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01 - Nicht ohne meine Tochter

01 - Nicht ohne meine Tochter

Titel: 01 - Nicht ohne meine Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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Arzt. Du kannst auf ihn aufpassen.« Moody hörte meine Proteste kaum. Er fuhr nach Detroit zurück und ließ Mammal bei mir. Ich hasste mich dafür, dass ich wieder die Rolle der sich unterordnenden Ehefrau angenommen hatte, dennoch spielte ich das Kindermädchen und bereitete ihm die fünf Schonkost-Mahlzeiten, die er täglich verschrieben bekommen hatte. Er mochte mein Essen genauso wenig wie ich für ihn kochen mochte. Es schien jedoch keinen anderen Ausweg zu geben, als die Zeit zu ertragen, bis Mammal so bei Kräften war, dass er in den Iran zurückkehren konnte.
    Moody nahm an, dass Mahtab sofort eine Zuneigung für Mammal fassen würde. Er versuchte, sie dazu zu zwingen, einige Zeit mit seinem Neffen zu verbringen, aber Mahtab reagierte auf den schmuddeligen Iraner genauso wie ich. »Lass sie doch in Ruhe.«, schlug ich vor. »Mahtab kann man nicht zu einer Freundschaft zwingen. So ist sie nunmal. Das weißt du genau. Versuch, ihr nicht besonders viel Aufmerksamkeit zu widmen, sie wird schon kommen, wenn sie es für richtig hält.« Moody wollte nicht auf mich hören. Er verhaute Mahtab sogar ein paar Mal, weil sie vor Mammal zurückschreckte. In der Woche, wenn Moody in Detroit war, rief er Mammal jeden Abend an. Sie sprachen in Farsi, manchmal stundenlang, und ich kam schnell zu dem Schluss, dass Moody Mammal dazu benutzte, mein Verhalten auszuspionieren. Eines Abends legte Mammal zum Beispiel plötzlich den Hörer hin und sagte mir, dass Moody mich sprechen wollte- Mein Mann war wütend. Warum hatte ich Mahtab gegen seine ausdrückliche Anordnung eine bestimmte Fernsehsendung sehen lassen? 
    Unsere friedlichen Wochenenden gehörten der Vergangenheit an. Moody kam jetzt nach Alpena, um Samstag und Sonntag im Gespräch mit Mammal zu verbringen, sich über Familienangelegenheiten unterrichten zu lassen und wieder einmal vom Ayatollah Khomeini zu schwärmen, wobei sie die westlichen - und besonders die amerikanischen - Sitten und Moralvorstellungen verunglimpften. Was sollte ich tun? Jedes Wochenende brach bei meinem Mann, der fünfundzwanzig Jahre lang amerikanisiert worden war, wieder verstärkt seine iranische Persönlichkeit durch. Solange Mammal da war, wurde die Liebe zu meinem Mann auf eine harte Probe gestellt. Ich hatte den amerikanischen Moody geheiratet; dieser iranische Moody war ein unwillkommener Fremder. Und dazu kam, dass er und Mammal fortwährend davon sprachen, Mahtab und mich zu einem Besuch bei der Familie in Teheran mitzunehmen. An den Wochenenden zogen sie sich zurück und führten ausgedehnte, erregte, aber unverständliche Gespräche. Obwohl sie Farsi sprachen, senkten sie ihre Stimmen immer, wenn ich das Zimmer betrat. »Wann fährt er denn endlich wieder?«, fragte ich eines Tages verzweifelt. »Er kann uns nicht verlassen, bis die Ärzte ihre Zustimmung geben.«, antwortete Moody.
    Zwei Ereignisse beschworen eine Krise herauf. Erstens fand die Bank einen Käufer für das Haus, das wir gemietet hatten, sodass wir gezwungen waren, umzuziehen. Ungefähr zur selben Zeit wurde meine Arbeitszeit im Anwaltsbüro gekürzt. Allen Beteiligten war klar, dass es für mich Zeit zum Umziehen wurde. Und Moody wusste schon, wohin ich ziehen sollte. Er verkündete, dass es an der Zeit für uns war, unser Leben neu anzufangen, und den Wochenend-Familienstatus aufzugeben. Ich wollte nicht umziehen, und ich war überhaupt nicht sicher, ob ich meine Unabhängigkeit aufgeben wollte. Aber ich wusste, dass Mammal bald in den Iran zurückkehren würde, und ich setzte große Hoffnung darauf, dass Moody und ich dann unseren früheren, eleganten und bequemen Lebensstil wieder aufnehmen konnten. Obwohl das Thema nicht angeschnitten wurde, war meine einzige Alternative dazu eine Scheidung. Soviel wurde durch die Stärke von Moodys Drängen deutlich. Also willigte ich ein, nach Detroit zu ziehen. Das Schlimmste lag hinter uns, glaubte, hoffte, betete ich. Ich würde versuchen, wirklich versuchen, unsere Ehe noch einmal zu kitten. Dennoch traf ich eine Vorsichtsmaßregel. Da ich mir über meine Zukunft nicht sicher war, fürchtete ich eine Schwangerschaft. In der Woche vor dem Umzug ging ich zum Arzt und ließ mir eine Spirale einsetzen.
    Moody hatte die ganze Zeit in einem kleinen Apartment gelebt, sodass wir uns jetzt erneut auf Wohnungssuche begeben mussten. Ich hatte angenommen, dass wir ein Haus kaufen würden, aber Moody bestand darauf, eine Zeit lang eine Wohnung zu mieten und das passende

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