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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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oder? Du machst Leute heiß. Saugst sie dann aus.«
    Der Mann stank nach Enttäuschung und Neid.
    Der Arsch glaubt, ich würde alle umbringen, wenn sie in ihren Betten liegen und schlafen.

    »Für wen arbeiten Sie?«, fragte Dante drohend. »Außer dem Idioten Mauvais?«
    »Hör zu, ich kann für dich die Augen offen halten, wenn du willst …«
    Dante umfasste das Revers fester und schüttelte den Detective. »Für wen noch?«
    Würdest du?
    Ja. Wahrscheinlich.
    Die Farbe wich aus des Arschlochs Gesicht. »Für den Journalisten, Ronin.«
    »Was tun Sie für ihn?«
    »Ich habe ihm geholfen, Etienne zu kontaktieren …«
    Vor Dantes Augen verschwamm einen Augenblick lang alles. Er katapultierte LaRousse in eine der Kabinen. Die Tür knallte gegen die Metallwand. Der Detective landete auf der Toilette, sein Kopf und seine Schultern prallten gegen die gekachelte Wand. Sein Gesicht verzerrte sich vor Schmerz.
    Würde sich der Rockgott wohl für die Rolle des Mörders eignen?
    Wir müssen jetzt gehen, Sexy … morgen wieder?
    Still … je suis ici .
    Du kannst ihn noch retten, Blutgeborener. Du musst nur …
    »Aufwachen«, wisperte Dante. Das Dröhnen der Wespen ließ nach.
    Dante ging in die Toilette, zerrte LaRousse hoch und drückte ihn mit einer Schulter gegen die Wand, während er ein Knie gegen seine Weichteile hielt. Er zwang ihn dazu, den Kopf zur Seite zu drehen, so dass sein Hals entblößt war. Die Rosentätowierung glitzerte im Neonlicht des Klos.
    »Ihnen war egal, wer Gina getötet hat«, sagte Dante und senkte den Kopf, um LaRousses galoppierendem Herzen zu lauschen. »Sie wollten mich.«
    »Ich stehe unter Mauvais’ Schutz …«

    »Das nützt dir bei mir gar nichts. Bei … mir … nicht …«
    Dante schlug die Zähne in den Hals des Detectives. LaRousse schrie.
     
    Heather tastete nach der Achtunddreißiger in ihrer Manteltasche. Stearns’ zerzaustes Haar und seine umschatteten Augen zeigten ihr, dass er schon länger nicht geschlafen hatte. Seine ruhige Hand hingegen signalisierte, dass er abdrücken würde, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern.
    »Lassen Sie sie los«, sagte Heather. »Wenn Sie mit mir reden wohl – kein Problem. Seit wann brauchen wir Geiseln?«
    »Ich glaube, Sie verstehen nicht, worum es geht«, erwiderte Stearns. Sein Blick wanderte einen Augenblick lang zu Simone. »Oder mit wem Sie sich zusammengetan …«
    Simone wand und duckte sich in einem unfassbaren Tempo. Die Glock mit dem Schalldämpfer ging im selben Moment mit einem dumpfen Zischlaut los, in dem sie Stearns’ Hand mit der Waffe packte und zur Seite drehte. Die Glock fiel ins taunasse Gras.
    »Runter. Oder ich breche das Handgelenk«, sagte Simone.
    Mit geschlossenen Augen und vor Schmerz fauchend ging Stearns in die Knie. Die Blondine lockerte den Griff um sein Handgelenk, ohne ihn loszulassen.
    Heather fischte die Glock aus dem Gras und steckte sie ein. Dann zog sie ihre Achtunddreißiger und richtete sie auf Stearns. »Was tun Sie hier?«
    Er öffnete die Augen. Ein verdrießliches Lächeln kräuselte seine Lippen. »Sie retten.«
    »Haben Sie etwas mit der Vertuschung zu tun?«, hakte Heather nach, ohne die Pistole zu bewegen. »Den Pensacola-Morden? «
    »Nein. Aber ich weiß, wer dahintersteckt, und ich weiß, was diese Leute bewachen.«

    Sie starrte den Mann an, der sie durch ihre gesamte bisherige Karriere begleitet hatte, der beim Abschlussball der FBI-Akademie dabei gewesen war und der ihr mit Annie geholfen hatte, als sich ihr Vater geweigert hatte, etwas zu unternehmen. Stearns hielt ihrem Blick stand, seine nussbraunen Augen wirkten ruhig. Bartstoppel verliehen seiner unteren Gesichtshälfte eine dunkle Abschattung. Stoppeln. Länger ohne Schlaf. Angestrengt. Ein Mann auf der Flucht?
    Meine gesamte Karriere über hat er mich unterstützt.
    Würde sich das ändern, wenn ihm das FBI die Anweisung dazu gab?
    Heather senkte die Achtunddreißiger. Wenn ja, wäre ich schon tot.
    Sie gab Simone ein Zeichen. Mit einem erzürnten Knurren und einem Kopfschütteln ließ diese Stearns los. Er stand auf und klopfte sich die feuchte Hose ab, an deren Knien jetzt grüne Grasflecken waren.
    »Wo ist Dante?«, fragte er.
    Heather fixierte ihn. »Weshalb? Was hat er damit zu tun?«
    Stearns sah sie lange an. Ein Muskel zuckte in seinem Kiefer. Dann sah er weg. »Er ist nicht, wofür Sie ihn halten.«
    »Wofür halte ich ihn denn … Sir?«
    »Für menschlich.«
    »Ich weiß, was er ist«, antwortete Heather leise.

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