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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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hatten. Es war kurz gewesen, aber dafür umso kraftvoller.
    Ein Wettrennen also.
     
    Der Perverse setzte sich auf Dante. Durch sein Gewicht vermochte Dante einen Augenblick lang kaum zu atmen. Eine Klinge blitzte in Elroys rechter Hand auf. Zorn und Empörung verzerrten sein Gesicht. Er roch nach Tabak, Schweiß und bitterer Lust.
    In Dantes Adern flossen noch immer die Injektionen, und sein Denkvermögen ebbte nur schwach vor sich hin. Sein Körper surrte und schien fast zu schweben, wenn ihn nicht die Handschellen und das Gewicht des Perversen auf der blutbespritzten Luftmatratze gehalten hätten.
    »Nenne die, die du liebst.«
    Dante sah in Elroys zusammengekniffene Augen. »Nein.«
    Heathers Gesicht, schön und errötet, blitzte in seinem Geist auf. Ein zerbrochenes Bild von Chloe zeigte sich einen Augenblick lang und wich dann Jays blassem Antlitz und seinen lichtlosen Augen.
    »Sie gehört mir!«
    Elroy unterstrich seine Worte, indem er die Klinge in Dante stieß. Dann schlug er zu. Unerträglicher Schmerz riss Dante fast entzwei. Verschlang ihn. Er hustete und glaubte, ertrinken zu müssen. Weißes Licht blendete ihn und blinkte brennend am Rand seines Sehfelds. Dante schloss die Augen und wandte den Kopf ab. Der Schmerz raubte ihm fast den Verstand.
    Drück es weg oder nutze es, verdammt.
    Die Luft roch nach Blut und dem sauren Schweiß des Perversen. Seine Gedanken hallten in Dantes Bewusstsein wider und bohrten sich wie geistige Klingen in ihn: Hatte Dante mit Heather Sex gehabt? Hatte er ihr Blut getrunken? Hatte sie ihn um mehr angefleht?

    Drück es weg oder nutze es, verdammt.
    Die Klinge glitt zwischen Dantes Rippen und blieb dort. Finger packten sein Kinn, zwangen ihn, den Kopf zu drehen. In seinem Inneren brannte der Schmerz. Er hörte auf, sich zu wehren und sprang stattdessen in die wütenden Flammen. Glühend heiß, schmelzend, verbrennend. Schatten brannten sich in die Kellerwand, ein flammender Plüschorca – alles züngelte an ihm und legte seine Selbstbeherrschung in Schutt und Asche.
    Asche, Asche, wir gehen alle unter.
    Hier, nimm meine Hand, Prinzessin. Wir werden zusammen fortgehen. Für immer und ewig.
    Ein Lied erklang in ihm, anarchistisch und mit einem düster vibrierenden Refrain. Die Melodie loderte vor Zorn. Hunger gab den Rhythmus vor. Brannte.
    Eine undeutliche Gestalt stieg aus der Asche auf. Feuer loderte in seinen Adern. Er hob den Kopf. S öffnete die Augen. »Genug«, sagte er.
    S drang in Elroys Bewusstsein ein und kanalisierte den Schmerz, den der kranke Abschaum mit seiner Klinge hinterlassen hatte, um ihn zurückzugeben. Er zwang ihn, seine eigenen Qualen zu erleben.
    Hier. Nimm auch was. Wie fühlt sich das an, Scheiße nochmal?
    Elroy hielt die Hand an die Schläfe. Er presste die Augen zusammen und schrie – ein Laut, der in S’ Ohren wie Musik klang. Der Perverse fiel von S herunter und kroch über den mit Teppich ausgelegten Boden des Vans, während er sich den Kopf hielt und markerschütternd heulte.
    Infernos Musik drang aus den Lautsprechern:
    I’m waiting for you,
I’ve watched and I’ve watched,
I know your every secret.
    Blut hustend und nach Luft ringend, riss S an den Handschellen. Diese knallten gegen das hintere Ende des Autos. Er atmete tief ein und versuchte es von neuem, wobei er die wenige Kraft, die ihm noch geblieben war, ganz in seine Arme verlagerte. Metall riss, und etwas gab einen leisen Knall von sich. Schwarze Punkte flimmerten vor seinen Augen, als er endlich wieder die Arme senken konnte. Neugierig betrachtete er den Haken, der an der Kette zwischen den Fesseln baumelte und gerade noch an der Decke des Autos befestigt gewesen war.
    Die Handschellen waren vampirsicher, aber der Haken war es nicht.
    S führte seine noch immer gefesselten Handgelenke zu der Klinge, die zwischen seinen Rippen steckte, und zog sie heraus. Er ließ sie auf die Matratze fallen und setzte sich mühsam auf. Alles drehte sich um ihn, und ihm wurde schwarz vor Augen. Er senkte den Kopf und wartete, bis der Schwindel vorüberging.
    Stimmen flüsterten und krallten nach seinen Gedanken. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Hunger durchbohrte sein Inneres. Er brauchte Blut. Langsam zog er die mentalen Finger aus Elroys Hirn, und das Schreien hörte auf.
    S glitt von der Luftmatratze auf und kroch zu Elroy. Er stieß den Kopf des Perversen beiseite und vergrub die Reißzähne in dessen schweißnassem Hals.
    I’ve stood in every room of your house
and dreamt of you,

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