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01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis

01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis

Titel: 01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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Hinterkopf. Sagen Sie mir ...«
    »Ich wünschte, ich wäre nicht alleine in dieser Befragung.«
    »Wir können gleich nach jemandem schicken.« Er hatte keine Lust, als Grobian dazustehen. »Wen hätten Sie gerne? Ihren Vater? Ihre Tante?«
    »Daddy? Oh nein, und auch nicht Tante Jo. Ich will doch nicht, daß die hören, wie ... Kann Daisy dabeisein? Die wird sich wenigstens nicht aufregen.«
    »Selbstverständlich. Vorausgesetzt, daß sie kommen möchte.«
    Er klingelte, überrascht und ein wenig amüsiert von ihrer Wahl. Seine Bemühungen, Daisy aus seinen Untersuchungen herauszuhalten, waren offenbar dem Mißerfolg geweiht.
    Während sie warteten, erlaubte er sich dennoch eine Frage.
    »Ist je irgend jemand anderes außer Astwick so früh am Morgen Schlittschuhlaufen gegangen?«
    »Lieber Himmel, nein. Schlittschuhlaufen soll doch Spaß machen. Stephen hat das im Rahmen irgendeines Sportprogramms gemacht, in dem auch kalte ... Moment mal. Irgend jemand Phillip Petrie glaube ich - hat erwähnt, daß er das auch mal versuchen wollte. jedenfalls war es nicht Wilfred, da bin ich mir ganz sicher. Ich hab nicht richtig zugehört, und ich weiß auch nicht, ob Phillip tatsächlich an den See gegangen ist. Er hätte dann doch gesehen, wie Stephen hereingefallen ist, oder? Und hätte ihn herausziehen können.«
    »Oder er wäre selbst auch hineingefallen.«
    »Liebes bißchen, ja. Gar nicht auszudenken, wenn die falsche Person ertrunken wäre! Ich meine natürlich, niemand hat gewollt, daß Stephen ertrinkt, aber doch lieber er als Phillip. Phillip ist doch so ein lieber alter Trottel.«
    »Er ist durchaus ein freundlicher Gentleman«, stimmte ihr Alec ernsthaft zu. Ihre Antwort auf seine Frage war hilfreicher gewesen, als er es erwartet hatte.
    Daisy trat ein, das Gesicht angemessen ernst, wenn man von dem Funkeln in ihren blauen Augen absah. Ungeachtet ihrer Sorge genoß sie es, an dieser Untersuchung teilzuhaben, erkannte Alec.
    Sie lächelte verschmitzt, als sie sich neben Lady Marjorie setzte und fragte: »Ist er gemein zu dir?«
    »Ach du liebes bißchen, nein. Nicht wirklich. Er stellt mir nur unangenehme Fragen, aber das ist ja auch seine Arbeit, nicht wahr? Ich hoffe, es macht dir nichts aus, mir ein bißchen die Hand zu halten.«
    »Kein bißchen. Die eigene Verwandtschaft muß ja nicht unbedingt hören, welche Antworten man auf unangenehme Fragen gibt.« Daisy sprach mit solch herzlichem Mitgefühl, daß Alec sich in bezug auf ihre eigenen Verwandten so manche Frage stellen mußte.
    Lady Marjorie wandte sich ihm wieder zu. »In Ordnung, schießen Sie los, Chief Inspector.«
    »Danke. Ich wüßte gerne, warum Sie bei der Nachricht von Astwicks Tod förmlich vor Trauer zusammengebrochen sind. Wenn wahre Liebe der Grund für Ihren Kummer war, dann haben Sie sich bemerkenswert rasch erholt.«
    Sie errötete. »Sie wissen doch ganz genau, daß es keine wahre Liebe war. Es war eine dämliche Schwärmerei. Es hat mir geschmeichelt, daß er mich überhaupt bemerkt hat, und daß meine Freundinnen mich beneideten, hat mir gut gefallen. Aber meine Illusionen waren schon dahin, als er ... gestorben ist.«
    »Und wie erklären Sie dann, daß Ihr Zustand Dr. Fennis dazu veranlaßt hat, Ihnen ein Bromid zu verschreiben?«
    Ihre rosa Wangen verfärbten sich scharlachrot, und verzweifelt blickte sie zu Daisy.
    »Ich kann es mir schon denken«, sagte Daisy sanft. »Sag es ihm.«
    »Ich wollte, daß alle glauben, ich wäre schrecklich traurig«, sagte sie mit leiser Stimme. »Ich hatte ein derartiges Trara um ihn veranstaltet, daß ich doch wie ein Idiot ausgesehen hätte, wenn ich einfach >weg mit Schaden< gesagt hätte.«
    »Verstehe.« Alec nickte. »Statt dessen haben jetzt alle mit Ihnen Mitleid.«
    »So habe ich mir das irgendwie vorgestellt. Natürlich denken trotzdem alle, daß ich ein dummes Huhn bin, mich in einen derart miesen Typen zu verlieben.«
    Schon wieder diese verdächtige Ehrlichkeit. Darüber hinaus gab Lady Marjorie gerade zu, so gut einen hysterischen Anfall vorgetäuscht zu haben, daß ihr sogar ein Arzt geglaubt hatte. Immerhin war ihre verlegene Röte im Gesicht echt.
    Alec stellte noch einige weitere Fragen und entließ sie dann.
    Zu Daisy gewandt sagte er: »Ich würde dieses Gespräch gerne mit Ihnen erörtern, Miss Dalrymple, aber nachher, wenn Sie dann noch einen Moment Zeit hätten. Der junge Geoffrey scharrt schon mit den Hufen.«
    »Ja, der will gleich ausreiten. Ich hab ihm aber gesagt, er soll

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