01 - Suche bissigen Vampir furs Leben
meine Tante Jean sei nicht einfach nur zufällig drei Stockwerke tief auf einen Fahnenmast gestürzt. Dasselbe galt für Tante Gwen, die eine Flasche Weihwasser mit ihrem Lieblings-Chardonnay verwechselt hatte, und Tante Monique, die statt Badeperlen versehentlich ungefähr zwei Dutzend Knoblauchknollen in ihr nächtliches Bad getan hatte.
„. . dich Stella Burbanks ältestem Sohn vorstellen. Er heißt Paul und verfügt über eine wirklich beeindruckende Fertilitätsrate. Er ist für dich absolut geeignet. Das wird er jedenfalls sein, wenn du dir endlich diese verrückte Idee aus dem Kopf schlägst und dir von deinem Vater einen richtigen Job -“ Klick.
Ich hatte das Zimmer durchquert und mit meinem Zeh die Aus-Taste gedrückt. Danach hatte die Lösch-Taste einen Knuff erhalten und ich war in mein Schlafzimmer gestürmt.
Ich hatte schon einen richtigen Job und er fühlte sich gut an.
Ich war müde, in meinem Kopf drehte sich vom vielen Nachdenken alles und ich war vollkommen am Ende. Ein Lächeln umspielte meine Lippen. Ich war schon öfter als ich zählen konnte zum Umfallen müde gewesen - wenn ich die Nacht in einem meiner Lieblingsclubs durchgetanzt oder mal wieder die ganze Nacht mit meinen Freundinnen durchgequatscht hatte. Aber diesmal war es etwas anders. Ich fühlte mich, als ob ich heute Nacht wirklich etwas getan hätte.
Ich überprüfte noch einmal die Rollos, um mich zu vergewissern, dass sie auch wirklich sicher waren; eine Idee indirektes Sonnenlicht würde mich natürlich nicht gleich in Rauch auflösen, aber es war doch schlecht für den Teint. Ich kroch ins Bett, schloss die Augen und beschwor meine allerliebste Fantasie: ich, der Strand, ein paar Margaritas und Orlando Bloom.
Oh, und ein pinkfarbener, handgenähter Bikini von Donna Karan, an dessen Bändern Muscheln baumelten.
Also, das war doch mal ein Traum!
„Es ist deine Bestimmung, bei Moe's zu arbeiten ...“
Die Stimme meiner Mutter riss die kuschelige Decke aus Glückseligkeit herunter, in die ich mich eben noch eingemummelt hatte, und bohrte sich in meine Ohren.
„... um nicht zu sagen, deine Pflicht. Du bist eine Marchette. Wir sind Moe's .. „
Der Schlaf bemühte sich, mich wieder ins Reich des Vergessens zu ziehen, nicht gewillt, mich vor Sonnenuntergang loszulassen. Ich spürte immer noch die Erschöpfung in jeder Faser meines Körpers. Ein Gefühl, das erst dann nachließe, wenn die Nacht anbrach.
„. . selbst dein Cousin Victor lässt es sich nicht nehmen, seinen Teil beizutragen. Er hat erst gestern Nacht deinen Vater angerufen. Er ist der Letzte, von dem zu hören ich erwartet hätte, schließlich ist er immer noch mit dieser Wie-heißt-sie-noch zusammen .. „
Wie-heißt-sie-noch bezog sich auf Victors Frau, Leeanne. Leeanne entstammte einer langen Linie von Wervampiren. Und was, bitte schön, ist ein Wervampir? Stellen Sie sich eine Mischung von Dracula und dem Wolf aus Rotkäppchen vor. Also, vor langer, langer Zeit hat eine meiner Vorfahrinnen die Seiten gewechselt und sich mit einem Werwolf eingelassen. Und bevor man bis drei zählen konnte, war der Vampir schwanger. Wer hätte das gedacht? Der Rest ist Geschichte und mittlerweile bevölkert eine ganze Rasse von Vampir-Werwölfen die Erde, beziehungsweise verpestet sie, wie mein Vater sagen würde. Das Einzige, was er noch mehr hasst als Wervampire, sind gewandelte Vampire. Meine Familie fährt voll auf diese Wir-sind-besser-als-ihr-weil-wir-die-Eliterasse-sind-Mentalität ab.
Nicht dass das Theater, das alle um die Sache machten, Victor aufgehalten hätte. Er hatte sich auf der Stelle rettungslos in Leeanne verliebt - ein Beweis für die Existenz der Liebe, der wohl über jeden Zweifel erhaben sein dürfte.
Das ist wahre Liebe und nicht bloß Lust. Obwohl, auf der anderen Seite ... ich schätze, es könnte auch Lust mit dabei sein. Oder einfach nur ganz allein Lust.
Diese Wervampire waren schon verdammt unwiderstehlich (oh Mann, das konnte ich aus eigener Erfahrung bestätigen). Lange Rede, kurzer Sinn - Victor und Leeanne waren seit fünf Jahren ein Paar und die Familie hatte ihn enterbt. Bis jetzt. Mein Vater hatte eine Schwäche für Leute, die Limettengrün trugen.
„... in der Vergangenheit mag er ja Probleme gehabt haben zu erkennen, wo seine Loyalität liegt, aber inzwischen weiß er offensichtlich, was er zu tun hat.
Er gehört zur Familie und die Familie sollte zusammenhalten. Da packt man nicht einfach seine Siebensachen und zieht aus, weil
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