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01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

Titel: 01 - Suche bissigen Vampir furs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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oder einfach nur die Gesellschaft des anderen genießen. Nur zwei Leute, die über Fertilitätsraten und andere „relevante Fragen“ diskutierten.
    Okay, das ist nun mal, irgendwie, mein Erbe und so. Aber manchmal finde ich, ein gebürtiger Vampir zu sein ist echt das Hinterallerletzte.
    Und jetzt war eindeutig so ein Moment.
    „Ich bin noch nicht bereit, eine Familie zu gründen, Mom.“
    „Weil du noch niemanden kennengelernt hast, der brauchbar war. Das wird sich heute Abend ändern.“
    „Nein, wird es nicht. Ich hab es nicht nötig, von euch verkuppelt zu werden.“
    „Aber selbstverständlich hast du das nötig, Liebes. Sonst hätte ich inzwischen doch schon längst ein Enkelchen. Loralee Hoffmeyer hat schließlich schon neunundzwanzig Enkel. Und achtundsechzig Urenkel. Und einhundertdrei Ururenkel. Und einhundertzweiundsechzig Urururenkel. Und ...“
    Während meine Mutter fortfuhr, rötete sich ihr normalerweise bleicher Teint um Wangen und Nase: „... will doch nur einen einzigen. Einen Enkel, der den Namen Marchette trägt und die Blutlinie weiterführt. Ist das denn zu viel verlangt?“
    „Könntest du es denn nicht von denen verlangen?“ Ich zeigte auf meine Brüder, die gerade in eine hitzige Diskussion verwickelt waren, inwieweit große Titten (Tammy besaß welche) ein Hindernis darstellten, wenn man während eines Festmahls die Halsader durchstoßen wollte.
    „Deine Brüder werden eine Familie gründen, wenn die richtige Zeit dafür gekommen ist.“ Meine Mutter sprach diese Worte mit einem derartigen Vertrauen aus, dass ich mir unweigerlich wünschte, ich wäre mit einem Penis zur Welt gekommen. „Aber um dich machen wir uns Sorgen, Liebes. Sie probieren wenigstens verschiedene Frauen aus und sehen sich um.“ Sie wies mit einer Geste auf das gut aussehende Trio. „Du hingegen ...“, sie schüttelte den Kopf, „du hast bislang nicht mal einen einzigen halbwegs annehmbaren Kandidaten für dich gefunden.“
    Ich hätte gerne darauf hingewiesen, dass Tammy ein Mensch war und dass das einzig Annehmbare an ihr ihre Antonio-Mellani-Handtasche war. Aber ich wusste, dass meine Mutter nur wieder weitere Ausreden finden würde.
    Jack ist noch jung. Jack ist gerade im besten Alter. Jack perfektioniert lediglich seine sinnlichen Fähigkeiten.
    Dämlicher Jack.
    „Du musst langsam mal an die Zukunft denken. Unsere Zukunft. Unsere Art wäre schon vor langer Zeit ausgestorben, wenn alle Frauen so wählerisch wären wie du.“
    „Ich bin nicht wählerisch. Ich habe eben nur hohe Ansprüche.“
    „Dann wirst du Wilson lieben.“ Das Geräusch der Türklingel unterbrach ihren Satz. „Das ist er.“ Sie bohrte ihren Blick in mich hinein. „Du wirst dich mit Wilson treffen und mit ihm über Fertilitätsraten sprechen - und damit bin ich der kleinen Annabella Jacqueline Marchette endlich ein Stückchen näher.“
    Meine Großmutter war Annabella und meine Mutter Jacqueline und ich war im Arsch.
    „Würde es nicht Annabella Jacqueline Marchette Harvey heißen?“
    „Über solche Feinheiten der Formulierung zu streiten wird dich auch nicht retten, Lilliana.“ Sie sprach meinen Namen mit einem so ernsthaften Ausdruck aus, dass ich meinen Mund schloss, bevor ich noch irgendetwas anderes sagen konnte.
    Wilson Harvey war groß, dunkel und gut aussehend; er hatte leuchtend grüne Augen und eine klassische Nase, die auf seine gute Herkunft hindeutete (gibt es bei uns gebürtigen Vampiren denn irgendetwas anderes?). Er trug sein dunkles Haar kurz und ordentlich geschnitten. Er hatte hohe Wangenknochen und ein Gesicht, das GQ alle Ehre gemacht hätte. Ein Dreiteiler schmiegte sich an seinen vollkommenen Körper. Er duftete verführerisch nach Rum-Soße. Köstlich und süß und ein wenig nach Macht.
    Rum-Soße und Zuckerwatte? Auf keinen Fall
    Ich lächelte, als meine Mutter uns vorstellte und sich dann entfernte, um Wilson ein Glas Wein einzuschenken.
    „So.“ Ich lächelte weiter und wehrte mich gegen den Drang, mich auf der Stelle umzudrehen und durchzubrennen. „Meine Mutter hat mir erzählt, dass Sie ein Wirtschaftsprüfer sind.“
    „Ja, und ich habe eine Fertilitätsrate von zwei vierzig.“
    O-kay. So viel zum Small Talk. „Das ist wirklich, äh, beeindruckend, Wil.“
    „Es heißt Wilson. Wie häufig kommen Sie bei einer Begegnung zum Orgasmus?“
    Das waren die „relevanten Fragen“, von denen meine Mutter gesprochen hatte. Fertilitätsraten waren das A und O bei männlichen Ewigen Gefährten,

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