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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Sie hob wieder die Waffe. »Er ist ein Nachtgeschöpf und vielleicht ein Blutgeborener.«
    »Ein Blutgeborener?«, flüsterte Simone.
    Stearns stierte Heather an. Seine Hände hingen reglos an den Seiten herab. Sie glaubte, einen Augenblick lang Furcht in seinen Augen aufblitzen zu sehen. Dann war sie wieder verschwunden.
    »Er ist auch ein Experiment«, sagte Stearns schließlich. »Ich habe im Wagen eine Akte und eine CD über ihn, die Sie
eingehend prüfen sollten. Dann wissen Sie genau, was dieser Dante Prejean ist.«
    »Er heißt nicht Prejean«, brummte Heather.
    Simone umkreiste Stearns. »Ich werde nicht zulassen, dass Sie in seine Nähe kommen«, grollte sie. Das Mondlicht blitzte in ihren schmalen Augen, und sie entblößte ihre Fänge.
    Das Rauschen gewaltiger Flügel lenkte Heathers Aufmerksamkeit auf das Haus.
    Mondlicht schimmerte auf De Noirs gewaltigen dunklen Flügeln, als er auf dem Dach über Dantes Schlafzimmer landete. Sein langes schwarzes Haar fiel ihm offen bis auf die Hüften herab. Blasses bläuliches Licht umgab seinen nackten Oberkörper und spiegelte sich in dem Anhänger um seinen Hals wider.
    Er ging in die Hocke und faltete die Flügel auf dem Rücken zusammen. Eine Brise spielte mit seinem Haar, doch ansonsten rührte er sich jetzt nicht mehr. Zwei goldene Punkte glänzten wie Sterne in der Nacht, als er in die Dunkelheit starrte.
    Heather hatte vor Überraschung den Atem angehalten. Gefallen. Etiennes Stimme hallte in ihrem Inneren wider: Nachtbringer.
    »Gott im Himmel«, flüsterte Stearns.
    »Sehen Sie, Sir«, sagte Heather. »Ich weiß genau, mit wem ich mich zusammengetan habe.« Sie drehte sich so, dass sie in Stearns’ fassungsloses Gesicht blicken konnte, und fügte hinzu: »Augenblicklich vertraue ich diesen Leuten mehr als Ihnen.«
     
    Ronin sah, wie eine Frau mit bleichem Gesicht und vor Angst zitternd aus der Kneipe gerannt kam. Sie lief so schnell sie konnte zu dem Chevy mit den aufgemalten Flammen und zog dabei aufgeregt die Autoschlüssel aus ihrer Tasche. Im Gegensatz zu panischen Frauen in Filmen stürzte sie nicht und ließ
die Schlüssel nicht fallen, sondern schaffte es, den Chevy zum Laufen zu bekommen. Sie schaltete in den Rückwärtsgang und raste dabei fast in den schwarzen MG, der schräg gegenüber von ihr stand. Sie trat auf die Bremse, riss die Gangschaltung in den ersten Gang und fuhr vom Parkplatz.
    Spannend. Welchen Scherz hat sich mein kleiner Blutgeborener wohl jetzt wieder erlaubt? Obwohl Blutgeborener ja gar nicht stimmt. Er ist ein geborener Vampir, dessen Vater ein Gefallener ist.
    Ronin war zutiefst erregt. Sich gegen einen Blutgeborenen-Gefallenen-Mischling zu stellen – welche größere Herausforderung konnte es für seine Fähigkeiten geben? Vor allem, nachdem er das Kind ausgebildet hatte?
    Er ließ den Camaro laufen, als er aus dem Wagen stieg. Dabei achtete er darauf, seine Schilde oben zu lassen und seine Energie auf ein Minimum zu reduzieren. Das Letzte, was er jetzt wollte, war, dass Dante ihn entdeckte und sich auf ihn stürzte, ehe er so weit war.
    Ronin blickte auf seine veränderte linke Hand. Von so etwas stand nichts in der Akte des Jungen. Nachdem er aus dem Schlachthaus geflohen war, hatte er sich hingesetzt und das schwächer werdende Wurmloch untersucht, das Dantes Berührung geschaffen hatte. Er hatte seine Finger nicht nur verschwinden lassen, sondern auch aus seinem genetischen Code entfernt.
    Das Beste daran war, dass Johanna keine Ahnung hatte. Sie wusste nicht, dass es Dante gelungen war, vor ihr ein Geheimnis zu bewahren. Ein weltveränderndes Geheimnis.
    Wieder flog die Kneipentür auf, und ein Sterblicher mit Baseballkappe, schmutzigem T-Shirt und Jeans rannte auf den Parkplatz. Er fiel beinahe über seine eigenen Füße, als er über den Kies auf seinen Pick-up zurannte. Panisch riss er die Tür auf, als er Ronin entdeckte.

    »Sie da!«, rief er. »Gehen Sie da nicht rein! Da ist ein Vampir drin! Ein echter, lebender Vampir – so wahr mir Gott helfe!«
    Ronin grinste.
    Der Sterbliche schrie. Seine Augen weiteten sich mehr als die einer Katze, als er sich mit einem Satz in seinen Pick-up warf. Er schaltete den Motor an, doch er ging immer wieder aus. Der durchdringende Geruch von Benzin stieg auf. Der Mann warf einen panischen Blick über die Schulter, während er erneut versuchte, das Auto anzulassen. Der Motor stotterte, spuckte und begann dann endlich, regelmäßig zu laufen.
    Ronin stand mit verschränkten

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