Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01 - Schatten der Könige

01 - Schatten der Könige

Titel: 01 - Schatten der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
Vom Netzwerk:
seiner Männer den Hügel hinauf, auf eine Doppelreihe von Schilden zu, die sich teilten und die Verstärkung in ihren Ring ließen. Ein paar Gruppen der Mogaun wollten diese Gelegenheit nutzen, aber die beiden Hauptleute an Mazarets Flanken reagierten sofort und trieben sie zurück. Als der Lordkommandeur sein Pferd in die fragwürdige Sicherheit des Schildwalls lenkte, galoppierte ihm Yasgur entgegen.
    »Eure Tapferkeit ihr wahrhaftig grenzenlos«, sagte er. »Wie meine Dankbarkeit. Was ist mit dem Rest Eurer Armee?«
    Mazaret war zu müde, um seine Resignation zu verbergen, und er schüttelte den Kopf. Seine Armee hatte mehr als die Hälfte der Strecke von der Stadt zum Hügelkamm zurückgelegt, als sie auf eine wütende Schlacht zwischen rivalisierenden Mogaun-Horden stießen. Beide Seiten hielten die Rebellen für Verstärkung der jeweils anderen Seite und griffen sie an. Nur wenige Augenblicke später war eine weitere Streitmacht der Mogaun aus der Dunkelheit aufgetaucht und in die rechte Flanke der Armee gestürmt, woraufhin sich die disziplinierten Kolonnen in ein Gewirr aus heftigen, blutigen Gefechten aufgelöst hatte.
    Mazaret befehligte die rechte Flanke und die Nachhut, und als er den Ernst der Lage erkannte, hatte er so viele Männer um sich geschart, wie er konnte und versucht, den Tumult nach Norden zu umgehen. Später erfuhr er, dass Yasgur ähnliche Maßnahmen ergriffen hatte, allerdings war er vorwärts zum Hügel gestürmt, dort allerdings von noch größeren feindlichen Truppen gestellt worden. Vom Kern der Rebellenarmee, der auch die schwere Kavallerie umfasste, gab es keinerlei Nachrichten.
    »Trotzdem zählen wir fast tausend Krieger, Mylord«, sagte Mazaret. »Und wir sind geordnet und zielgerichtet.«
    »Ja«, stimmte Yasgur ihm zu. »Unseren vereinten Kräften hat der Feind nichts entgegenzusetzen.« Er starrte auf den dunklen Hügel und die grünen Blitze, die auf irgendwelche Truppen hinunterzuckten, die versuchten, den westlichen Hang zu erklimmen. »Wir könnten einen Ausfall nach Süden vortäuschen, die Angreifer auf uns ziehen und dann den Hügel hinauf…«
    »Beim Vater Baum!«, rief Mazaret. »Was ist das?«
    Ein glühendes Objekt, dessen Umriss entfernt menschenähnlich wirkte, sauste über ihre Köpfe auf den Kamm zu und schlug mitten in dem verfallenen Fort ein. Ein heller Blitz flammte auf, und dann breitete sich ein merkwürdig flackerndes, grünes Glühen zwischen den Trümmern aus. »Es scheint aus der Stadt gekommen zu sein«, meinte Mazaret.
    »Was es auch sein mag, mein Freund, wir können nicht länger hier bleiben.« Yasgur schlug Mazaret mit der Hand auf die Schulter. »Macht Eure Männer bereit, während ich meinen Hauptleuten die Befehle gebe. Auf mein Zeichen durchbrechen wir den Ring und tragen den Kampf zu unseren Feinden. Mögen die Götter uns gewogen sein!«
    Durch den fast gänzlich verlassenen Thronsaal wehte kalte Nachtluft. Fackeln brannten auf einer Empore, und auf dem Boden mitten in dem großen Saal glühte eine verglaste Öllaterne, die trotz der jüngsten Geschehnisse Verblüffenderweise unversehrt geblieben war. Doch nichts konnte sich mit dem sanften, schimmernden Strahlen vergleichen, das von der gewaltigen Gestalt ausging, die vor dem Thron stand.
    Von seinem Standort aus beobachtete Bardow die Manifestation der Erden Mutter , als sie die restlichen Steingeister an sich zog und ihre Seelen eine nach der anderen zurück in ihre Obhut nahm. In regelmäßigen Abständen krachte eine der steinernen Formen, ihres belebenden Funken beraubt, zu Boden und vergrößerte den Schutthaufen, der sich um das Podest herum ansammelte. Aber es war die lebendige Alael, um die sich Bardow Sorgen machte, während er sich an die alten Fabeln erinnerte, in denen Götter Sterbliche heimgesucht hatten. In den Sagen wurde geschildert, was geschah, wenn eine solche Lichtgestalt von einem sterblichen Anhänger Besitz ergriff.
    Er schaute zu Medwin hinüber. Alle anderen Magier waren während des Zweikampfes der beiden Schattenkönige entkommen, doch Medwin hatte bleiben wollen, trotz des verdrehten Knöchels und seiner Schulterwunde. Jetzt hockte er neben Tauric auf einem umgestürzten Steintrog neben dem Hauptportal.
    Der Junge bot ein Bild des Jammers, wie er mit dem Kopf in den Händen dasaß, in beiden Händen, der aus Fleisch und Blut und der aus Metall. Bardow betrachtete dieses bemerkenswerte künstliche Glied einen Moment und fragte sich, wie weit Kodels Pläne und

Weitere Kostenlose Bücher