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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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wanting me.
    Heißes, beerensüßes Blut sprudelte in seinen Mund. Er schluckte unablässig. Elroys panischer Herzschlag schob das Blut noch schneller in seinen Mund, so dass er mit dem Schlucken kaum mehr hinterherkam. Der Sterbliche wand sich und versuchte
sich zu befreien. S rammte das Knie zwischen Elroys Beine. Das Zucken hörte auf. Angst und Adrenalin würzten das Blut, das weiterhin in S’ Mund floss.
    Moschusartige Pheromone und der durchdringende Geruch von Blut – S’ Blut – lagen in der Luft. Elroy der Perverse war atemlos, verängstigt und weiterhin erregt, obwohl Reißzähne in seinem Hals steckten.
    Als seien all die Messer und das Blut für ihn nur ein Vorspiel gewesen.
    Etwas Kaltes, Dunkles legte sich um S’ Herz und jagte ihm eisige Schauder über den Rücken. .
    Très joli, der da, wie ein Engel.
    Spielen Sie mit ihm, solange Sie wollen, aber stecken Sie nichts in seinen Mund. Der Junge beißt.
    S bohrte seine Fänge noch tiefer in Papas Hals. Der Bastard zuckte wieder. Er roch nach Verzweiflung. Der Wichser hatte Chloe aufgeschlitzt. Hat er sie gequält wie mich?
    Das Bild einer dunkelhaarigen Frau mit dunklen Augen blitzte vor S’ geistigem Auge auf. Der Duft von Schwarzkirschen ließ ihn noch fester zubeißen … Elroy der Perverse und … Gina. Nicht Papa. Nicht Chloe. Weißes Licht flackerte am Rand seines Sehfelds.
    Wo bin ich? Wann bin ich?
    Ein Lied pulsierte durch S und leuchtete wie der aufgehende Mond. Er zog die Fänge aus Elroys Fleisch, legte den Kopf zur Seite und horchte, ehe er die Augen schloss. Der Rhythmus seines Herzens wandelte sich, um sich an die Musik anzupassen, die in ihm widerhallte – Luciens Lied.
    Nachtbringer. Gefährte. Vater. Lügner.
    Der Rhythmus wirbelte durch S hindurch und nahm seine Seele gefangen. Chaos und Ordnung. Barmherzigkeit und Feuer. Er erzitterte und antwortete. Er schlug dunkle Akkorde an. Wut, Sehnsucht und Trauer durchzogen in gleichem Maße
den immer wiederkehrenden Refrain. Das Lied stach aus seinem Herzen wie eine von Elroys Klingen.
    Seine eigene, tiefe Stimme drang aus den Lautsprechern zu ihm durch:
    I’ve watched you as you slept,
I know you’ve watched me too,
I’ve seen your footprints,
beneath my window …
    Nicht meine. Dantes Stimme. Bevor er sich dem Feuer überließ. Ich bin nach dem Feuer.
    Nein, Kind, nein. Luciens Gedanke durchbrach das Rauschen der Drogen, das ihre Verbindung störte.
    Schmerz zerfetzte S’ Geist. Er vermochte nicht mehr, klar zu sehen. Dunkelheit ergriff ihn.
    Du bist Dante Baptiste, Sohne Luciens und Genevieves. Nicht S. Nicht das Kind von Monstern.
    Falsch , dachte S mit schmerzendem Kopf. Ich bin S. Muss so sein. Starben nicht deshalb Gina und Jay? Schaffe ich es nicht nur so, Heather am Leben zu halten?
    Luciens Gesang endete mit einem letzten, widerhallenden Akkord, einem Versprechen, das hell und rein wie der Vollmond durch den Himmel klang: Ich komme! Ich komme!
    Nein. Ich werde nicht mehr hier sein.
    S’ Gedanke prallte zu ihm zurück. Erneut verhinderten elektrostatische Störungen, Schmerz und der starke Blutverlust seinen Weitertransport.
    S stieß Elroys glühenden, in sich zusammengesackten Körper von sich. Noch immer verspürte er unstillbaren Durst. Er betrachtete den Perversen und stellte sich vor, wie er ihn leertrank. Er stellte sich vor, seine Brust aufzureißen und sein schmutziges, verkrüppeltes Herz zu zerquetschen.

    Für dich, Chloe.
    »Ich kann dir helfen!«, schrie jemand. »Du brauchst mich! Dante, du brauchst mich!«
    S sah wieder klarer. Er saß auf Elroy, die Brust des Sterblichen war entblößt, das Hemd aufgerissen. Blutige Furchen klafften im Fleisch oberhalb des pochenden Herzens. Blut lief aus Elroys Hals, wo die Haut durchbohrt und zerfetzt war.
    Das berauschende Aroma von Adrenalin und Angst erfüllte den Van. Schweißperlen standen auf der Stirn des Mannes, doch seine Miene war ausdruckslos. Reglos.
    S griff nach der Sonnenbrille des Perversen und schleuderte sie durch den Wagen. Braune Augen blickten in die seinen. Etwas Beklemmendes, Dunkles blitzte in ihnen auf. »Du brauchst mich«, wiederholte er.
    Do you know my every secret?, flüsterte Dante aus den Lautsprechern.
    S beugte sich über den Sterblichen, so dass seine Lippen nur noch ein Flüstern von dessen stoppeligem Kinn und Wangen entfernt waren. »Nein.«
    »Ich weiß Kram, von dem du keine Ahnung hast«, sagte Elroy, dessen Stimme so ausdruckslos war wie sein Gesicht. »Kram, der nicht in

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