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01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

Titel: 01 - Suche bissigen Vampir furs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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wandte ich mich noch einmal der ersten Akte zu - und da konnte ich praktisch hören, wie Tys Stimme den Modus Operandi (ich hatte die Talkshows endlich aufgegeben und sah mir stattdessen CSI an) des Kidnappers beschrieb.
    Seine Opfer sind alle alleinstehend. Waren nie verheiratet. Keine Kinder. Keine unmittelbaren Angehörigen. Keine richtige Karriere.
    Dazu kam noch, dass sie neu in der Stadt war. Sie hatte noch keine Gelegenheit gehabt, neue Freunde zu finden. Sie war neu in ihrem Job.
    Niemand würde sie sofort vermissen.
    Bis es zu spät war.
    Ich sollte Ty anrufen.
    Aber was sollte ich ihm denn sagen?
    Es war nur so eine Ahnung. Eine durchaus gerechtfertigte allerdings. Aber trotzdem nur eine Ahnung.
    Chilis Profil las sich genau so wie ein Dutzend andere in meiner Kartei.
    Darüber hinaus war mir auch nicht ein einziger fragwürdiger Gedanke aufgefallen, als ich ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden hatte. Er war ein Kerl. Mit einem eingleisigen Gehirn. In dem ein Chili-Hotdog auftauchte. Ende der Geschichte.
    Höchstwahrscheinlich war er überhaupt nicht der Kidnapper und ich hatte gerade nur einen kleinen Nervenzusammenbruch. Ich war gepfählt worden und hatte Tys Blut getrunken - alles im Verlauf von ein paar Stunden. Da war es doch nur zu erwarten, dass mich diese Reizüberflutung innerhalb eines so kurzen Zeitraums komplett überfordern würde. Du liebe Güte, schließlich war ich auch nur ein Vampir und nicht Wonder Woman.
    Ich überflog noch einmal seine Unterlagen. Mein Blick blieb an seiner letzten Adresse hängen. Eine Adresse in Chicago.
    Mich überkam ein mulmiges Gefühl.
    Was soll das? Eine Menge New Yorker stammen aus Chicago.
    Trotzdem drückte ich auf die Gegensprechanlage und befragte Evie. „Was sagten Sie doch gleich, wo sich Melissa heute Abend mit ihrem Date trifft?“
    „Ich habe gar nichts gesagt, aber ich kann mal schnell nachsehen.“ Sie verstummte und ich hörte, wie ihre Finger über die Tastatur des Computers flogen. „Carmine's. Das ist dieses italienische Restaurant drüben auf der Upper West Side. Superleckeres Parmesanhühnchen und eine beeindruckende Weinkarte.“
    „Geben Sie mir die Adresse.“ Ich notierte mir die Angaben auf einem Post-it; dann nahm ich beide Akten an mich und meine Handtasche und sprang auf.
    „Übrigens“, begann Evie, als ich ins vordere Büro kam, „Francis möchte, dass Sie ihn anrufen, sobald Sie eine freie Minute ...“ Sie verstummte, als sie meine Tasche bemerkte. „Stimmt irgendwas nicht?“
    „Nicht dass ich wüsste“, sagte ich, schon auf dem Weg zur Tür. Mein Herz schlug so schnell, dass ich bereits fürchtete, es würde mir gleich die Brust sprengen.
    Wenigstens nichts, was ich beweisen könnte.
    Noch nicht.
    Ich hatte komplett falsch gelegen. Chili-Hotdog war nicht der Kidnapper.
    Nein. Der bösartig aussehende Vampir, der neben ihm stand, das war der Kidnapper.
    Ich stand in den Schatten vor Melissas Mietshaus und sah zu, wie ihr dieser tödliche Vampir tief in die Augen starrte und sie mit Hilfe seiner Vampirkräfte in ein willenloses Etwas verwandelte. Der Duft nach dunkler Schokolade erfüllte trotz der Entfernung meine Nase.
    Das hieß also: bösartig aussehender gebürtiger Vampir.
    Es war jetzt eine Stunde her, seit ich das Büro verlassen und mich auf den Weg zum Carmine's gemacht hatte, wo ich allerdings hatte feststellen müssen, dass Melissa und ihr Date das Restaurant bereits wieder verlassen hatten. Ich versuchte mein Glück zuerst bei ihrer Wohnung - wieder so eine Ahnung -, um festzustellen, dass dort alles dunkel, verriegelt und verrammelt war. Der einzige Laut, der von drinnen an mein Ohr drang, war das leise Kläffen ihres Hundes, Daisy.
    Ich hatte das als ein gutes Zeichen betrachtet.
    Wäre ich ein Massenmörder, so hätte ich dieses kläffende Vieh mit Gewissheit als Allererstes zum Schweigen gebracht. Was darauf schließen ließ, dass sie nicht in ihre Wohnung gegangen waren, sondern woandershin.
    Ich wollte mich gerade auf den Weg zu der Adresse machen, die Chili-Hotdog angegeben hatte, als meine Supervampirsinne ein leises Geräusch aufgefangen hatten, das aus der schmalen Straße hinter dem Gebäude zu kommen schien. Ich hatte mich auf Zehenspitzen in die Schatten geschlichen und mich an der kalten Steinmauer entlang getastet, bis ich an der Ecke angekommen war, die zur Rückseite des Hauses führte. Vorsichtig hatte ich dann einen Blick riskiert und war fündig geworden.
    „Ich ...“

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