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01 - So nah am Paradies

Titel: 01 - So nah am Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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dann würde sie nicht lange die Kraft haben, es zu bekämpfen. Ihr Widerstand brach langsam in sich zusammen, und zögernd öffnete sie sich ihm. Und wenn sich in ihrem Kopf alles drehte, dann war es das Fieber. Sie brauchte diese Entschuldigung.
    Dorian spürte in ihr eine Art Unschuld, die er nicht erklären konnte, aber die ihn erregte. Er verstand diese plötzliche Erregung nicht, doch sie brannte in ihm. Er begehrte Alana. Er wollte in ihren Augen diese Mischung aus Leidenschaft und Angst sehen, wenn er sie berührte. Er wollte die langsame Verschmelzung ihres Körpers mit seinem fühlen. Er wollte die Beschleunigung ihres Atems hören, die ihm verriet, dass sie alles außer ihm vergessen hatte. Mochte sie ihre Spiele spielen, mochte sie ihn belügen, das zählte nicht, als sie sich dem Kuss ganz hingab.
    „Ich möchte dich ins Bett bringen." Er sagte es leise, die Lippen an ihren und dann zärtlich ihr Gesicht entlanggleitend.
    „Dorian, ich ..."
    „Prüfst du Moms Temperatur?"
    Alana riss sich los und starrte Chris sprachlos an.

    Er betrachtete sie und Dorian mit der ihm eigenen freundlichen Neugier.
    „Mom küsst mich auch manchmal auf die Stirn, wenn ich Fieber habe. Kann ich etwas zu trinken haben?"
    „Natürlich." Alana suchte nach Worten. „Dorian hat gerade ..."
    „Deiner Mutter gesagt, dass sie zurück ins Bett soll", kam Dorian ihr zur Hilfe. „Und du und Ben, ihr holt eure Jacken. Wir fahren in die Stadt. Wir müssen einige Sachen besorgen", fuhr er betont gleichmütig fort. Er musste weg, weg von ihr, bis er sich wieder in der Gewalt hatte.
    „Bekomme ich Kaugummis? Ohne Zucker", fügte Chris hinzu, als er sich an seine Mutter erinnerte.
    „Vielleicht."
    Chris ließ sein halb leeres Glas stehen und stürzte hinaus zu seinem Bruder.
    „Du brauchst sie nicht mitzunehmen."
    „Ich mag Gesellschaft."
    Ihr Gefühl für Humor half ihr, die Spannung abzubauen. „Bist du schon einmal mit zwei Jungen in einem Geschäft gewesen?"
    „Ich habe es dir doch gesagt", er lächelte jetzt nicht, „ich liebe Herausforderungen. "
    „Ja, das hast du." Alana zwang sich zur Ruhe.
    „Sie werden versuchen, dich dazu zu überreden, doppelt so viel einzukaufen wie geplant."
    „Ich kann stur sein."
    „Sage aber nicht, ich hätte dich nicht gewarnt."
    Dann tobten Ben und Chris in die Küche herein, gespannt auf ihr nächstes Abenteuer.
    Alana kämpfte mit sich. Es war einiges an Schreibkram zu erledigen, doch sie hatte kaum noch Kraft, sich auf den Beinen zu halten. Sie schloss schließlich einen Kompromiss mit sich selbst und nahm die notwendigen Papiere und Unterlagen mit ins Bett. Sie musste zumindest einige Rechnungen bezahlen und sich einen Uberblick über ihren Kontostand verschaffen.
    Im Haus war alles ruhig. Bevor Alana sich an die Arbeit machte, schaltete sie das Radio neben ihrem Bett ein. Wenn sie Rechnungen bezahlte und so ihren Schuldenberg verringerte, empfand sie immer eine eigentümliche Befriedigung. Das Haus kam für sie immer zuerst. Es war einfach die Sicherheit für sie und ihre Familie. Vierzehn Jahre und zwei Monate noch für das Haus.
    Ihre Jungen würden dann Männer sein. Aber sie wollte, dass das Haus, in dem sie aufgewachsen waren, in ihrer Erinnerung ein Ort der Liebe, der Fröhlichkeit und der Verantwortung sein sollte. Und das war etwas, das sie ihnen nicht einfach durch die Bezahlung einer Rechnung geben konnte. Und auch dieses Verständnis wollte sie ihnen geben: Was man hat, zählt wenig im Vergleich zu dem, was man ist.
    Sie stellte den monatlichen Scheck an Grover Stanholz mit einer Mischung aus Dankbarkeit und Unmut aus - dankbar dem Mann gegenüber, der ihr Geld geliehen hatte, Unmut darüber, dass die Schulden notwendig gewesen waren. Doch es half alles nichts, sie musste da durch. Und wenn sie einen guten Preis für die Fohlen erzielen würde, würde sie zumindest von einem Teil ihrer Schulden befreit sein.
    Anschließend ging sie die Rechnungen durch.

    Einige konnte sie begleichen, andere mussten noch etwas warten. Als sie anschließend ihr Konto überrechnete, kam sie gerade noch auf ein Guthaben von 27,40 Dollar. Sie würde also ihre eiserne Notreserve angreifen müssen. Aber dazu legte man sich schließlich Notreserven an. Die Jungen brauchten neue Schuhe, und mit 27 Dollar war da nichts zu machen. Sie hatte also doch die richtige Entscheidung getroffen, als sie ihre Einwilligung für das Buch gegeben hatte. Mit dem Geld konnte sie sich über Wasser halten. Und wenn

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