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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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vielleicht auch arrangieren, dass Julie diejenige wäre, die den Translator fände? Es wäre schön, wenn Bandicut ihr zumindest ein Geschenk wie dieses machen könnte, ein Abschiedsgeschenk.
    Schließlich tippte er: »… tja, gerne sehr viele Dinge mit dir tun, und ich habe keine Zeit, sie alle aufzulisten. Zu wenig Zeit, zu wenig. Bitte vertrau mir, auch wenn du geschockt sein magst – sogar, wenn du wütend bist. Wenn ich fort bin, kannst du jeden einweihen, den du einweihen willst. Bitte lass es dir gut gehen, Julie! Und fahr da raus und finde dieses außerirdische Gerät! Herzlichst, dein John.«
    Er hatte das Gefühl, das Ende seines Briefes sei recht einfallslos, aber besser konnte er sich nicht auszudrücken. Er speicherte den Brief unter Julies Privatdateien ab und verknüpfte ihn mit einem Sendebefehl – der Brief würde ihr in zwei Tagen automatisch zugeschickt. Bandicut war versucht, ihr die Datei früher zu schicken – der Gedanke quälte ihn, ihr das Geheimnis noch zwei Tage vorzuenthalten –, doch traute er sich nicht. So, wie es jetzt war, würde Julie sich vermutlich einen Tag lang fragen, mit was für einer Art Monster sie da geschlafen hatte, aber letztlich würde sie ja dann doch noch die Wahrheit über ihn erfahren. Er hoffte, sein Brief könne die Erklärungen liefern, um sie gut von ihm denken zu lassen.
    Er blickte lange auf sie hinunter und wünschte sich nichts sehnlicher, als wieder zu ihr in die Koje zu klettern, sie zu wecken, sie noch einmal zu lieben. Stattdessen folgte er widerwillig einem mächtigen Verlangen, das sich irgendwo tief in seinem Inneren aufbaute – zweifellos ein Signal des Quarx’. Er stieß einen Seufzer aus, las seine Kleidung auf und zog sich an. Julie bewegte sich im Schlaf und murmelte ihm etwas Unverständliches zu. Er beugte sich zu ihr und flüsterte: »Ich muss jetzt gehen. Ich muss mich um dringende Angelegenheiten kümmern.« Er küsste sie auf die Stirn, und einen Moment lang flatterten ihre Augenlider. »Ich finde dich wundervoll«, wisperte er, so sanft, dass er kaum die eigene Stimme hörte. Und ehe seine Entschlossenheit gänzlich schwand, richtete er sich auf und hastete aus dem Raum.
    Auf dem Weg zur Com-Kabine vor der Lounge sprach er mit wachsender Besorgnis zu dem Quarx. /Also gut. Jetzt sag mir bitte – wie soll ich deiner Meinung nach das Schiff stehlen?/
    Charlie hatte nun schon eine Weile durch keine Regung seine Existenz in Bandicuts Bewusstsein verraten, und einige Sekunden verstrichen, ehe er Bandicuts Frage beantwortete. Als er sich meldete, klang seine Stimme wie ein entferntes Flüstern, als habe er sich so gründlich in Bandicuts Bewusstsein vergraben, dass er aus großer Tiefe zu ihm hinaufrufen müsse.
    ///Ich freue mich über deine Entscheidung.
    Wir müssen das Datennetz benutzen und hoffen, dass es hinreichend wiederhergestellt ist,
    zumindest so weit, dass wir unsere Aufgabe angehen können.///
    Bandicut nickte. Dass dies ihr erster Schritt sein würde, hatte er bereits geahnt.
    ///Zunächst müssen wir deinen Dienstplan ändern und dich für die Triton-Orbitalstation einteilen. Dann müssen wir uns sorgfältig die Pläne für den Schiffsverkehr ansehen.///
    /Wieso, wollen wir uns einen Sitzplatz reservieren?/, fragte Bandicut skeptisch und rückte sich das Headset auf den Schläfen zurecht.
    ///So ähnlich///,
    murmelte Charlie, und als er durch die Verbindung zu den leuchtenden Energiepunkten im Neuro-Link sauste, hatte Bandicut den Eindruck, als summe der Außerirdische erwartungsvoll.

25 LETZTE VORBEREITUNGEN
    Der Morgen brach viel zu früh an – und doch nicht früh genug. Bandicut erwachte rastlos und nervös und wünschte sich sogleich, er hätte die Nacht mit Julie verbracht. Er wollte Charlies Plan so schnell wie möglich in die Tat umsetzen, bevor ihm die Nerven durchgingen.
    ///Hast du die Steine noch?///,
    fragte Charlie, als Bandicut sich anzog. Bandicut griff in seine Hosentasche und holte die drei winzigen Steine hervor: einen glitzernden Rubin, einen winzigen, funkelnden Diamanten und ein Stück Kohle. /Alles klar?/
    ///Alles klar.///
    Bandicut ließ die Steine wieder in die Tasche gleiten. Dann schoss ihm eine Schwindel erregende Erkenntnis durch den Kopf: Ich verlasse heute Triton. Ich versuche gleich, ein Raumschiff zu stehlen. /Ich glaube, ich sollte eine Tasche packen./
    ///Ist gut. Aber nur leichtes Gepäck.///
    Er kratzte sich hinter dem Ohr. /Wann startet der Shuttle?/
    ///Null-achthundert.
    Uns

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