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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Haus und seinen tobenden Bewohner zu.
    Ronin würde für Dante keine Bedrohung mehr darstellen.
    Lucien glitt zu Boden, wo er geräuschlos landete. Seine nackten Füße berührten das nasse Gras. Er faltete die Flügel hinter sich zusammen und verstaute sie in ihren Scheiden. Dann eilte er durch den dunklen Hinterhof und riss die Eingangstür mit dem Fliegengitter aus den Angeln. Metall quietschte. Er warf sie beiseite, schlug die Hintertür mit einer Faust ein und trat ins Haus.
     
    Von seinem Versteck unter dem Van aus beobachtete E, wie sich Heather hinter den verdammten Kerl kniete, der versucht hatte, ihn umzubringen – diesen hart aussehenden Mann, der dann stattdessen seinen Bad-Seed-Bruder umgenietet hatte. Dann mischte sich noch jemand ein. Plötzlich schrien alle, schossen und sprangen beiseite.
    Er rollte auf der anderen Seite unter dem Van hervor und lief geduckt bis zur Kühlerhaube. Der Anblick Dantes, der regungslos auf der Türschwelle des Hauses lag, zog ihn magisch an.
    Innerlich wünschte er seiner hübschen Heather alles Gute und hoffte, dass sie nichts dagegen haben würde, wenn er die missliche Lage, in der sie sich befand, ausnutzte. Er redete sich sowieso ein, dass sie darum gekämpft hatte, ihn und nicht Dante zu beschützen, da sie schließlich seinetwegen gekommen war und nicht wegen des kleinen Blutsaugers, der hier auf einmal unangemeldet aufgetaucht war.

    Aber he, umso besser! So musste er sich wenigstens keine Gedanken mehr um den Verbleib des GPS-Empfängers machen.
    E blieb neben der Kühlerhaube des Vans stehen, den Blick auf den Polizisten in Zivil gerichtet, der jetzt neben Dante kniete. Er drehte sich um, als er Heathers Warnruf vernahm und zog die Waffe, doch noch ehe er einen Schuss abgeben konnte, packten ihn dunkle, blutverschmierte Finger und rissen ihn in den Flur.
    Ein widerliches Gefühl, als marschiere eine Kolonie Ameisen über seinen Rücken, überkam E. Tom-Tom hatte seine Beine wieder. Hinter der offenen Tür konnte man einen Kampf ausmachen, wobei es aussah, als bekämpften zwei Schatten einander.
    Blutsauger oder ruheloser Toter?
    E schlich weiter, duckte sich noch tiefer und musterte Dantes blasses Gesicht. Im Vorgarten rief jemand etwas. Wieder fielen Schüsse. Innerlich drückte er Heather die Daumen, dass sie da lebend wieder herauskäme – ohne sie würde das alles lange nicht so viel Spaß machen – und drückte sich dann neben die Betonstufen. Aus der kaputten Kühlerhaube des MG lief Flüssigkeit. Zischend stieg Dampf auf.
    E streckte eine zitternde Hand nach Dantes Arm aus. Umfasste ihn. Zog. Totes Gewicht. Keuchend und schwitzend zerrte er den Blutsauger von der Stufe. Er schlug mit einem dumpfen Knall auf dem Boden auf, wobei Metall klirrte. Nun fasste er nach dem Kragen der Lederjacke, die Dante trug. Sein schöner Kopf rollte zur Seite. Blut lief ihm aus dem rechten Ohr und rann über seine Wange.
    Zerrend, grunzend und vollgepumpt mit Adrenalin schaffte es E, seinen Blutsauger-Bruder bis vor den Van zu ziehen. Die Seitentür war noch immer offen.
    In diesem Augenblick flog etwas aus dem Haus. Heather schrie »Scheiße!«. Wieder fielen Schüsse.

    E hievte Dante halb in den Van, ehe er selbst hineinsprang und den Rest des Körpers nachzog. Er rollte ihn von der Tür weg und zog sie so leise wie möglich zu. Dann nahm er die Handschellen aus der schwarzen Mappe und legte sie um Dantes Handgelenke. Er hatte keine Ahnung, wie lange Dante bewusstlos sein würde, aber es war sicher von Vorteil, auf alles vorbereitet zu sein und keine unnötigen Risiken einzugehen.
    Danach zog er ihn in den hinteren Teil des Wagens, wo er seine Arme hochhob und die Kette der Handschellen über einen Haken hängte, den er dort extra für diesen Zweck befestigt hatte. Handschellen standen dem Blutsauger gut. Er schien wie geboren für sie zu sein. Anscheinend ein echtes Naturtalent.
    Grinsend schob sich E auf den Fahrersitz, wobei er sein gebrochenes Handgelenk schonte. Dann zog er die Autoschlüssel aus der Hosentasche und wartete.
     
    Heather feuerte die Achtunddreißiger ab, während sie sich zur Seite warf. Etwas brauste an ihrer Wange vorbei und stach sie. Mit der Glock in der Hand rollte Stearns über den Rasen und sprang auf. Er eröffnete das Feuer. Der dunkelhaarige Mann – unbekannter Angreifer – stolperte ein paar Schritte zurück und schoss erneut.
    Stearns fiel auf die Knie, das Gesicht seltsam ausdruckslos.
    Die Waffe auf den Kopf des Unbekannten

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