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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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sein.«
    »Das
war er«, bestätigte sie mit entschiedener Stimme. »Der schlaueste Mann der
Welt, fand ich. Und der schönste. Nun ... « Sie warf Damien einen kurzen Blick
zu. »Vielleicht der zweitschönste«, verbesserte sie sich leise.
    Damien
betrachtete Bonnie einige Sekunden schweigend. Erst jetzt fiel ihm auf, wie
sehr die aus dem Gesicht gekämmten und geflochtenen Haare sie verändert hatten.
    Bonnie
holte tief Luft, blickte um sich und sagte: »Sie haben hübsche Rosen.«
    »Danke.«
    Ein
wenig verträumt, nahm sie eine Knospe in die Hand und brach sie ab. Sie drehte
sie zwischen den Fingern und sagte: »Muss man sich nicht wundern, dass so ein
unansehnliches Ding aufblühen und eine wunderschöne Blüte werden kann?« Ihr
Blick wanderte zu ihm zurück. Sie lächelte und gab ihm die Knospe. »Alles Gute
zum Geburtstag.«
    Damien
nahm die Knospe entgegen, und dabei berührten seine Finger die ihren. Er
richtete sich auf und schaute in Bonnies Gesicht. »Die Kätzchen gehören dir,
wenn du sie haben möchtest.«
    Sie
antwortete nicht, sondern nahm die zappelnden, mit ihren kleinen Stimmchen
miauenden Kätzchen aus dem Korb, hielt sie an ihre Brust und lachte, als sie
ihr mit ihren winzigen Krallen den Arm zerkratzten.
    Damien
kam der Gedanke, dass er den Rest des Abends ebenso gut hier zwischen den
Rosenbüschen verbringen könnte, um Bonnie zuzuhören. Ihr helles, munteres Lachen
erinnerte ihn an Musik, an Kindheit und an Unschuld. Es war wie ein
Sonnenstrahl, das die Dunkelheit ringsum erhellte und auch ihn selbst mit etwas
erfüllte, das wärmend und erregend zugleich war - tröstlich und dennoch
beunruhigend. Aber als sie ihre so bemerkenswert großen blauen Augen zu ihm
aufschlug, spürte er, dass sich ein Gefühl in ihm regte, das ebenso unerwartet
wie unwillkommen war.
    Er
lächelte, und sie lächelte zurück. »Glaubst du, dass du deine kleinen Freunde
ein Weilchen alleinlassen kannst, um ein Stück Geburtstagstorte zu essen?« Er
streckte ihr eine Hand entgegen. Sie betrachtete sie, zögerte und ergriff sie
dann vorsichtig. Er half ihr aufzustehen. Ihr Scheitel reichte ihm gerade bis
zum Kinn, und das Verlangen, sie in die Arme zu nehmen und an sich zu drücken,
loderte plötzlich wie eine Feuersbrunst in ihm auf.
    Es war der größte
Kuchen, den Bonnie je gesehen hatte -größer sogar als alle Kuchen, von
denen sie bisher geträumt hatte. Die Köche rollten ihn auf einem Tisch mit
Rädern in den Ballsaal. Obenauf thronte, von einem goldfarbenen Zuckerguss
überzogen, ein Bär, der auf seinen Hinterbeinen stand und in einer Pfote einen
Stab hielt. Um diese Figur herum waren mehrere Reihen brennender Kerzen
angeordnet. Und unten war die Torte von einer Inschrift umgeben.
»Königsmacher« stand in goldenen Buchstaben dort zu lesen.
    Ein
ehrfürchtiges Seufzen ging durch die Menge beim Anblick dieses kunstvollen
Backwerks. Bonnie, die sich ganz hinten im Saal versteckt hielt, bemühte sich
nach Kräften, über die Menge zu spähen, und bemerkte, dass Damiens Gesicht vor
Freude aufleuchtete. Er blickte Marianne in die Augen und küsste sie vor aller
Augen fest auf den lächelnden Mund.
    Bonnie
nutzte die Gelegenheit, um aus dem Saal zu schlüpfen. Sie hatte sich von Anfang
an nicht darum gerissen, an der Geburtstagsfeier teilzunehmen, und lieber
wollte sie verhungern, als noch einmal zuzusehen, wie Damien seine Geliebte küsste.
    Sie war
gerade im Begriff, die Treppe hinaufzuhuschen, als eine Stimme hinter ihr
sagte: »Wer, zum Teufel, bist du?«
    Bonnie
blickte überraschend über die Schulter zurück. Ein Mann mit gewelltem
rotbraunen Haar trat aus dem Schatten der Halle und kam auf sie zu. Plötzlich
wurde sie von einer jähen, unerklärlichen Angst ergriffen, so dass sie den Halt
auf der Treppe verlor. Sie stolperte und wäre gestürzt, wenn dieser Mann sie
nicht festgehalten hätte.
    »Wer,
zum Henker, bist du?« wiederholte er.
    Bonnie
sah auf die Finger, die sich um ihr Handgelenk gelegt hatten wie eine Zange,
und bemühte sich nach Kräften, sich von ihm loszureißen. Sie fand ihre Sprache
wieder und sagte so ruhig wie möglich: »Sie tun mir weh.«
    »Ich
werde dir noch mehr weh tun, wenn du meine Frage nicht beantwortest.«
    »Ich
wohne hier.«
    »Sag
das noch mal.«
    »Ich
wohne hier. Wirklich.«
    »Miles!«
    Der
Mann, der Bonnie festhielt, drehte sich von ihr weg und ließ ihren Arm fallen.
Ein stattlicher, ihr fremder Mann näherte sich ihnen, seine buschigen grauen
Brauen waren über den

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