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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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sie in den Ballsaal und wirbelte so schnell mit ihr übers Parkett, dass
sie sich an ihm festhalten musste, um nicht zu fallen. »Können Sie sich nicht
ein wenig langsamer drehen? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich nicht tanzen
kann«, stöhnte Bonnie.
    »Aber
bis zum Ende des Abends hast du es sicherlich gelernt. Die Gentlemen stehen
bereits Schlange, um mich abzulösen, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest.«
    Am Ende des Abends
schmerzten Bonnie die Füße, und in ihrem Kopf drehte sich alles, weil sie dem
Champagner zu reichlich zugesprochen hatte. Ihre Gesichtsmuskeln waren j vom
stundenlangen Lächeln angespannt, und sie fühlte sich
    niedergeschlagen
und elend.
    »Darf
ich Sie zu Ihrem Zimmer begleiten?«
    Bonnie
sah überrascht auf. Sie lächelte, nahm die Hand, die Halford ihr darbot, und
ging mit ihm in die Halle. Eine Reihe von Dienern wartete dort mit Tabletts,
auf denen silberne Kerzenhalter standen. Halford nahm einen davon und reichte
ihn Bonnie.
    »Das
ist ein alter Brauch in Blenheim«, erklärte er. »Ich werde Ihnen später davon
erzählen.«
    Sie
gingen schweigend durch den langen Korridor im ersten Stock, bis sie Bonnies
Zimmer erreichten. Dort drehte sie sich ihm furchtsam zu und glaubte, im
Halbdunkel ein Lächeln auf seinen Lippen zu erkennen.
    »Zeigen
Sie mir Ihre Kerze«, forderte er.
    Sie
hielt den Kerzenleuchter hoch.
    Er riss
ein Streichholz an und zündete die Kerze an.
    »Nach
der Tradition dieses Hauses darf ein Kavalier, wenn er die Kerze einer jungen
Dame anzündet, sie um ein Rendezvous am darauffolgenden Morgen bitten. Darf ich
Sie morgen früh vor dem Frühstück im Reitstall erwarten? Ein Ritt in der
frischen Landluft wird sicherlich Ihren Appetit anregen.«
    Bonnie
sah in die Kerzenflamme, während sie über seinen Vorschlag nachdachte.
    Seine
Hand berührte ihr Gesicht, und sie wich überrascht zurück.
    »Ich
versichere Ihnen«, sagte er leise, »dass ein freundschaftlicher Gutenachtkuss
kein Verbrechen ist.«
    Bonnie
lehnte sich an ihre Zimmertür und betrachtete Halfords Gesicht. Seine Augen
waren voller Wärme, sein Lächeln herzlich und gewinnend. Er wirkte nicht
sarkastisch oder zornig wie Damien. Als sich seine Hand unter ihr Kinn legte
und es sacht anhob, schloss sie die Augen und versuchte, ihr laut klopfendes
Herz zu beruhigen.
    Halfords
Lippen streiften ihren Mund. Es war wie eine stumme Frage, die ihre Sinne nicht
in Brand setzte, wie Damiens Küsse es taten. Aber es war ein Kuss, den sie als
angenehm empfand. Sie war sogar ein wenig enttäuscht, als er seine Lippen von
ihrem Mund löste.
    »Um
sieben Uhr in den Ställen«, flüsterte er lächelnd und entfernte sich.
    Damien hätte
eigentlich einen Kater haben müssen, als er am nächsten Morgen aufwachte. Er
hatte eine Menge Champagner getrunken, aber sein Kopf war überraschend klar.
Nach dem Affront vor dem Dinner hatte er sich bemüht, Bonnie aus seinem Bewusstsein
zu verdrängen. Er brauchte eine Erholungspause und musste für eine Weile seine
Sorgen vergessen. Erst vor drei Tagen hatte die Londoner Times sich vehement
gegen eine Beteiligung Englands bei dem amerikanischen Bürgerkrieg
ausgesprochen, und der Artikel hatte seine Wirkung auf die Parlamentarier nicht
verfehlt. Er musste befürchten, dass sich das Parlament weigerte, die Abgesandten
der Konföderierten zu empfangen.
    Während
er badete und sich rasierte, pfiff er leise vor sich hin und dachte an Christina
Gosford, die während des Balls kaum von seiner Seite gewichen war. Sie war ein
fügsames kleines Ding, sanft und still wie eine Maus. Nicht ein so störrisches,
aufbrausendes und rachsüchtiges Wesen wie Bonnie.
    Damien
zuckte zusammen. Er hatte sich mit dem Rasiermesser geschnitten. Er preßte ein
Tuch auf die Wunde, um die Blutung zum Stillstand zu bringen. Er versuchte,
sich noch einmal an Christina zu erinnern, aber das Bild des blonden Mädchens
schmolz dahin wie heißes Wachs und wurde von einem Gesicht mit blitzenden
blauen Augen ersetzt.
    »Hexe«,
murmelte Damien und schleuderte das Tuch auf den Boden. Wie sehr er auch
dagegen ankämpfte - immer wieder sah er Bonnie vor sich, umlagert von
einer Horde junger Männer, die sie schmachtend anhimmelten. Was war nur mit
ihm los? Er war noch nie eifersüchtig gewesen. Nicht einmal als Louisa während
der Saison in London jeden Abend mit einem anderen Mann getanzt hatte. Er hatte
seelenruhig dabeigestanden und sie sogar noch dazu ermutigt
    Keine
Frau der Welt war es wert, dass man

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