstehen.«
    Sie spürte, wie sich unter ihrer Hand Muskeln anspannten. Die Augen des Chiefs gingen auf, während er sich schon hochsetzte.
    »Was ist denn los?« murmelte er mit belegter Stimme. »Daisy?«
    »Ich habe die Notizen fertig abgetippt.« Sie war höflich, aber bestimmt aus Lord Stephens Zimmer gebeten worden, während Tring die Durchsuchung zu Ende brachte. »Ich hab sie zu Ihren anderen Unterlagen gelegt. Aber der Sergeant hat Ihnen noch was viel Aufregenderes zu erzählen.«
    »Tom?« Alec war wieder hellwach, schob den Schemel fort und tastete nach seinen Stiefeln, während Tring ihm den brauen Umschlag unter die Nase hielt. »Was ist das?«
    »Unser Piper hat eine Fahrkarte nach Brasilien gefunden, Chief, aber wir haben noch was anderes zu bieten.« Tring hielt einen dunkelbraunen Lederaktenkoffer hoch, den er dann auf dem Schemel absetzte. »Ist mit einem von diesen neumodischen Kombinationsschlössern abgeschlossen.«
    Alec stöhnte auf. »Und Astwick hat die Nummer natürlich nicht herumliegen lassen.«
    »Nee, Chief, aber wir haben doch heute in der Tasche unseres Freundchens mit dem Lanchester einen Zettel mit einer Nummer drauf gefunden. Inspector Gillett hat den natürlich zu den Akten genommen, aber wie sich herausstellt, hat Detective Constable Piper die Angewohnheit, sich alle frei herumschwirrenden Nummern zu merken.«
    »Die erste Hälfte ist der Geburtstag von meinem Tantchen«, erklärte Piper eifrig, »und der letzte Teil ist die Anzahl Inches in der Elle. Fünfundvierzig, Sir«, fügte er hinzu, als ihn alle verständnislos anblickten.
    Alec schüttelte voller Staunen den Kopf und machte dann eine Geste zur Aktentasche hinüber. »Dann legen Sie mal los, Ernie.«
    »Jawoll, Chief.« Strahlend fing er an, das Schloß zu drehen.
    Alec und Tring tauschten ein bedeutungsvolles Nicken aus.
    Dies war ein Initiationsritus: Piper hatte sich seinen Platz in Alecs Team verdient.
    Das Schloß klickte auf. Alec beugte sich hinab, löste die Messingschließen und öffnete die Tasche. Obenauf lag noch ein Umschlag, größer als der mit den Fahrkarten. Er nahm ihn heraus, öffnete ihn und zog einen Stapel Papiere heraus.
    »Inhaberobligationen und alle möglichen anderen Schuldscheine«, sagte er, doch die anderen drei starrten auf den Koffer, der mit vielen kleinen Beuteln aus gelblichem Wildleder gefüllt war.
    Alec löste das Band eines der Beutelchen und schüttete sich den Inhalt auf die Handfläche. Er drehte die Hand unter dem elektrischen Licht hin und her, und aus dem riesigen, mugelgeschliffenen Sternsaphir blitzten Lichtfunken.
    Eine grenzenlose Zufriedenheit erfüllte ihn. »Mrs. Bassington-Coves Star of Ceylon.«
    Aus einem zweiten Beutelchen schüttelte er sechs kleinere glitzernde Diamanten, die genau wie der Saphir geschliffen waren. »Tja, Tom. Auf geht's. Nichts wünsche ich mir jetzt sehnlicher, als eine kleine Unterhaltung mit euerm Lanchester-Fahrer.«
    »In Ordnung, Chief. Ich fahre, damit Sie sich noch was erholen können, aber wir nehmen lieber Ihr Automobil, oder? Schließlich wollen wir doch nicht riskieren, daß unser Ernie es im Notfall benutzen muß.«
    »Was soll denn das heißen?« protestierte Piper.
    Alec grinste. »Das Risiko muß ich wohl eingehen. Sie haben zwar recht, Tom, es ist wirklich besser, wenn Sie fahren, aber hinter mein Steuer passen Sie erst gar nicht. Ich hab einen Austin Seven«, erklärte er Daisy, während er den Saphir und die Diamanten in die Lederbeutel zurückgleiten ließ, sie mit dem Umschlag wieder in die Aktentasche legte und die Tasche verschloß. »Tom kann sich mit Mühe auf den Beifahrersitz quetschen. Aber Scherz beiseite, dieses Zeug ist in einem offiziellen Polizeiauto einfach besser untergebracht, bis wir es im Safe auf dem Polizeiabschnitt einschließen können.«
    »Was würde ich jetzt gerne mitkommen«, sagte Daisy sehnsüchtig. »Liebend gern wüßte ich, was das Frettchen jetzt wohl zu sagen hat. Nun gucken Sie mal nicht so entsetzt, ich weiß ja, daß das nicht geht.«
    »Außerdem könnten Sie hier ja noch etwas Nützliches in Erfahrung bringen«, tröstete er sie. »Halten Sie also bitte Augen und Ohren offen, ja? Wir sind morgen wieder zurück. Tom, würden Sie das Automobil vorfahren, bitte? Ich muß Lord Wentwater

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