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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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Bandicut. /Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, die Dienstforen zu durchstöbern und nachzusehen, was die Leute so über den Sabotageakt schreiben. Dann könnten wir herausfinden, ob uns irgendwas bevorsteht./
    ///Es ist wichtiger,
    dass wir wieder zum Translator rausfahren.///
    /Tja, ich kann nicht da raus, bis mein Knöchel geheilt ist. Selbst wenn Switzer mich gesund schreibt, bin ich noch nicht fit genug, um wieder in unterirdischen Höhlen rumzuhüpfen./
    ///Deshalb habe ich ja auch überlegt,
    ob es nicht eine Methode gibt,
    deine Heilung zu beschleunigen.///
    Bandicut schnaubte. /Wie? Mit Magie? Da fällt mir ein, ich habe diese blöden Pillen überhaupt nicht genommen./ Er setzte sich auf und tastete in seinem Kojenstaufach nach der Flasche, die Switzer ihm gegeben hatte. Er schüttelte sich drei Pillen in die Hand und nahm sie mit einem Schluck Wasser aus dem halb leeren Trinkschlauch ein.
    ///Nicht mit Magie. Aber mir ist eingefallen,
    dass du mit meiner Hilfe vielleicht … ///
    Bandicut wünschte, er könnte das Quant von Angesicht zu Angesicht sehen. /Physische Eingriffe? Bist du dazu imstande?/
    Er konnte das Stirnrunzeln des Quarx regelrecht spüren.
    ///Anfangs hob ich das nicht geglaubt.
    Aber mir ist wieder das Fieber eingefallen, das ich ausgelöst habe, indem ich deine Nervenimpulse berührte.
    Und ich hob mich an einige meditative Techniken erinnert,
    die dir dabei helfen könnten,
    dich auf die Heilung deines Knöchels zu konzentrieren und sie von innen heraus voranzutreiben.///
    Bandicut blinzelte. Bewusstseins-Techniken? Selbst wenn das wahr wäre … /Könnte man dadurch lernen, wie man den menschlichen Körper heilt?/
    ///Nein, nicht ganz.  Aber dein Körper weiß, was er zu tun hat. Die Techniken würden ihm nur dabei helfen, sich zu konzentrieren und schneller zu genesen. Ich hob so was schon getan, in früheren Leben.///
    /Aber noch nie bei einem Menschen./
    ///Natürlich nicht. Aber ich hatte es vorher
    auch noch nie an einem Peloinang ausprobiert.
    Oder an einem Fffff'tink.
    Aber bei ihnen hat es funktioniert.
    Und zwar bei schlimmeren Verletzungen
    als nur gebrochenen Knochen.
    Ich erinnere mich zum Teil noch sehr lebhaft daran.///
    Bandicut kam sich plötzlich wie einer am Ende einer langen Reihe von Spielern vor, in einem Spiel, das er nicht verstand. /Ist es eine Angewohnheit von dir, deinen Wirten schlimme Verletzungen zuzufügen?/
    Das Quarx seufzte und gab ihm keine Antwort. Stattdessen stimmte es summend einen tiefen, rhythmischen Gesang an.
    /Was machst du da?/
    Aber es war offensichtlich, was das Quarx tat, und Bandicut verzichtete von sich aus auf weiteren Protest. Das Geräusch war seltsam bezwingend, nicht nur besänftigend und erholsam, sondern auch aufrüttelnd. Trotz Bandicuts Widerstand füllten sich seine Gedanken mit friedvollen Bildern von Wasser, gelbwarmem Sonnenlicht und grünem Laub, und er spürte die Präsenz einer Frau, die nicht erregend, sondern tröstlich auf ihn wirkte. Zwei Frauenhände streichelten und kneteten ihm die Verspannungen aus den Muskeln. Das Gefühl war so real, dass er regelrecht hörte, wie seine Muskeln Schreie der Erleichterung ausstießen, und er dachte: ein wenig höher, jetzt rechts … ahhhhh.
    Die Fantasiehände fanden genau die richtige Stelle. Charlies summender Gesang wechselte die Klangfarbe und Tonhöhe, und Bandicut hätte schwören können, dass seine Muskeln mit ihrem eigenen Bewusstsein auf das Geräusch reagierten – sich entspannten und wieder Sauerstoff an Stellen gelangen ließen, die vorher von der Verkrampfung blockiert gewesen waren. Versuchsweise straffte er die linke Schulter; sie gehorchte seinem Gedankenbefehl, und als er sie wieder lockerte, entspannte sie sich wieder und versank im anschwellenden Summen.
    ///Je mehr du dich der Behandlung hingibst, desto besser.///
    Kurz dachte er daran, Charlie um ein schönes, entspannendes Bild von Julie zu bitten, dem er sich hingeben könnte; aber er hörte das tsk, tsk, tsk des Quarx’, das ihn in erholsamere Richtungen lenkte, und am Ende gab er auf und stellte sich vor, er treibe in einem heißen, sprudelnden Mineralbad …
    Neue Bilder tauchten vor seinem geistigen Auge auf, schauten tief in sein Innerstes. Er erblickte ein Durcheinander aus Spannungen und Frustrationen und Sehnsüchten – verschlossene Fenster, hinter denen tiefer Schmerz und vergangenes Leid verborgen war, etwa der Verlust seiner Eltern, der Verlust seines Bruders und seiner Schwägerin, und

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