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01 - Nacht der Verzückung

01 - Nacht der Verzückung

Titel: 01 - Nacht der Verzückung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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aber sie war für ihn von
Bedeutung. Wenn er sich mit ihr vereinigte und sich an ihr vergnügte, dann
würde er auch dafür sorgen, dass auch sie genießen konnte.
    Wie
verschieden zwei Männer doch sein konnten - aber sie hatte nicht vor,
sich eingehender mit diesem Vergleich zu beschäftigen.
    Sie
hatten es auf diese Art in ihrer Hochzeitsnacht getan, erinnerte sie sich, beim
zweiten Mal, obwohl er sie damals auf sich gehoben, sie in Stellung gebracht
und festgehalten hatte, während er in sie eindrang, ihr Körper schwer auf
seinem. Sie war passiv gewesen, ohne jegliche Erfahrung. Sie waren gezwungen
gewesen, sehr leise zu sein, da ihr Zelt in nur geringer Entfernung von einer
ganzen Kompanie schlafender Männer aufgestellt worden war. Sie war vom ersten
Mal noch wund und es war gleichzeitig schmerzhaft und wundervoll gewesen. Nun
setzte sie sich rittlings auf ihn, nachdem er die Decken zurückgetreten und die
Knie angehoben hatte, um die Fußsohlen flach aufs Bett zu stellen. Sie kniete
über ihm und umfasste seine Taille mit ihren Knien, während sie ihn mit einer
Hand ergriff und zwischen ihren Beinen platzierte. Sie spreizte die Hände auf seiner
Brust, schloss die Augen und senkte sich auf ihn.
    Es
könnte auf der ganzen Welt unmöglich ein köstlicheres Gefühl geben, dachte sie
und spürte, wie sie von seiner steifen Länge weit gedehnt wurde und sich in ihr
die Muskeln um ihn klammerten -diese unglaubliche, freiwillige
Vereinigung zweier Körper in Vorbereitung auf den Liebesakt. Es konnte kein
köstlicheres Gefühl geben, außer vielleicht den Augenblick des Finales, wenn
sich alles in Erfüllung und Frieden auflöste. Oder vielleicht war das Schönste der
Akt selbst - der stampfende Rhythmus, der Schmerz, der sich allmählich
spiralförmig von ihrem Schoß aus nach oben wand, in ihre Brüste, in jede
Nervenendung ihres Körpers, die Gewissheit, dass dieser Mann, dieser Liebhaber,
dieser Gemahl sie zur Erfüllung bringen würde. Sie öffnete die Augen und
blickte in seine.
    »Das
fühlt sich so gut an«, sagte sie.
    »Ja«,
stimmte er zu, »das tut es.«
    Bis er
es vorgeschlagen hatte, war es ihr nie in den Sinn gekommen, dass es möglich
sein könnte, sich beim sexuellen Akt anders als passiv zu verhalten. Sie hatte
immer nur ganz still dagelegen - vor Verwunderung und Genuss während der
ersten Nacht und der vergangenen, aus schlichtem Über-sich-ergehen-Lassen
während jener sieben Monate. Sie hatte nie an die Möglichkeit gedacht, eine
Liebhaberin zu sein - hatte sich immer nur als die Geliebte oder Benutzte
gesehen. Doch nun konnte sie sich ihr Vergnügen nehmen, wie es ihr beliebte,
hatte er gesagt. Und getreu seinem Wort - obwohl sie genug von Männern
wusste, um zu erkennen, dass es für ihn sehr schwierig sein musste - lag
er völlig still da, obwohl er hart und heiß in ihr war.
    Wie
wollte sie es haben? Sie spreizte die Hände auf seiner Brust, erhob sich fast
von ihm und ließ sich wieder nieder. Als sie die Bewegung immer und immer
wiederholte, entdeckte sie, dass sie den Rhythmus bestimmen konnte, was sie
stets für das alleinige Vorrecht des Mannes gehalten hatte, und fand es
zutiefst erregend.
    »Ah
ja«, sagte er mit belegter Stimme und seine Hände berührten sanft ihre Hüften,
»reite mich, Lily. Reite mich hart.«
    Es war
ein verblüffender, erotischer Vergleich. Sie ritt ihn hart und härter mit
zusammengepressten Augen, um alles Fühlen auf ihr eigenes und sein Inneres zu
konzentrieren, auf ihre vereinigten Ichs -dorthin . Sie war sich
der Geräusche ebenso bewusst wie der Gefühle - ihr angestrengtes Atmen,
das feuchte Saugen und Klatschen ihres Rittes, das Quietschen der Bettfedern.
Und der Gerüche Seife und Eau de Cologne und ein erloschenes Holzfeuer und der
Moschus von Sex.
    Doch
dann war alles nach innen konzentriert, auf den einen Punkt tief in ihr, wo sie
dem tiefen Abstieg immer widerstanden hatte und sich selbst jetzt dagegen
sträubte, als sie hart darauf zuritt, sich immer mehr verkrampfte, bis Furcht
ihre Konzentration schwinden ließ.
    »Hab
Vertrauen, Lily. Vertrau mir«, sagte seine Stimme. »Ich werde dich nicht
nochmals im Stich lassen.«
    Sie
hatte ihm immer vertraut, würde ihm immer vertrauen. Und er hatte sie nie im
Stich gelassen. Niemals.
    Aber es
kostete sie dennoch große Überwindung, sich zu öffnen, um erneut auf ihn
hinabzureiten, ohne jeglichen Schutz vor dem Schmerz, vor dem Fall, vor dem
Tod.
    Sie
öffnete sich - und öffnete sich und öffnete sich,

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