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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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dann ... «
    »Und
dann?« Sie hielt den Atem an.
    »Wir
werden uns etwas ausdenken.«
    Sie
drückte die Tasche an ihre Brust, während sich die nächste Minute endlos
hinzog. Sie
feuchtete
sich die Lippen mit der
Zunge an und flüsterte: »Ich
bin
lange genug eine Last für Sie gewesen. Ich möchte Ihnen nicht auch noch Ihre Reise nach
London erschweren.
    »Unsinn.«
    »Man
könnte es als ungehörig empfinden ... «
    »Kate
wird dich
begleiten.
Du kannst bei ihr in Williams: »Stadthaus
wohnen.«
    Sie
knabberte an ihrer Unterlippe. »Aber York ... «
    »Es läuft dir nicht
weg, du kannst dich immer noch entschließen, dorthin zu gehen.«
    »Wollen
Sie wirklich, dass ich hierbleibe?«
    Einen
Herzschlag lang gab
er
keine Antwort. »Ja, das' wünsche ich mir sehr.«
    Bonnie
schlang die Arme um
die
Reisetasche und wandte sich dem Haus zu. Damien blieb stehen, wo er war, und sah ihr
nach.
    »Wohin
gehs't du?« rief er ihr schließlich nach.
    »Ins
Bett, Sir, um mich für die Reise nach London auszuruhen. Ich denke, das wird morgen
ein anstrengender Tag werden.«
    Sie
betrachtete noch einmal den sternenübersäten Nachthimmel, und im
selben Moment rief Damien leise: »Gute Nacht, Liebes.«
    Damien ging in die
Bibliothek und traf dort Richard und Kate an, die vor dem Kaminfeuer saßen.
    »Ich
glaube, du
hast
vergessen, mir und Kate von dem Brief zu erzählen«, sagte Richard. »Wann ist er
gekommen?«
    »Zusammen
mit Palmerstons Einladung.«
    »Laut
Auskunft des Präsidenten Davis scheint der Krieg zu eskalieren.«
    »Das
kann man kaum als Neuigkeit bezeichnen.«
    »Also scheint auch der
tiefe Süden nicht von Artilleriebeschuss verschont zu bleiben. Kannst du
uns verraten, ob du dich freiwillig zur Armee der Südstaaten melden willst?«
    Damien
starrte ins Feuer, ehe er antwortete: »Das weiß ich noch nicht.«
    Er
setzte sich auch ans Feuer und las noch einmal den Brief, den sein Onkel ihm gab.
Davis schrieb von den Ereignissen im Mai. General Benjamin F. Butler hatte
Truppen der Konföderierten ohne Genehmigung des Präsidenten nach Baltimore
geführt und hielt die Stadt noch immer besetzt. Nordkarolina hatte eine
Versammlung nach Raleigh einberufen und den Austritt aus der Union beschlossen,
und der provisorische Kongress der Südstaaten hatte Richmond zur Hauptstadt der
Konföderierten bestimmt. Schon drei Tage später war Virginia dem Beispiel von
Nordkarolina gefolgt; aber der westliche Teil des Staates war noch überwiegend
unionstreu und dachte daran, sich von den Konföderierten zu trennen.
    Doch
die wahrscheinlich wichtigste und folgenschwerste Meldung war, dass die Union
den ersten Toten dieses Krieges während' der Besetzung von Alexandria,
Virginia, durch Truppen der Konföderierten zu beklagen hatte. Elmer Ellsworth,
Kommandeur des elften New Yorker Regiments, starb bei dem Versuch, eine
Konföderiertenfahne von einem Hoteldach zu entfernen. Der Hotelbesitzer James Jackson,
der den Regimentskommandeur erschoss, wurde von einem Unionssoldaten getötet.
»Offenbar hat jetzt sowohl der Norden wie der Süden seinen ersten Märtyrer für
seine politische Überzeugung«, schrieb Davis.
    Damien
blickte in das prasselnde Kaminfeuer.
    »Jetzt
gibt es wohl kein Zurück mehr - weder für die Union noch für die
Konföderation. Die Würfel sind gefallen.«
    »So
scheint es.«
    »Könntest
du für eine Sache, von der du nicht hundertprozentig überzeugt bist, einen
Menschen töten?« Richard schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.« Und mit
bebender Stimme fuhr er fort: »Tue es nicht, Damien. Um Gottes Willen -
versündige dich nicht, indem du fremdes Leben zerstörst und Familien ihren
Ernährer raubst.«
    Richard
stand auf und verließ das Zimmer. Damien blickte stumm in die Flammen des
Kaminfeuers. Schließlich warf er den Brief hinein und beobachtete, wie er sich
in Asche verwandelte.
    Kate
frage: »Was
wird
aus Bonnie?«
    »Sie
reist mit uns nach London.«
    »Warum?
Der Abschied wird Bonnie nur schwerer fallen, wenn du ihn hinauszögerst. Schick
sie nach York oder erlaube ihr, hier zu wohnen; aber zwinge sie nicht,
zuzusehen, wie du das Schiff besteigst. Lass sie gehen.«
    »Ich
kann nicht.« Er stand auf. »Ich ... kann nicht«, wiederholte er und ärgerte
sich über den gequälten Ton seiner Stimme.
    »Warum
nicht? Gestehst du dir endlich ein, dass sie dir etwas bedeutet?«
    Er
lachte unfroh. »Das habe ich dir schon vor einiger Zeit gesagt, Engelchen. Sie
gehört mir. Ich habe sie für jeden anderen Mann

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