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01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

Titel: 01 - Suche bissigen Vampir furs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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schäme. Aber rot?! Damit fordert man den Ärger doch geradezu heraus. Sicher, ich weiß, diese Möchtegern-Vampire bezahlen richtig Kohle für blutrote Kontaktlinsen. Aber es gäbe sicher schon lange keine echten Vampire mehr, wenn sie es anderen so leicht machen würden, sie zu erkennen.
    Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Mit unseren Fähigkeiten, Gedanken zu kontrollieren, können wir einem Menschen für so ziemlich alles, was er erlebt oder mit ansieht, eine plausible Erklärung ins Gehirn pflanzen.
    Aber das ist an sich ziemlich anstrengend, und bei all den Menschenmengen auf der Welt müsste ich die ganze Zeit immer nur regulieren und kontrollieren. Da war es doch viel besser, sich unauffällig zu verhalten. In diesem Augenblick war ich jedenfalls todmüde, hätte mich am liebsten zu Boden gleiten lassen und ein kleines Nickerchen gemacht.
    „Offensichtlich können Sie nicht bezahlen.“ Die Angestellte schüttelte ihren Kopf und hämmerte auf der Computertastatur herum. „Ich fürchte, Dirkst wird heute keine Zeit für Sie haben.“
    „Aber ich bin seine beste Kundin.“
    Sie warf mir einen Blick zu, der deutlich Ja, sicher doch ausdrückte. „Er hat viele Kunden, Miss. Und eine Warteliste, auf der man sich über sechs Wochen im Voraus anmelden muss. Da wir gerade davon reden: Sie werden für Ihren nächsten Termin -sollten Sie einen wünschen - eine Vorauszahlung per Kreditkarte leisten müssen, sonst sehen wir uns leider nicht in der Lage, Zeit für Sie zu reservieren. Dirkst ist viel zu beschäftigt, als dass wir es uns leisten könnten, Kunden zu berücksichtigen, die einen Termin machen und dann nicht bezahlen können.“
    „Aber ich -“
    „Frag nach Janice.“
    Eine eigentümlich weibliche Stimme hallte in meinem Kopf wider und ich drehte mich um. Mein Blick suchte die blassbeigefarbenen Sofas ab, die die Wände säumten. Ich nahm die vertrauten Gesichter der Frauen in mich auf, an denen ich auf meinem Weg zum Tresen vorbeigegangen war. Menschlich.
    Menschlich. Nicht so menschlich (aber das ist eine ganz andere Geschichte). Menschlich. Menschlich. Überheblich, angeberisch und menschlich. Menschlich. Vamp-Sie mochte ungefähr dreißig oder fünfunddreißig sein (in Menschenjahren natürlich), mit braunen Haaren, die sie zu einem Pferdeschwanz zurückgekämmt trug, der schick hätte wirken sollen. Wenn sie eine gute Knochenstruktur gehabt hätte. Doch stattdessen war ihr Gesicht weich und rund. Sie trug teuren Bronzer und Glitzerlidschatten ä la Nicole Richie. Aber sie wirkte nicht so trendy wie Nicole. Oder so unterernährt.
    Ich wusste gleich, also noch bevor ich einen Hauch von Chanel erschnupperte, dass sie ein gewandelter Vampir war. Sie werden nie einen gebürtigen Vampir mit einem Gewichtsproblem sehen. Dank unserer fettarmen, gesunden Ernährung nehmen wir einfach nicht sehr viele Kalorien in Form von Fett zu uns. Bei Gewandelten ist das jedoch etwas anderes. Sie sind menschlich. Oder waren es zumindest einmal. Und wenn sie zufällig fett oder dünn oder klein waren oder ihre Haare in einem lächerlichen Rot gefärbt oder gerade eine grauenhafte Dauerwelle hatten, als sie gewandelt wurden, dann blieben sie auch genau so. Für alle Ewigkeit. Autsch.
    Nach heutigen Maßstäben war diese Frau eindeutig dick. Auf der anderen Seite - wer war das nach heutigen Maßstäben nicht?
    Ihr Blick traf den meinen und ich hörte erneut die Worte in meinem Kopf.
    „Frag nach Janice.“
    Ich wandte mich wieder zum Tresen um und schenkte der Angestellten ein weiteres hypnotisches Lächeln. „Könnte ich bitte mit, ahm, Janice sprechen?“
    „Sie können sprechen, mit wem Sie wollen, aber sie wird nichts für Sie tun können. Wir haben hier strikte Richtlinien.“
    „Offensichtlich, aber ich möchte trotzdem gerne mit ihr sprechen. Nur kurz Hallo sagen. Sie ist eine alte Freundin einer Freundin und ich möchte nicht, dass sie denkt, ich wäre hier gewesen, ohne ihr auch nur Guten Tag gesagt zu haben.“
    Sie warf mir einen misstrauischen Blick zu, bevor sie schließlich mit den Schultern zuckte und verschwand. Ein paar Sekunden später erschien eine andere Frau, die das gleiche weiße Tanktop und die gleiche Caprihose trug.
    Sie war zierlich gebaut, hatte kurzes, blondes Haar und das Funkeln ihrer Augen strahlte ein gewisses Bewusstsein aus.
    Als sich unsere Blicke trafen, entdeckte ich einen Anflug von Gier. „Ja? Kann ich Ihnen helfen?“ Ihre Stimme klang rauchig und einladend, und in

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