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01 - Neptun kann warten

Titel: 01 - Neptun kann warten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. C arver
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dann kopfschüttelnd über die Haube und warf einen Blick in die Energieeinheit des Buggys. »Dadurch ist mein Nav-System ausgefallen und das Com und …«
    »Mein Gott, Bandicut!«, schrie Rawlins. »Was hast du mit diesem Ding bloß angestellt?«
    »Wie meinst du das?« Nervös beugte Bandicut sich vor und betrachtete den Schaden, den der Werkstattleiter entdeckt hatte.
    »Fehlfunktion? Zur Hölle, du hast die halbe Energieeinheit verbruzzelt! Was hast du gemacht, bist du vor einen verdammten Laser gefahren?«
    Bandicut fiel das Atmen schwer. Die Energieeinheit sah in der Tat verschmort aus. Ein Kabel war komplett geschmolzen; viele andere waren versengt. /Hast du das hier verursacht?/, wisperte er in Gedanken Charlie zu. Er konnte sich nicht vorstellen, wie der Wagen überhaupt noch hatte fahren können. Außerdem war Bandicut von der Lebenserhaltung des Buggys abhängig gewesen!
    ///Der Roboter hat das getan.
    Ich habe nur dafür gesorgt,
    dass er die Lebenserhaltung nicht anrührt.///
    Bandicut schüttelte den Kopf. »Ah«, murmelte er dem Werkstattleiter zu, »ich bin mir nicht sicher, was geschehen ist, Pacho. Ich habe überhaupt nichts gemacht, außer mich direkt nach dem Vorfall nach Hause zu schleppen – und ich hatte verfluchtes Glück. Kannst du das wieder in Ordnung bringen, ja?«
    Rawlins funkelte ihn an. »Ob ich es in Ordnung bringen kann?!« Er schüttelte den Kopf und ging davon. »Jesus Aloysius Christus!« Als er sich umdrehte und sah, dass Bandicut ihm noch immer nachstarrte, sagte er: »Was machst du denn noch hier? Beweg deinen Hintern zur OPZ, wie sie dir befohlen haben, klar? Ich will nicht auch noch dafür verantwortlich gemacht werden.«
    Bandicut zuckte die Schultern und verließ die Wartungshalle. Er war überaus froh, dass er Rawlins nicht noch mehr Erklärungen liefern musste, und sprach mit keinem der anderen Prospektionsfahrer, denen er begegnete. Er kehrte in den Vorbereitungsraum zurück, duschte und schlüpfte in seine Stationskleidung. Er fühlte sich überaus merkwürdig … beinahe emotionslos – als hätte sich in ihm ein ganzes Reservoir an Bestürzung und Angst angesammelt, das nur darauf wartete, sich zum ungünstigsten Zeitpunkt Bahn zu brechen. Gewiss ließ sich das zumindest teilweise damit erklären, dass er sich auf dem Weg zur OPZ befand; trotzdem war das Gefühl kalt und beunruhigend, und er fragte sich, ob er in seinem Innersten wohl eine weitere Fugue anstaute. Was er tun sollte, wenn er tatsächlich in eine neuen Fugue verfiele, wusste er nicht. Von seinem Erlebnis wollte er niemandem erzählen, es sei denn, er sähe keinen anderen Ausweg. Wenn bekannt würde, dass er unter einer psychischen Störung solchen Ausmaßes litt, würde man ihn womöglich von der Liste der einsatzbereiten Arbeitskräfte streichen.
    Das Quarx regte sich wieder in seinem Bewusstsein.
    ///Korrigiere mich bitte, wenn ich das falsch verstanden habe. Aber wurde deine Fugue nicht durch ein Trauma ausgelöst, das du dir aufgrund einer Fehlfunktion von Firmengerät zugezogen hast?///
    Bandicut zögerte, das Hemd erst halb zugeknöpft. /Ja. Aber was soll die Frage?/ Mühselig zwang er seine Finger dazu, das Hemd weiter zuzuknöpfen, doch kam es ihm vor, als seien sie in Sirup getaucht. Charlie hatte einen überaus wunden Punkt berührt. ///Ist dann nicht … wenn ich fragen darf … eigentlich die Firma … dafür verantwortlich? Juristisch gesehen?///
    Er funkelte das Quarx innerlich an. /Bist du etwa ein Experte, was unsere Gesetze betrifft?/
    ///Tja … Ich habe im Laufe der Jahre einige Informationen aufgeschnappt.///
    /Und wie hast du das genau angestellt?/
    ///Fernsehen und Radio, größtenteils.///
    »Fernsehen!«, schrie Bandicut und warf die Tür seines Spinds ins Schloss. Er blickte sich um, mit rotem Gesicht – in der Hoffnung, dass niemand ihn gehört hatte. Glücklicherweise war er im Vorbereitungsraum allein. /Was zum Teufel weißt du über das Fernsehen?/, flüsterte er in Gedanken.
    ///Tja, weißt du - dein Volk überträgt die Programme ins All, schon seit etlichen von euren Jahren.///
    Bandicut zwinkerte und stieß schließlich ein verbittertes Lachen aus. /Ich verstehe. Tja, Charlie – ich muss dir wohl etwas sagen. Das Fernsehen stellt nicht immer alles korrekt dar. Wir sind sehr weit von unserem Gesetz entfernt. Seeeehr weit./ Er klappte den Mund zu. Er wollte nicht weiter darüber nachdenken … weder darüber, was die Firma ihm schuldete, noch über den Verlust des

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