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01 - So nah am Paradies

Titel: 01 - So nah am Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Aufmerksamkeit.
    Chris zupfte an Dorians Hemd. „Ich mag Bugs Bunny."
    Amüsiert über das ernsthafte Gesicht des Kleinen, legte Dorian den Arm um dessen Schulter.
    „Chris sieht wie Bugs Bunny aus", stellte Ben fest. Er grinste verschmitzt und wartete auf die Vergeltungsaktion seines Bruders.
    „Uberhaupt nicht", sagte Dorian, nachdem er sorgfältig Chris' Gesicht gemustert hatte. „Die Ohren sind zu kurz. Aber Bens ...", dabei fasste er eins von dessen Ohrläppchen, „... die könnten reichen."
    Kichernd legte Ben beide Hände über seine Ohren. „Ich bin Dr. Disaster, und ich werde den Planeten Kratox in die Luft jagen."
    „Ihr Weltraumpiraten." Dorian zog Ben an einer Haarsträhne näher zu sich, „ihr seid doch alle gleich
    - kitzlig." Er kitzelte den Jungen, dass er lauthals protestierte. Und im nächsten Moment balgten sich alle drei am Boden. Entzückt kletterte Chris auf Dorians Schulter. Erst da erblickte er seine Mutter, die in der Tür stand.
    „Hi, Mom."
    „Guten Morgen." Ihr Blick wanderte von ihren Söhnen zu Do- rian.
    „Wir dürfen nicht im Wohnzimmer toben", flüsterte Ben Dorian vertraulich ins Ohr.

    „Richtig." Dorian befreite sich und warf Alana einen prüfenden Blick zu. „Du solltest im Bett sein."
    „Mir geht's gut, danke. Ich will nur Kaffee machen."
    „Steht auf dem Herd."
    „Oh." Sie zögerte, die Kinder vom Fernseher wegzuschicken. „Ben, Chris, wenn der Film vorbei ist, kommt ihr zum Frühstück und helft mir dann, die Tiere zu füttern."
    „Haben wir schon gemacht." Ben war erleichtert, dass die Lektion darüber, wie eine
    Wohnzimmereinrichtung zu behandeln sei, ausblieb.
    „Ihr habt die Tiere schon gefüttert?"
    „Und wir haben gefrühstückt", ergänzte Chris.
    „Dorian hat richtig gute Pfannkuchen gemacht."
    „Oh." Sie vergrub die Hände in den Taschen und fühlte sich lächerlich und - viel schlimmer - nutzlos.
    „Dann wärme ich den Kaffee auf."
    Dorian erhob sich. „Erzählt mir, wie es ausgeht."
    Und er folgte Alana in die Küche. „Probleme?"
    „Nein." Nur Dutzende davon, dachte sie, als sie die Herdflamme anmachte. Wie sollte sie ihrem Entschluss treu bleiben, wenn sie ihn mit ihren Kindern spielen sah? Wie sollte sie ihre Gedanken ablenken, wenn alle Arbeiten schon verrichtet waren?
    Sie versteifte sich, als er sie bei den Schultern griff und sie zu sich drehte. Sie sahen sich an, und er legte ihr eine Hand auf die Stirn. „Du hast noch Fieber."
    „Ich fühle mich viel besser."
    „Du fühlst dich verdammt elend." Er nahm sie beim Arm und führte sie zu einem Stuhl. „Setz dich."

    „Dorian, ich bin es gewöhnt, mein Leben allein zu bewältigen."
    „Wunderbar. Dazu solltest du auch Montag wieder in der Lage sein."
    „Und was soll ich bis dahin tun?", stieß sie hervor, während sie ihrer Schwäche nachgab und sich auf den Stuhl sinken ließ. „Ich bin es überdrüssig, im Bett zu liegen und Suppe zu löffeln.
    Ich bin es überdrüssig, ein Thermometer im Mund stecken zu haben und Aspirin hinunterzuspülen."
    „Launen sind ein erstes Zeichen der Besserung."
    Er stellte ein Glas Saft vor sie hin. „Trink."
    „Du bist gut darin, Befehle zu erteilen."
    „Und du bist grauenhaft schlecht darin, sie auszuführen."
    Sie sah ihn finster an, nahm dann das Glas und leerte es. „Zufrieden?" Sie verstummte, als er ihr Gesicht umfasste.
    „Nein, noch nicht." Er konnte nicht widerstehen und strich mit dem Daumen über ihre Wange.
    „Nicht." Sie ergriff sein Handgelenk und schaffte es dann doch nicht, seine Hand wegzustoßen.
    „Magst du Herausforderungen, Alana?"
    „Nein", antwortete sie fast verzweifelt. „Nein."
    „Ich schon." Mit der anderen Hand strich er über ihr von der Dusche noch feuchtes Haar. „Ich finde sie fesselnd und manchmal sehr erregend." Er hatte in der Nacht an Alana gedacht. Hatte an sie gedacht und an das, was er wollte. Er küsste sie zart. „Du erregst mich, Alana."
    „Hör auf." Vergeblich versuchte sie, ihre Gefühle in Schach zu halten. „Die Kinder."
    „Wenn sie bisher noch nicht gesehen haben, dass ihre Mutter einen Mann küsst, dann wird es aber Zeit."
    Dieses Mal streiften seine Lippen ihre nicht nur, sie nahmen von ihnen Besitz. Seine Lippen waren weicher, wärmer und - irgendwie geduldiger, als sie sein sollten. Das kam unerwartet. Küsste so ein Mann eine Frau, die er begehrte und um die er sich sorgte? War es das, was sie bisher vermisst hatte, was sie sich, ohne es zu kennen, ersehnt hatte?
    Wenn es das war,

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