Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
Vom Netzwerk:
wie sich Damien dem Tisch nähert. Und
wenn er Sie dann anspricht, sehen Sie ihn überrascht an und ziehen einen
Schmollmund.« Kate warf
die Lippen auf und zeigte ihr, was sie meinte.
    »Himmel
- Sie machen ein Gesicht, als hätten Sie in eine Zitrone gebissen.«
    Sie
sahen sich um und bemerkten Damien, der gerade auf dem Weg erschien.
    »Großer
Gott«, klagte Kate leise und kicherte. »Oh, tun Sie irgend etwas. Rasch! Er
kommt! Himmel, ich falle vor Aufregung fast in Ohnmacht.«
    Bonnie
hob das aufgeschlagene Buch vor das Gesicht.
    »Gerade
sitzen! Gerade sitzen!« flüsterte Kate.
    Bonnie
setzte sich gerade.
    »Legen
Sie das Buch auf den Tisch. So kann er doch Ihr Gesicht nicht sehen.«
    »Aber
ich lese doch!«
    »Niemand
hält das Buch so dicht vors Gesicht, wenn er liest!«
    »Ich
schon.«
    »Seit
wann?«
    »Seit
jetzt!«
    Sie
kicherten beide, bis Kate sagte: »Pst! Er kommt.«
    Hinter
ihrem Buch versteckt, schloss Bonnie die Augen und hielt den Atem an. Sie hörte
seine schnellen und schweren Schritte, die rasch näher kamen. Sie schluckte
und merkte, dass ihr Mund wie ausgedörrt war. Das Korsett hatte ihr scheinbar
alle Luft aus den Lungen gepresst, und nun litt sie unter Atemnot.
    »Tut
mir leid, dass ich zu spät komme.« rief er mit tiefer Stimme. Bonnie wurde
schwindlig, sie schwankte ein wenig und fing sich dann wieder.
    »Dafür
haben wir Verständnis, Damien ... wir haben uns gerade über das Buch
unterhalten, das Bonnie und ich gelesen haben.«
    Es
folgte ein langes Schweigen, und Bonnie vermutete, dass er sie anschaute. Sie
senkte das Buch ein wenig und schielte über den oberen Rand.
    Damien
stand neben seiner Schwester; der Wind spielte mit seinen dunklen Haaren, und
sein Gesicht wirkte entspannt ... bis sich ihre Blicke trafen. Erst in diesem
Moment bemerkte sie die strengen Linien um Mund und Augen, die auf eine große
Belastung hindeuteten.
    Als
Damien Bonnie genauer betrachtete, zogen sich seine Augen fast unmerklich
zusammen, und seine breiten Schultern im weißen Batisthemd strafften sich. Sie
fragte sich flüchtig, ob diese Reaktion Überraschung ausdrückte. Sie ließ das
Buch langsam sinken, klappte es zu und legte es auf den Tisch. Noch nie hatte
sie sich so unbehaglich gefühlt wie jetzt. Sie litt unter der bangen Erwartung,
dass Damien, sobald er sich von seinem Schock erholt hatte, in Gelächter
ausbrechen und sie verspotten würde.
    Aber er
lachte nicht. Er musterte sie schweigend von ihrer Frisur bis zum Spitzensaum
ihres Kleides.
    Kate
räusperte sich. »Willst du den Rest des Tages dort stehenbleiben oder mit uns
Tee trinken?« fragte sie.
    Damien
zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor und setzte sich.
    Kate goss
den Tee ein - erst in Bonnies, dann in ihre und schließlich in Damiens
Tasse. »Wie ich schon sagte, wir haben gerade über diesen wundervollen Roman
gesprochen.«
    Damien
sah Bonnie an. »Wie heißt er?«
    Bonnie
spähte rasch auf den Buchdeckel, dann auf ihn zurück. »Jane Eyre.«
    »Ist es
ein Liebesroman?«
    »Hochromantisch«,
mischte sich Kate ein. »Er handelt von einer armen Gouvernante, die sich in
ihren reichen Arbeitgeber verliebt.«
    Damien
lächelte und nahm seine Tasse. »Warum habt ihr Frauen nur so eine Vorliebe für
solchen Kitsch?«
    »Wir
müssen die Romantik eben nehmen, wo wir sie finden. Wenn wir warten müßten,
bis wir sie von unseren Männern bekommen, würden wir wohl für immer darauf
verzichten müssen.«
    Damien
hob eine Braue und lachte. »Sind deine Flitterwochen bereits zu Ende,
Engelchen? Sollte ich in dieser Angelegenheit mal mit Lord Bradhurst reden?«
    »Kehre
du mal lieber vor deiner eigenen Tür. William und ich haben als Verlobte schon
genug unter deinem Diktat gelitten.«
    Wieder
herrschte Schweigen. Sie nippten an ihren Teetassen und knabberten Gebäck.
Bonnie brachte keinen Bissen herunter. Die Korsettstangen unter ihrem Kleid
drückten auf ihren Magen, und die Unterröcke lösten einen Juckreiz auf ihrer
Haut aus. Sie fühlte sich ganz und gar nicht wohl. Und sie kam sich wie eine
Närrin vor, weil sie gehofft hatte, dass Ihre Aufmachung, die Jewel und Kate so
sehr bewundert hatten, eine positive Wirkung auf Damien haben würde. Aber er
schien nicht im mindesten beeindruckt zu sein.
    »Habt
ihr beide - Richard und du - etwas Wichtiges besprochen?« fragte
Kate.
    »Das
haben wir in der Tat. Und ich habe endlich einen Brief von Palmerston
bekommen.« Damien tat einen zweiten Löffel Zucker in seinen Tee und rührte um.
»Ich soll

Weitere Kostenlose Bücher