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01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

Titel: 01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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gepresst.
    »Also nein, das üben wir noch«, sagte Sergej vorwurfsvoll. Er schob die Hand in seine Tasche. Die Steine fühlten sich wunderbar glatt an. »Du musst sagen: Oh mein Henry! Oder besser noch: Oh mein Sergej!«
    Er packte sie beim Hals und erstickte so ihren Schrei.
     
    »Da bist du ja, Liebling, du hast mir gefehlt!«
    Sergej betrat den Salon, in dem sie auf ihn wartete. Es war verflucht mühsam gewesen, die drei Leichen loszuwerden, aber nun war auch das erledigt, und er war in guter Stimmung.
    Die Frau warf sich in seine ausgebreiteten Arme. »Du hast recht gehabt!«
    »Ach ja?«, sagte Sergej herablassend, aber das schien sie nicht zu bemerken. Sie war davon überzeugt, dass er sie liebte. Dafür hatte er gesorgt.
    »Du hast mir gesagt, es würde wieder Jäger geben. Ich gebe zu, dass ich dir zuerst nicht glauben wollte. Aber du hattest recht! Das darf nicht sein, man muss sie aufhalten!«
    Sergej grinste innerlich, heuchelte aber Besorgnis. Weiber - ob Vampire oder Menschen - waren einfach zu leicht zu manipulieren!
    »Keine Sorge, wir werden sie aufhalten. Sobald die Clans eingesehen haben, wie ernst die Lage ist, werden sie aufhören sich zu verstecken. Dann werden sie sich wehren, anstatt vor den Menschen zu buckeln wie Diener.«
    Sie entzog ihm ihre Hand und begann nervös auf und ab zu gehen. Sergej zählte ihre Schritte. Als er bei dreißig ankam, wusste er, dass er sie in der Tasche hatte.
    »Prinz Kourakin ist ein äußerst fähiger Mann. Warum können wir nicht zu ihm gehen, Sergej?«
    Gott, dafür habe ich einen Orden verdient, dachte Sergej entzückt. Alles verlief nach Plan.
    »Das geht nicht, Liebes. Man würde mir nicht glauben. Sie würden mich einsperren. Ich brauche nur etwas mehr Zeit. Wenn du mir noch ein bisschen Zeit verschaffst, werde ich den Jäger fangen und dem Clan ausliefern. Und dann werden sie auf mich hören!«
    Sie nickte ernst.
    »Deine Aufgabe dagegen ist leicht. Du musst nur weiter dafür sorgen, dass mich die Clanführer nicht finden, bis ich die Vampirjäger ausgeschaltet habe.«
    »Du willst die Vampirjäger selbst fangen?«, fragte sie ein wenig unsicher. Sergej hatte zwar keineswegs diese Absicht, aber dass sie ihm das offenbar nicht zutraute, kränkte ihn.
    »Natürlich! Ich habe schon viele Menschen getötet, die uns übelwollten, oder etwa nicht? Ich kann diesen Clan viel besser beschützen als unsere Anführer, meine Liebe. Die verfügen nicht über meine Möglichkeiten, weil sie sich an ihre blöden Gesetze halten müssen.«
    Es dauerte zwar ein paar Sekunden, aber dann nickte sie.
    »Ich muss gehen.«
    »Selbstverständlich. Geh nach Hause. Und vergiss nicht, sie zu täuschen. Alles, was ich brauche, ist Zeit. Und dein Vertrauen; dann wird alles gut.«
    Sergej blickte ihr nach und lauschte ihren sich entfernenden Schritten. Als er sicher sein konnte, dass sie weg war, brach er in schallendes Gelächter aus.
    Perfekt! Einfach perfekt!
    Sie würde dafür sorgen, dass man ihn nicht erwischte, und er hatte inzwischen Zeit, den blutigsten Krieg heraufzubeschwören, den die Menschheit je erlebt hatte.

 
13. Kapitel
     
    Angelica zog hastig ein jadegrünes Reitkostüm an und machte sich in Begleitung eines Dieners, der in diskretem Abstand hinter ihr her ritt, auf den Weg. Sie saß auf einem herrlichen Wallach, ein friedliches Tier, was den Ritt umso angenehmer machte.
    Sie blickte lächelnd zur Sonne auf - beinahe hätte sie laut gelacht. Sonnenschein, seit drei Tagen schon! Die Welt meinte es gut mit ihr.
    Sicher, sie vermisste Polchester Hall, ihr Haus, ihr Pferd. Und ja, sie musste sich einen Ehemann suchen, und zwar schleunigst. Und ja, sie war einem überwältigenden Mann begegnet, aber das alles sollte sie heute einmal nicht bekümmern. Heute wollte sie froh sein, heute war sie glücklich und zufrieden.
    Was vielleicht mit der aufwändig verzierten Visitenkarte zu tun hatte, die die Zofe ihr heute früh ans Bett gebracht hatte.
    Lord Nicholas Adler, der Mann, den sie ganz sicher mochte und vielleicht sogar lieben könnte, hatte sie gebeten, mit ihm auszureiten.
    Ein gutes Zeichen. Und Nicholas war, laut dem schier unerschöpflichen Wissen ihrer Tante auf diesem Gebiet, mehr als wohlhabend: Er war reich. Ein freundlicher, angenehmer Mann, in dessen Gegenwart sie sich wohlfühlte - ganz im Gegensatz zu vielen anderen Männern, die sie, zu ihrem Missvergnügen, kennen gelernt hatte. Er war der Typ Mann, den sie auf Distanz halten konnte, der vielleicht ja

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