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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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kein Idiot. Ich habe ihn nicht
getötet. Ich war damals mit Mama in Paris. Frag sie doch, wenn du willst.«
    »Sie
würde mich belügen, wie sie meinen Vater belogen hat, als sie behauptete, du
wärst von ihm gezeugt worden.«
    »Da du
vermutlich überzeugt bist, dass ich Randolf umgebracht habe, würde nichts, was
ich dagegen vorbringen könnte, deine Meinung ändern. Aber solltest du mit
dieser Meinung in der Öffentlichkeit hausieren gehen, könnte ich gezwungen
sein, dir Sekundanten zu schicken. Mein Ruf stünde auf dem Spiel.«
    »Meinst
du deinen Ruf als illegitimen Sohn einer hurenden Opernsängerin oder nur den
eines lasterhaften Mannes?«
    Richard
tat sein Bestes, die beiden Männer auseinanderzuhalten. Aber es gelang ihm
lediglich, Damien auf die Zehen zu treten. Er beschwor seinen grünäugigen
Neffen mit Blicken und sagte: »Entschuldige bitte.«
    Damien
schob Richard sacht, aber entschieden zur Seite. Seine Blicke waren noch immer
auf Miles' verzerrtes Gesicht geheftet, und er hörte kaum, dass die Tür
geöffnet wurde und Richard sich schnell auf den Korridor entfernte.
    »Nun?«
fragte Damien.
    Miles'
graue Augen wurden schmal. »Pass auf, was du sagst, Bruder. Du könntest es
sonst bald bereuen.«
    »Das
bezweifle ich.«
    »Mir
scheint, du hast dich zu einem Raufbold entwickelt.«
    »Könnte
sein.«
    »Ein
Boxkampf mit Zuschauern ist wohl kaum ein angemessenes Betragen für einen
Grafen. Hast du so deine Zeit in den Kolonien verbracht? Oh, dort drüben sollen
ja recht barbarische Sitten herrschen. Aber du hattest ja schon immer etwas
von einem Wilden an dir, solange es nicht darauf ankam, aber hättest du das
auch in einem Duell bewiesen? Unser Vater hat sich regelmäßig darüber
beschwert, wenn ich mich recht entsinne. Er sagte, du wärest zu weichherzig -
oder war feige das Wort, das er gebrauchte?«
    Damien
bemühte sich nach Kräften, seine Wut hinunterzuschlucken. Er war immer stolz
darauf gewesen, dass er sich von Miles' hämischen Versuchen, seinen Jähzorn
herauszufordern, nie zu einer unbedachten Handlung hatte hinreißen lassen.
Aber er war nicht mehr der Mann - oder der Junge - von damals.
    Er
befeuchtete seine Lippen und sagte: »Wie wäre es, wenn wir nach draußen gingen
und dort die Sache weiterbesprechen?«
    Das
Grinsen auf Miles' Gesicht kam ins Wanken. Ein Schatten, der eine zaghafte
Unentschlossenheit verriet, wanderte über seine grauen Augen. »Aber, Damien -
wir sind doch beide Gentlemen...«
    »Ich
bin ein Gentleman. Du bist eine Schlange. Wirst du nun die Güte haben, mit nach
draußen zu kommen? Oder soll ich dich am Kragen nehmen und dich durch den
Ballsaal auf die Terrasse schleifen?«
    Miles
zeigte ihm nun wieder sein gewohntes höhnisches Grinsen. »Du bist ein Esel.
Aber das warst du ja schon immer. Ein hochtrabender Esel, und es wird mir ein
Vergnügen sein, dir dein großes Maul mit Braithwaite-Erde zu stopfen.«
    Damien
trat zurück und machte eine einladende Bewegung zu der Terrassentür hin. Seine
Augen zogen sich zu eiskalten Schlitzen zusammen: »Wollen doch mal sehen, wer
von uns beiden feige ist. Nach dir.«
    Bonnie starrte eine
lange Sekunde auf die Tür und wunderte sich, was denn so wichtig sein konnte,
dass Philippe Fitzpatrick plötzlich mit einem »Holla!« in die Höhe sprang, als
hätte man ihm eine glühende Kohle in den Schoß geworfen.
    Sie
steckte sich ein Stück Toast in den Mund und verließ kauend das Zimmer, um sich
in den Schatten des Treppengeländers zu schleichen. Sie beobachtete, wie die
Gäste aus dem Ballsaal stürmten, das Vestibül durchquerten und durch eine
andere Tür wieder verschwanden.
    Sie war
neugierig, was das -zu bedeuten hatte, und wandte sich in die gleiche
Richtung. Sie kam am anderen Ende des Korridors zu einem Zimmer, dessen Tür
offenstand. Sie überlegte keine Sekunde, ob dieses Zimmer vielleicht von einem
Gast Seiner allmächtigen Lordschaft bewohnt sein könnte, sondern ging weiter zu
den offenen Balkontüren, trat hindurch und blickte in den Garten.
    Ein
Kreis von Zuschauern war da um zwei Männer versammelt, die so aussahen, als
würden sie gleich mit den Fäusten aufeinander losgehen. Bonnie beugte sich
über das Geländer und erkannte, dass ihre Hemden bereits mit Lehm beschmutzt
waren. Es musste also schon ein paar Hiebe gesetzt haben. Und dann blieb ihr
fast ein Bissen Toast im Hals stecken, als sie bemerkte, dass der Mann, der die
Zähne fletschte wie ein tollwütiger Fuchs, ihr Gastgeber

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