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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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gerichtet schoss Heather ein weiteres Mal, ehe der Mann hinter dem Van in Deckung ging.
    »Trent«, rief sie. »Abfangen!«
    Heather hechtete auf den MG zu und ging ihrerseits hinter ihm in Deckung. Sie warf einen Blick auf das Haus, und ihr blieb fast das Herz stehen. Eine blutüberströmte Gestalt beugte sich über Collins. Die Hände des Detectives lagen leblos an seiner Seite. Sein Körper schien keine Knochen mehr zu
haben. Thomas Ronin hob den Kopf und gab preis, was noch von Collins’ Hals übrig war.
    Heather wirbelte herum und eröffnete das Feuer auf den Vampir. Mit gebleckten Fängen schleuderte ihr Ronin den Leichnam des Detectives entgegen.
    » Scheiße!«
    Der Leichnam prallte gegen sie und raubte ihr für einen Moment die Luft. Sie ging zu Boden, und ihr Kopf schlug im nassen Gras auf. Einen Augenblick lang sah sie Sternchen, während sie versuchte, sich von Collins’ Gewicht zu befreien und Luft zu bekommen. Sie drückte gegen den Leichnam, der nach Schweiß, Blut und Kot roch – nach Tod. Bilder von seinem zerrissenen Hals und seinem seltsam entspannten Gesicht stiegen vor ihrem inneren Auge auf. Panisch und atemlos schob sie weiter, bis es ihr endlich mit einem letzten Stoß gelang, sich von der Leiche zu befreien. Schluchzend und zitternd holte sie tief Luft.
    Ronin hatte den dunkelhaarigen Unbekannten ergriffen und vergrub sein Gesicht im Hals des Mannes. Dieser trat und schlug um sich, während er Kugeln in den Bauch des Vampirs abfeuerte. Ronin zuckte bei jedem Schuss zusammen und fletschte einen Augenblick lang die Zähne, ehe er weitertrank. Blut troff auf den Betonboden.
    Heather erhob sich auf die Knie und richtete die Achtunddreißiger auf den Kopf des Vampirs. Plötzlich bemerkte sie eine Bewegung im Haus und riss die Pistole, die sie mit beiden Händen festhielt, nach oben. De Noir trat ohne Hemd und Schuhe auf die Schwelle, durchquerte mit zwei schnellen Schritten den Vorgarten und packte Ronin mit einer Hand am Nacken.
    Der Unbekannte fiel in die Einfahrt, sein Körper bewegte sich so gummiartig, dass es Heather beinahe den Magen umdrehte. Ronin versuchte, sich De Noirs Griff zu entwinden
und kratzte ihm mit den Fingernägeln über die Brust. Blut floss und versiegte sofort wieder. Die Kratzer wurden schwächer – verschwanden. De Noir breitete die Schwingen aus und flog mit Ronin in den dunklen Nachthimmel.
    In diesem Augenblick sprang der Van an. Er raste rückwärts und fuhr dabei über den Leichnam des Unbekannten, ehe er auf die Straße schlitterte. Heather sprang mit rasendem Herz auf. Jordan! Sie hob die Achtunddreißiger. Jordan schürzte die Lippen und warf ihr eine Kusshand zu. Sie schoss. Die Kugel durchschlug die Scheibe auf der Beifahrerseite. Sie drückte erneut ab, aber diesmal klickte die Pistole nur hohl. Das Magazin war leer.
    Jordan trat aufs Gas. Der Van raste die Straße entlang in der Nacht.
    Heather warf den Kopf zurück und schrie: »Scheiße, Scheiße, Scheiße!«
    Jordan war ihr wieder entkommen, und Dante war angeschossen … Dante … sie wirbelte herum. Auf der Türschwelle lag niemand.
    De Noir muss ihn weggeschafft haben, oder . . . sie stürzte auf die Straße. Der Van war nicht mehr zu sehen.
    S gehört mir.
     
    Lucien stieg in Spiralen gen Himmel, nachdem er seine Krallen in Ronins Schultern vergraben hatte. Der Vampir bohrte die Reißzähne in Luciens Brust und sog heilendes, lebensspendendes Blut in sich. Lucien schlug mit der Faust mehrmals auf Ronins Kopf, wodurch der Schädel brach und sich die Fänge aus seinem Fleisch lösten.
    Der Schädel erzitterte und zeigte dann wieder seine ursprüngliche Form. Ronin sah Lucien tief in die Augen. »Dieser Geschmack«, sagte er. »Wie Dantes Blut – außergewöhnlich. «

    »Ich hoffe, es hat geschmeckt. Es war nämlich deine letzte Mahlzeit.«
    Lucien packte Ronin an Schulter und Hüfte und riss ihn entzwei. Blut spritzte in die Nacht, als sich Fleisch und Knochen voneinander trennten. Ronin schrie, und seine Augen schlossen sich, während seine blutigen Zähne vom Mondlicht erhellt wurden. Seine Nägel hinterließen tiefe Furchen in Luciens Brust.
    Lucien riss Ronin nun endgültig an der Taille auseinander. Unten wand sich der Mississippi, funkelte im Licht der Sterne – ein schwarzer Fluss durch ein schwarz daliegendes Land. Lucien ließ den unteren Teil des Vampirs los, der mit zuckenden Beinen Richtung Wasser fiel.
    Während er durch die Nacht flog, schlug Lucien Ronins abwechselnd klammernde und

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