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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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bleibt also nicht viel Zeit.///
    Bandicut griff nach seinem Reisesack und stopfte ihn mit Kleidung voll. Er hielt einen Moment inne, als er an Julie dachte, und merkte, dass sich in seinem Hals ein Kloß bildete. Als er einen drängenden Stups von Charlie spürte, warf er rasch und völlig unsortiert noch einige Bücher, Holos und andere persönliche Dinge in den Sack. Mitten in der Bewegung stockte er und dachte an die vergangene Nacht zurück. Er wünschte sich, es gäbe eine Möglichkeit … aber nein. /Charlie/, murmelte er in beinahe klagendem Ton, /besteht überhaupt die geringste Aussicht, dass wir es … wieder hierher zurück schaffen werden?/ Die Antwort kannte er bereits.
    Das Quarx schien tief durchzuatmen und, als es antwortete, aus weiter Ferne zu sprechen:
    ///Die Chancen stehen … schlecht, John.
    Ich wünschte, ich könnte dir etwas anderes sagen.
    Außerdem werde ich den Translator vermissen, weißt du.
    Aber wir müssen nun mal das Opfer … ///
    /Okay, okay/, murrte Bandicut verärgert. /Du musst es nicht immer wieder betonen, um Himmels willen!/ Er zog den Reißverschluss seines Reisesacks zu und blinzelte mehrere Male in dem Versuch, die Tränen aus den Augen zu bekommen. Dann wandte er sich von der Koje ab.
    »He, Bandie, was ist los?«, erkundigte Krackey sich, der den Schlafsaal betrat und bestürzt mit der Hand wedelte. Er deutete auf den Reisesack. »Du willst doch nicht fortgehen, oder?«
    »Ich … äh … eigentlich schon«, stammelte Bandicut. Seine Gedanken rasten. Er hatte gehofft, dass er auf seinem Weg aus der Station niemanden treffen würde, den er kannte. »Ich bin froh, dass ich … dich noch mal sehe, Krackey! Ich hab* gerade erst neue Dienstanweisungen bekommen. Sie verfrachten mich direkt zur Orbitalstation – da wartet Arbeit auf mich, weiß Gott warum.« Er versuchte zu grinsen und merkte, dass es ihm misslang.
    »Komm schon, Bandie! Ich hab heute Morgen auch die Nachrichten im Dienstforum durchstöbert«, erwiderte Krackey. »Offensichtlich hat da jemand einen Fehler gemacht. Hast du schon persönlich mit einem Verantwortlichen gesprochen?«
    »Nein, aber …«
    »Hey, lass uns das checken, bevor du umsonst da hoch jagst, Mann!«
    »Also, ich kann nicht einfach …« Bandicut stockte der Atem. »Ich meine, es ist …« Er spürte, dass er errötete. /HILFE!/
    ///Ich weiß auch nicht, wie … ///
    Krackey musterte Bandicuts Gesicht, als frage er sich, ob sein Kumpel noch ganz richtig im Kopf sei. »Lass mich mal machen, Bandie! Zur Hölle, mach du erst mal ganz normal deinen Stiefel weiter! Ich krieg’ die Sache bestimmt in Nullkommanichts geklärt. Ich meine, was will Cole Jackson bloß ohne dich anfangen?«
    Innerlich ächzend wandte Bandicut sich ab.
    »Bandie, komm schon! Lass mich die Sache für dich klar machen! Das Datennetz is’ immer noch nicht okay, das wird’s sein! Wenn du den Shuttle nimmst, kannste oben bestimmt gleich wieder umkehren.«
    »Krackey«, sagte Bandicut und brachte die einzige Ausrede, die ihm einfiel, »bestimmt hast du Recht. Bestimmt bin ich morgen wieder zurück, und wir lachen drüber.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung. »Und deshalb mach ich jetzt Urlaub im Orbit, für einen Tag! Einen mokin Tag! Hast du nicht auch mal das Bedürfnis nach was anderem?«
    Der verwirrte Ausdruck in Krackeys Gesicht schlug um in Misstrauen. Doch dann grinste er plötzlich wölfisch. »Aber Bandie, du hast das Ganze doch nicht etwa eingefädelt, damit du einen freien Tag im Orbit verbringen kannst?«
    »Um Himmels willen! Nein! Ich hab das nicht eingefädelt!«, protestierte Bandicut. »Ich wüsste gar nicht, wie ich das anstellen musste, selbst wenn ich’s wollte!«
    Krackey schnaubte und beäugte ihn skeptisch. »Okay, ich glaub’ dir. Aber falls du was gedreht hast, kannste mir glauben: Damit reiteste dich richtig tief in die Scheiße rein!«
    Bandicut zuckte die Achseln. Er wollte nichts lieber, als den Schlafraum zu verlassen, ehe noch weitere Lügen aus ihm heraussprudelten.
    »Na gut, na gut, viel Spaß dann!« Krackey klopfte ihm auf die Schulter und gluckste.
    »Ja. Hör mal, Krackey.« Bandicut schluckte, denn ihm wurde bewusst, dass er Krackey nun für immer Lebewohl sagen würde. Schon wollte er ihm die Hand entgegenstrecken, aber im letzten Moment unterdrückte er den Drang. »Hör zu, wenn etwas … also, was ich sagen will, ist – pass auf dich auf, okay?«
    Krackey schaute ihn merkwürdig an. »Klar pass ich auf mich auf! Aber

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