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01 - So nah am Paradies

Titel: 01 - So nah am Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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denke, wir machen es ihr einfacher, wenn wir ihr keinen Ärger bereiten."
    „Ich wollte keinen Ärger bereiten." Bens Stimme klang sehr jung und sehr dünn. „Ich wollte Chris wirklich nicht in den Schlick werfen."
    Dorian fuhr Ben durchs Haar. „Was tun wir in dem Fall? Soll ich dich vielleicht zur Strafe dafür in den Schlick werfen?"
    Misstrauisch sah Ben hoch. Als er in Dorians Augen blickte, lachte er. „Dann wäre Mom auf dich sauer."
    „Eben. Warum übernimmst dann du nicht heute Abend Chris' Arbeiten?"
    „Okay." Das war nicht schlimm, denn er beschäftigte sich gern mit Pferden.
    Es freute und überraschte Dorian, dass er auf Anhieb die Gedanken des Jungen lesen konnte.
    „Das schließt den Abwasch ein - Chris ist gerade dran."
    „Aber ..."
    „Das Leben ist hart, Junge." Dorian zog leicht an Bens Ohrläppchen und ging dann zu seinem anderen Schützling.
    Alana wachte über der Auseinandersetzung auf, auch wenn es nur eine geflüsterte
    Auseinandersetzung war. Sie öffnete die Augen und erkannte ihre Söhne am Ende des Bettes.
    „Wir sollten sie wecken, jetzt", bestimmte Ben.
    „Und wenn sie noch Fieber hat?"
    „Das stellen wir fest."
    „Weißt du auch wie?", fragte Chris, schon fast beeindruckt.
    „Mit dem Ding da. Wir stecken es ihr einfach in den Mund und warten."
    „Während sie schläft?"
    „Nein, Blödmann, wir müssen sie aufwecken."
    „Ich bin wach."
    „Hallo." Unsicher, wie er sich seiner kranken Mutter gegenüber verhalten sollte, spielte Ben mit der Decke. „Bist du noch krank?"
    Ihr Hals kratzte, sodass es sie selbst überraschte, überhaupt ein Wort herauszubekommen. Jeder Muskel protestierte, als sie sich ein wenig aufrichtete. „Vielleicht ein wenig."
    „Willst du meine Buntstifte?" Ohne sich lange mit Förmlichkeiten aufzuhalten, krabbelte Chris aufs Bett, um sich selbst einen besseren Uberblick zu verschaffen.
    „Vielleicht später." Sie fuhr ihm durchs Haar.
    „Seid ihr gerade von der Schule gekommen?"
    „Nein! Wir sind schon eine Ewigkeit zu Hause.
    Stimmt's, Ben?"
    „Wir haben schon gegessen", bestätigte Ben.
    „Und unsere Arbeiten erledigt."
    „Gegessen?" Erst nachdem sich ihre Schlaftrunkenheit etwas gelegt hatte, bemerkte Alana, dass die Abenddämmerung schon eingesetzt hatte. Ein Blick auf die Uhr ließ sie stöhnen. Drei weitere Stunden waren vergangen.
    „Ja, Dorian hat ganz gut gekocht. Hast du noch Fieber?" Chris legte seiner Mutter eine Hand auf die Stirn. „Du fühlst dich heiß an. Musst du auch die Medizin nehmen wie Ben und ich immer? Ich kann dir später eine Geschichte vorlesen."
    „Du kannst nicht lesen", warf Ben verächtlich ein.
    „Kann ich wohl. Miss Schaefer sagt, ich lese gut."
    „Kinderkram, aber nicht Geschichten für Mom."
    „Wieder Streit?" Dorian kam mit einem Tablett herein. „Wunderbar, dann herrscht ja wieder Normalität. Rutsch rüber, Chris. Deine Mutter muss essen."
    „Wir haben es zusammen gemacht", betonte Chris, als er zur Seite
    rückte. „Dorian die Eier, Ben hat die Suppe warm gemacht, und ich habe den Toast gemacht."
    „Sieht großartig aus." Alana wünschte, sie könnte alles, samt Tablett, aus dem Fenster werfen. Als sie aufblickte, bemerkte sie Dorians verschmitztes Grinsen. Schriftsteller konnten offensichtlich Gedanken lesen.

    „Dorian sagt, du müsstest Kräfte sammeln", warf Ben ein.
    „Tatsächlich?"
    „Und Dorian sagt, wir müssen ruhig sein, um dich nicht zu stören. Wir waren wirklich ruhig." Chris wartete, dass seine Mutter endlich den Toast probierte, den er übergroßzügig mit Butter beschmiert hatte.
    „Ihr wart wirklich ruhig." Alana spülte den klitschigen Toast mit Saft herunter.
    „Dorian sagt, er will mit uns ein Spiel spielen, wenn wir uns anständig verhalten." Chris warf ihm ein strahlendes Lächeln zu. „Das tun wir doch?"
    „Ihr seid großartig."
    Unwillig, Chris allein im Licht der Aufmerksamkeit stehen zu lassen, rückte Ben näher. „Dorian sagt, du bist wahrscheinlich zu krank, um morgen ins Kino gehen zu können."
    „Dorian sagt offensichtlich eine Menge", murmelte Alana und strich Ben dann über die Wange. „Wir werden sehen. Wie war die Schule?"
    „Ganz gut. In der Mathestunde ist ein Vogel in die Klasse geflogen, und Mrs. Lieter hat ihn herumgejagt. Er ist immer wieder ans Fenster geknallt."
    „Sehr aufregend."
    „Ja, aber dann hat sie das Fenster aufgemacht und einen Besen benutzt."
    „Tricia ist auf dem Schulhof hingefallen und hat eine dicke Beule am Kopf

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