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01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

Titel: 01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Alexander vor ihr.
    »Es war mir ein Vergnügen.«
    Seine Miene war undurchdringlich. Er machte kehrt und verschwand, noch bevor Lady Dewberry ganz herangekommen war.
    »Angelica, wer war das? Du weißt, dass du nicht mit fremden Männern sprechen sollst, wenn niemand bei dir ist. Das schickt sich nicht!«
    Angelica schaute Alexander nach, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte, dann blickte sie ihre Anstandsdame an. »Das war ein Freund von Mikhail, Tante, Prinz Kourakin.«
    »Ach!« Lady Dewberry wirkte sogleich ein wenig besänftigt. Ein Prinz, in der Tat! Und sie hatte schon von ihm gehört. Offenbar war er nicht nur äußerst ledig, sondern auch noch äußerst begütert. »Nun ja, wenn er ein Freund von Mikhail ist … Trotzdem! Du musst mich rufen, wenn du von einem Gentleman angesprochen wirst.«
    »Du hast recht, Tante Dewberry, ich werde in Zukunft daran denken.« Sie lächelte, doch ihre Gedanken waren noch ganz erfüllt von Alexander. Jedes Mal, wenn sie ihn traf, konnte sie nicht mehr richtig atmen und wollte mit ihm streiten, doch wenn er nicht da war, hielt sie nach ihm Ausschau.
    Und dann dieser Kuss. O ja, er hatte bewiesen, dass sie sich irrte. Küssen war … so viel mehr, als sie sich vorgestellt hatte.
    »Sollen wir gehen?«, unterbrach Lady Dewberry ihre Gedanken.
    »Ja.« Das war Angelica nur zu recht. Sie wollte jetzt vor allem allein sein. Sie wollte nachdenken. »Ich bin sehr müde und würde mich gern vor dem Abendessen noch ein wenig hinlegen.«

 
12. Kapitel
     
    Henry?«
    Sergej blickte auf und winkte den Mann, den er erst vor wenigen Tagen auf einer Dinnerparty in Kent kennen gelernt hatte, heran.
    »Nehmen Sie Platz, Jonathan, nehmen Sie Platz! Wir haben schon sehnsüchtig auf Sie gewartet, nicht wahr, Ladies?«
    Die beiden elegant gekleideten Damen, die mit ihm am Tisch saßen, brachen in lautes Gekicher aus. Ihre Gesichter waren gerötet von dem Wein, den er großzügig ausgeschenkt hatte.
    »Ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie Gesellschaft haben, Henry. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich präsentabler gemacht!« Jonathan setzte sich auf den ihm zugewiesenen Platz.
    »Unsinn! Ladies, dies ist mein guter Freund Jonathan. Er scheint der irrigen Meinung zu sein, dass er nicht fein genug ist. Ich dagegen würde sagen, er sieht zum Anbeißen aus, oder was meinen die Ladies?«
    Die meinten nichts. Die Rothaarige kicherte.
    »Ihr kichert wohl gern, hm?« Sergejs blaue Augen funkelten. Er hob die Hand der Rothaarigen an seine Lippen, drehte sie im letzten Moment um und drückte einen neckischen Kuss in ihre Handfläche.
    »Ach, Henry!«
    Der Geruch ihres Bluts stieg ihm zu Kopf, und er musste an sich halten, um nicht sofort über sie herzufallen. Nein. Nein, noch nicht. Die würde er sich bis zuletzt aufsparen. Als Dessert.
    »Und nun«, verkündete Sergej, erhob sich und rieb sich voller Vorfreude die Hände, »Zeit fürs Abendessen!« Die Ladies lachten, und alle drei Menschen drehten sich zur Tür um. Aber keine Bediensteten mit Schüsseln und Tabletts erschienen.
    »Mir scheint, Ihr Personal ist noch nicht ganz bereit, Henry«, sagte Jonathan.
    Die Blonde mit den Sommersprossen auf der Nase sagte eifrig: »Was gibt es, Henry? Ist es was Besonderes? Ach bitte, verraten Sie’s uns!«
    Sergej erhob sich lächelnd, ging um den Tisch herum und blieb hinter Jonathan stehen.
    »Ich werde es nicht verraten, meine Liebe, ich werde es euch zeigen.«
    Sergej fletschte die Zähne, und man konnte sehen, wie seine Eckzähne länger wurden. Er packte Jonathan im Genick. Einen Moment lang verharrten die Frauen reglos, wie gebannt von seinem mächtigen Gebiss, das im Kerzenlicht funkelte.
    Dann begannen sie zu schreien.
    Ein grässliches Knacken ertönte: Sergej hatte Jonathan das Genick gebrochen. Dann griff er nach der Blondine.
    »Du wolltest wissen, was es zum Essen gibt?« Sergej hatte den Arm um ihre Taille geschlungen und beugte sich nun über sie. »Kannst du’s nicht erraten?« Die Blonde stieß einen Schrei aus und fiel prompt in Ohnmacht.
    Abgestoßen von so viel Schwäche, ließ er sie für den Moment zu Boden fallen.
    Er hob den Kopf und lauschte.
    Die Rothaarige hämmerte panisch an die Haustür, versuchte nach draußen zu gelangen. Ihre Verzweiflung schmeckte süß.
    So süß.
    Zu schade, dass er sich nicht ein bisschen mehr Zeit für sie nehmen konnte. Aber er erwartete Besuch.
    »Oh mein Gott!«, kreischte sie, als sie ihn kommen sah, den Rücken gegen die Tür

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