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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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eine Vollwaise aus Caldbergh.«
    »Caldbergh!
Beim Geist des großen Cäsar - was macht sie hier?«
    »Offensichtlich
nur Schwierigkeiten, wie wir vorhin gesehen haben.«
    Marianne
nahm Damien bei der Hand und zog ihn aus dem Lehnstuhl. »Du musst jetzt zu
deinen Gästen. Ich werde deinem Onkel alles über Bonnie erzählen, und dann
kommen wir auch hinüber.«
    Damien
verließ den Salon und blieb im Korridor stehen. In seinem Auge tobte der
Schmerz, und die linke Seite tat bei jedem Atemzug weh. Er erinnerte sich an
seinen letzten Geburtstag am Ufer des Mississippi. Dort hatte Charlotte Ruth
Montgomery eine Überraschungsparty für ihn veranstaltet. Charlotte war
achtzehn, ein schönes Kind, das einem Mann, der sie ansah, im Nu den Kopf
verdrehen konnte, was sie sehr genau wußte. Nun, sie war ein bisschen in ihn
verliebt gewesen, und nachdem er drei Monate mit ihr getanzt und ihr den Hof
gemacht hatte - immer in Begleitung ihrer Mutter, ihres Vaters, ihrer
Großmutter, zweier Brüder und dreier Schwestern -, war er nur zu bereit
für ein bisschen Zweisamkeit mit der schönen Charlotte gewesen. Und am Abend
seines Geburtstages hatte sie ihn dann mit rätselhaften Andeutungen und einem
verheißungsvollen Blitzen ihrer blauen Augen von der Tanzfläche weggelockt zu
diesem einsamen Platz am Ufer des Mississippi. Und als er sie dort in den Arm
nehmen und küssen wollte, sprangen plötzlich hundert Leute von den Bäumen
herunter und hinter Büschen hervor und schrien: »Überraschung, Überraschung!«
Als er dann später mit Charlottes Vater und ihren zwei Brüdern alleingelassen
wurde, wurde die Atmosphäre ein bisschen gespannt. Sie hatten erwartet, dass
er sie um Charlottes Hand bitten würde. Er tat es aber nicht, und der Geburtstag
endete mit Kopfschmerzen, die fast zwei Monate anhielten, bis er sich dann
regelmäßig mit Melinda Bodeen aus Natchez traf.
    Kein
Wunder, dass er Geburtstage haßte.
    Er
brachte es einfach nicht über sich, schon jetzt in den Ballsaal zu gehen. Er
wanderte über die Galerie zu dem kleinen Salon. Er wollte schon wieder
umkehren, als das leise Miauen kleiner Kätzchen seine Aufmerksamkeit erregte.
Er blickte zu den Terrassentüren hin und durchquerte das Zimmer.
    Fackeln
verbreiteten ein sanftes gelbes Licht auf der Veranda. Er blickte hinunter auf
den im Halbdunkel liegenden Rosengarten, fand dort nichts und wollte kehrtmachen,
als er ein Flüstern hörte.
    »Hier,
Kitty. Kitty, Kitty.«
    Damien
verließ die Veranda und suchte unter den Rosenbüschen, die den Gartenpfad
säumten. Er entdeckte Bonnie, die im Schneidersitz zwischen zwei Büschen saß und
einen Korb mit drei Kätzchen auf ihrem Schoß hielt.
    Sie
blickte auf und erkannte Damien. Mit geweiteten Augen versuchte sie rasch eine
braungesprenkelte Katze einzufangen und in den Korb zu stopfen.
    »Was
haben wir den da?« fragte Damien.
    »Kätzchen«,
sagte sie.
    »Wem
gehören sie?«
    Sie
zuckte mit den Achseln und blickte ihn herausfordernd an.
    Er ging
bis zum Rand der Rosenbüsche und starrte Bonnie an, während sie seinem Blick
standhielt. Keiner von beiden lächelte.
    »Wie
heißen sie?« fragte er.
    Sie
schien nachzudenken und sagte dann: »Winin, Blinkin und Nod.«     
    Bonnie
drückte den Korb mit den Kätzchen an ihre Brust. »Mögen sie Katzen?« fragte sie
leise.
    Damien
war über ihre wohlklingende Stimme ehrlich überrascht. Sie hörte sich nun ganz
gewiss nicht wie eine Göre aus Caldbergh an.
    Er
bückte sich und streichelte ein weißes Kätzchen, das einen schwarzen Ring um
ein Auge hatte. »Ich habe Katzen nie sehr getraut«, antwortete er. »Sie sind
Frauen sehr ähnlich. Man weiß nie, wann sie einen mit ausgefahrenen Krallen
anfallen.«
    »Oh«,
sagte sie. »Sie mögen wohl Frauen auch nicht besonders.«
    »Das
hängt von den Frauen ab.«
    »Ich
schätze, Sie mögen die Rothaarige sehr.«
    Damien
lachte. »Ja, das nehme ich wohl an.«
    Bonnie
hob ein Kätzchen hoch und vergrub ihr Gesicht in dem weichen Fell. Dann legte
sie den Kopf zurück und grinste Damien an.
    »Sie
sind kein übermäßig guter Kämpfer«, stellte sie fest.
    Damien
berührte sein geschwollenes Auge und verzog dabei das Gesicht. »Ich habe mich
bemüht, mitzuhalten.«
    »Mein
Vater sagte einmal zu mir, dass es nur zwei Dinge gibt, um die ein Mann
wirklich kämpfen würde. Ein Pferd und eine Frau ... Sie sehen nicht aus wie ein
Mann, der sich wegen eines Pferdes prügeln würde.«
    »Dein
Vater muss ein sehr kluger Mann gewesen

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