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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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reingekommen. Wir versuchen, sie zu analysieren. Wir könnten deine Hilfe brauchen.«
    Julie erstarrte. Schließlich murmelte sie: »Zufällig draußen in der Nähe von … Navpunkt Wendy?«
    »Ja. Woher weißt du das?«
    Sie sah Bandicut mit einer Mischung aus Aufregung und Reue an, als wolle sie ihn um Verzeihung bitten. Hilflos zuckte er die Schultern. »Ich bin sofort da«, sagte sie ins Com und schaltete es ab. »Das tut mir so Leid! Wirklich! Aber das könnte endlich …« Sie verstummte.
    »Das sein, worauf du gewartet hast, stimmt’s?«
    Julie nickte und schluckte. Sie sah atemberaubend schön aus, als sie ihr Hemd wieder schloss und sich mit den Fingern durchs Haar fuhr. »Ich lass dich wissen, was wir finden«, versprach sie, beugte sich zu ihm und gab ihm einen Abschiedskuss. »Du bist so süß, dass ich es beinahe nicht ertragen kann.« Erneut küsste sie ihn.
    Bandicut stand auf und zupfte seine Kleidung zurecht. »Ich ruf dich an«, gelobte er. »Oder du mich. Oder so was in der Art. Okay?«
    »Okay«, hauchte sie. »Tschüs.«
    »Tschüs«, murmelte er und glitt zur Tür hinaus.

20 ZEIT ZUR GENESUNG
    ///John, wenn das mein Translator ist,
    den sie gefunden haben,
    stecken wir vielleicht in Schwierigkeiten.///
    Bandicut zuckte gereizt mit den Schultern. Sie waren auf dem Weg zu seinem Schlafsaal. Sorgen plagten ihn, denn er hatte das Gefühl, dass sich die Dinge mehr und mehr seiner Kontrolle entzogen; doch tief in seinem Inneren fiel es ihm schwer, die Sorgen des Quarx’ über den Translator zu teilen.
    ///Ich hoffe, du hast bemerkt,
    dass ich dich diesmal nicht unterbrochen habe.
    Ich habe mich sehr bemüht, mich nicht wie eine »elende,
    ekelhafte, kleine Kreatur« aufzuführen.///
    Bandicut stieß einen Grunzlaut aus. Er dachte an Julies drittletzten Kuss zurück – an denjenigen, der durch den Anruf unterbrochen worden war. Allein die Erinnerung jagte ihm einen angenehmen Schauder über den Rücken – und deprimierte ihn gleichzeitig. Warum musste immer etwas dazwischenkommen, wenn er gerade anfing, eine Frau zu mögen? /Wer hat gesagt, du seist eine elende … was auch immer du gerade aufgezählt hast/, murmelte er.
    ///Du hast das gesagt. Vorgestern Nacht.///
    /Hab ich? Ich muss wütend gewesen sein./ Er betrat den Schlafsaal, kletterte ächzend in seine Koje und schloss den Schutzvorhang. /Wie Julie es wohl geschafft hat, eine Privatkabine zu bekommen? Mit wem macht sie es sich da drin sonst gemütlich, frage ich mich./ Er war zorniger, als er gedacht hatte. ///Mit niemandem. Bei der Frage der Unterbringung konnten die Leute von ExoArch sich durchsetzen. Sie kamen spät hier auf Triton an, und das Management wollte sie gesondert unterbringen. Man hielt sie für einen Haufen Menschen, die sich nur einmischen wollen. Einige zusätzliche Kabinen wurden in Schlafräume umfunktioniert und fielen so klein aus, dass man nicht mehr als eine Person darin unterbringen konnte.///
    Bandicut blinzelte. /Woher zum Teufel weißt du das?/
    ///Ach, das hab ich aufgeschnappt,
    als ich das Netz durchsucht habe.///
    /Bevor du es abgeschossen hast, meinst du?/ Charlie erwiderte leise:
    /// Ja .
    Und ich habe das Gefühl,
    dass der zweite Orbitalscan, wegen dem Julie
    dich eben verlassen musste,
    durch meine Schuld ausgelöst wurde.
    Also haben wir heute wohl beide verloren.///
    Bandicut schloss die Augen und versuchte mehrmals hintereinander, die Erinnerung an Julie aus seinem Bewusstsein zu verbannen und sie gleich darauf wieder wachzurufen. /Ja/, sagte er. /Hör zu, es tut mir Leid, dass ich dich als perversen, stinkenden kleinen Trottel bezeichnet habe./
    ///So hast du mich nicht genannt.
     Du hast gesagt, ich sei ein … ///
    Ist doch egal. Es tut mir einfach Leid, okay?/ Das Quarx schwieg einen Moment lang.
    ///Okay. He, John -
    es ist sehr wichtig, dass wir den Translator
    vor den anderen erreichen.
    Überaus wichtig.///
    Bandicut blickte finster drein. /Wieso? Er kann sich selbst beschützen, oder?/
    ///Klar.
    Aber möglicherweise nur zu dem Preis,
    dass wir ihn hinterher nicht mehr erreichen können.
    Er könnte beschließen, außer Reichweite abzusinken,
    ins Mondinnere, um jeglichen Kontakt zu vermeiden.
    Das dürfen wir nicht zulassen.///
    /Du hast doch gesagt, der Translator würde alles Erforderliche einleiten, um mit uns in Verbindung zu treten./
    ///Ich sagte, dass ich das vermute.
    Aber ich weiß es nicht mit absoluter Sicherheit.///
    /Ich verstehe sowieso nicht, was ich da tun kann/, murmelte

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