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01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

Titel: 01 - Suche bissigen Vampir furs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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gemacht“, platzte es aus mir heraus. „Ich bin im Augenblick nicht zu Hause, aber Sie können eine Nachricht hinterlassen und ich werde Sie zurückrufen. Piiiiieeep!“
    „Lil?“
    Ich hielt den Atem an.
    „Hier ist deine Mutter“, sagte sie schließlich. „Ich habe vergessen, dich an Sonntag zu erinnern. Sei bitte pünktlich. Dein Vater hasst es, wenn du dich verspätest. Wo wir gerade davon reden, ich muss jetzt gehen und ihn aufwecken. Dein Vater hat kurz nach Sonnenuntergang eine Verabredung zum Golf.“ Klick.
    Puh, das war knapp gewesen!
    Ich stieß einen tiefen Seufzer aus und schaltete mein Telefon ab.
    Bäääh.
    In meiner ganzen Euphorie von wegen neue Wohnung/neues Geschäft hatte ich den Sonntag völlig vergessen. Wo Menschen das traditionelle gemeinsame Mittagessen hatten, bei dem sie einmal in der Woche zusammenkamen und einander in den Wahnsinn trieben, hatten wir Marchettes die Jagd.
    Früher, in der guten alten Zeit - vor Versace -, jagten Familien zusammen in Rudeln. Aber seit wir gebürtige Vampire in eine neue, aufgeklärte Ära eingetreten sind und unser Mittagessen auf sehr viel zivilisiertere Weise zu uns nehmen - Gourmetkost in Flaschen -, riskieren wir nicht länger, entdeckt zu werden, indem wir ausziehen und die Gegend nach Nahrung absuchen.
    Doch das bedeutete noch lange nicht, dass wir auch unseren Überlebensinstinkt verkümmern lassen sollten. Jedenfalls, soweit es meinen Vater betraf. Er hielt es für seine Pflicht sicherzustellen, dass seine Kinder in vollem Umfang fähig waren zu jagen, sollten die Abfüllanlagen vom Erdboden verschwinden und das Chaos die Herrschaft übernehmen. Und so hielt er die Tradition der sonntäglichen Jagd aufrecht.
    Nur dass wir jetzt einander jagten. Der Preis? Zusätzliche Urlaubstage bei Moe's, was meinen Brüdern gerade recht war. Sie hatten seit zig Jahren nicht eine einzige Jagd versäumt. Da ich im Augenblick nicht und auch nie zuvor (jedenfalls würde ich es nicht zugeben) bei Moe's beschäftigt war, fand ich diese allwöchentliche Treffen nicht annähernd so spannend. Da würde ich ja lieber eine Jeans von Wal-Mart tragen.
    Abgesehen davon, dass er uns zur Jagd zwang, bestand mein Vater auch noch darauf, uns seinen neuesten Golfschwung zu demonstrieren.
    Vergessen Sie Wal-Mart. Lieber geh ich zur Caritas.
    Ich kroch unter meinen Decken hervor und ging zum Fenster hinüber. Gerade als ich die Rollos wieder schließen wollte, fühlte ich erneut dieses seltsame Kribbeln, das ich letzte Nacht schon gefühlt hatte.
    Ich starrte in die Gasse unter mir; mein extrem gutes Sehvermögen durchdrang die Schatten und suchte den schmalen Bürgersteig ab. Leer, bis auf ein paar Mülltonnen, eine streunende Katze und etwas Weiches, Pelziges, dessen Namen ich lieber nicht aussprechen möchte.
    Geschöpf der Nacht hin oder her, ich hatte eine Art Phobie, was Nagetiere anging.
    Ich suchte die Gegend noch ein paar Sekunden lang weiter ab, bevor ich das merkwürdige Gefühl endlich abschütteln konnte. Dann drückte ich eine Taste auf meinem CD-Spieler und arbeitete mich durch das Menü, bis Kanye West damit begann, die männliche Bevölkerung vor geldgierigen Frauen zu warnen. Ich drückte die Wiederholungs-Taste und legte die Fernbedienung weg. Der beständige Rhythmus erfüllte meine kleine Wohnung und übertönte die Abendnachrichten, die aus dem Fernseher nebenan dröhnten. Ich tanzte in die Küche, leerte ein volles Glas Blut und machte mich mit wackelndem Hintern auf den Weg zur Dusche. Abgesehen von nörgelnden Müttern und ein paar gruseligen Momenten war ich ziemlich guter Laune.
    Eine halbe Stunde später war ich dann angezogen und bereit, meinen Abend zu beginnen. Der Himmel war von tiefem, samtigem Schwarz und mit funkelnden Sternen übersät. Darum beschloss ich, lieber zu Fuß zu gehen, als ein Taxi anzuhalten.
    Unterwegs hielt ich an einem Kiosk an, um die neueste Ausgabe der Cosmo zu kaufen, und machte einen kurzen Abstecher zu Starbucks. Daher hatte ich beide Hände voll, als ich um die Ecke bog und mich meinem Büro näherte.
    Zum Glück.
    Denn dieser unglaublich gut aussehende Typ, der gleich vor der Glastür am Eingang wartete, löste in mir den Impuls aus, erst zuzugreifen und später nachzudenken.
    Viel, viel später.
    Er war ein Vampir.
    Das war der erste Gedanke, den ich hatte, als ich den Mann erblickte, der am Eingang von Dead End Dating stand.
    Zugegeben, das war eigentlich nicht mein allererster Gedanke.
    Numero uno? Mein

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