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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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boxende Hände fort und wehrte sich immer wieder gegen die schnappenden Kiefer. Über dem Schlot einer Fabrik am Flussufer hielt er inne. Flammen stoben aus der dunklen Öffnung in die Luft.
    »Für meinen Sohn würde ich die ganze Welt in Schutt und Asche legen«, sagte Lucien und zog seine Klauen aus Ronins Fleisch.
    Als der Vampir fiel, griff er nach der x-förmigen Rune um Luciens Hals. Die Kette riss. Lächelnd stürzte Ronin in den Schlot, die Kette fest in der Hand. Ein Funkenregen stob in die Luft.
    Lucien starrte in die Nacht, die Hand auf seinen Hals gepresst.
    Der Anhänger war verschwunden.

29
ALLES ÜBER S
    Dunkel.
    Musik dröhnte, seine eigene. Inferno.
    Er roch Blut, sauren Schweiß, Abgase.
    Er schmeckte Blut in seinem Mund, sein eigenes.
    Etwas stach in seinen Nacken. Tat weh. Kalte Chemikalien flossen in seine Adern, schwächten den Schmerz in seinem Kopf.
    »Mir«, flüsterte eine Stimme. Unbekannt. Verklingend. Finger berührten sein Gesicht.
    »Ich werde dein Gott sein, und du wirst mich anbeten.«
    Dunkel. Die Drogen zeigten Wirkung, und Dante stürzte in tiefe Träume.
     
    Heather saß neben Stearns’ Leiche im Gras, ihre Hand schwebte wie erstarrt über seiner leblosen Brust. Sie sehnte sich danach, den Mann zu berühren, der für sie mehr ein Vater gewesen war als James William Wallace. Sie sehnte sich danach, sich von ihm zu verabschieden. Aber sie brachte es nicht über sich, die Hand weiter zu senken.
    Er hat Dante kaltblütig erschossen, und jetzt …
    Eine kalte Böe fuhr in ihr Haar und ließ sie aufblicken. De Noirs dunkle Flügel durchschnitten den Nachthimmel. Sie flatterten, als er neben ihr landete. Mit seinen goldenen Augen sah er sich um. In seinem Gesicht lag Verzweiflung.

    Sirenen durchbrachen die Stille der Nacht.
    »Wo ist er?«
    »Jordan hat ihn«, sagte sie. »Im Van.« S gehört mir. Ihre Augen brannten.
    »Ich kann ihn nicht mehr spüren «, antwortete De Noir. Er klang gequält. »Etwas hat unsere Verbindung gestört. Es fühlt sich an wie … wie eine elektrostatische Ladung.« Er schlug mit den Flügeln und begann, sich wieder in die Luft zu erheben.
    »Warten Sie!« Heather sprang auf. Sie sah sich im Vorgarten um, der sich in ein Schlachtfeld verwandelt hatte. Alle waren tot. Tiefes Bedauern ergriff sie, als ihr Blick auf Collins’ Leiche fiel. Sie dachte an das Gespräch, das sie noch vor kurzem über LaRousse geführt hatte: Einen so schrecklichen Tod hat niemand verdient.
    Du garantiert nicht, Trent, dachte sie, und ihr Hals schnürte sich zusammen.
    Wenn sie hierblieb, würde sie die nächsten Stunden, vielleicht sogar Tage damit beschäftigt sein, ihre Aussage zu Protokoll zu geben und ihren Kollegen zu erklären, was vorgefallen war. Aber der CCK hatte Dante in seiner Gewalt. Dante mochte ein Nachtgeschöpf sein, doch Elroy Jordan war ein sexueller Sadist, der jetzt ein Opfer hatte, das wieder heilte. Eines, das er immer und immer wieder »töten« konnte. Sie konnte es sich nicht leisten, Zeit zu verlieren.
    »Nehmen Sie mich mit«, sagte sie.
    De Noir schwebte in der Luft, sein Gesicht wirkte kalt und undurchdringlich.
    »Ich kenne Jordans Verhaltensmuster, ich kann Ihnen helfen. Bitte.«
    De Noirs Krallenfinger ballten sich zu Fäusten. Er ließ sich wieder auf dem Boden nieder, während die Sirenen immer näher kamen. Heather rannte über die Straße zu Collins’ Auto, riss
die Tür auf und beugte sich ins Innere. Nachdem sie den Aktenkoffer hatte, lief sie wieder zu De Noir zurück.
    »Halten Sie sich fest«, sagte er und legte einen Arm um ihre Taille.
    Heather legte einen Arm um seinen Nacken, während ihr das Herz bis zum Hals schlug. De Noir breitete erneut seine Flügel aus, ein Windstoß fuhr ihr ins Gesicht, und sie hoben ab. Sie sah nach unten. Auf der Straße unter ihr hielten bereits eine Sekunde später Streifenwagen mit heulenden Sirenen und quietschenden Reifen vor Ronins Haus. Blaulicht flackerte über die Häuser, Fahrzeuge und Leichname. Einen Block weiter unten wartete bereits ein Krankenwagen mit eingeschalteten Scheinwerfern darauf, dass die Polizei ein Zeichen zur Durchfahrt gab.
    Der Flugwind schlug Heather kalt entgegen und überzog ihr Haar und ihre Wimpern innerhalb weniger Minuten mit einem leichten Raureif. Bebend schloss sie die Augen. De Noir legte auch den anderen Arm um sie und hielt sie ohne Anstrengung eng an sich gepresst. Seine Wärme strahlte auf sie aus und brachte die Kälte zum Schmelzen. Sie schmiegte das

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