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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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Schluck aus seinem Brandyglas. »Es ist
ein schauderhafter Ort, Mylord. Davon konnte ich mich selbst überzeugen.«
    »Zweifellos.
Aber dort sind sie besser gerüstet, ein ... «
    »Unsinn,
Sir, wenn Sie mir diesen Ausdruck gestatten. Das Mädchen hat mir die
schändlichsten Dinge von diesem Arbeitshaus berichtet ... «
    »Ich
will sie nicht hören.« Damien warf den Kopf zurück und trank seinen Brandy aus.
»Es waren sicherlich nur erlogene Geschichten.«
    »Aber
wenn Sie doch nur hören würden ... «
    »Nein.«
Damien stand auf, lehnte sich an den Marmorsims des Kamins und goss sich den
dritten Brandy ein. »Sie wollte mich - uns - sowieso verlassen. Sie
mochte uns nicht. Sie hasst uns, und sie hat nur Unruhe gestiftet. Du weißt
das. Ich weiß das. Es war in ihrem schön. . . ihrem Gesicht zu lesen. Und es
sprach aus diesen verdammten blauen ... Augen.« Himmel, diese blauen Augen. Sie
verfolgten ihn ständig.
    »Egal.
Sie ist jetzt fort; wieder dort, wo sie hergekommen ist. Unser Leben kann zur
Normalität zurückkehren.«
    Es
wurde eine Weile still im Zimmer. Als Damien aufsah, bemerkte er, dass Stanley
ihn mit trauriger, aber auch verständnisvoller Miene beobachtete. »Ich glaube,
sie ist uns allen mit der Zeit ans Herz gewachsen«, sagte der Butler. Und dann
setzte er hinzu: »Selbst ihnen, Mylord ... nicht wahr?«
    »Ja«,
erwiderte Damien, ohne zu zögern. Es war sogar ein gutes Gefühl, das zuzugeben.
    Stanley
beugte sich vor und sagte mit ernstem Gesicht: »Wir könnten sie zurückholen.«
    Damien
trank seinen Brandy.
    »Dieses
alte Haus könnte ein bisschen Leben gut gebrauchen«, sagte Stanley.
    »Das leugne
ich nicht.«
    »Denken
Sie daran, dass sie dann jemanden hätten, mit dem sie sich unterhalten können,
wenn Lady Lyttleton abreist.«
    In
diesem Moment ging die Tür auf. Jewel blieb der Mund offen stehen, als sie sah,
dass Stanley Brandy trank. Sie brauchte eine Weile, bis sie stotterte: »Mylord,
ich denke ... Sie sollten besser in die Halle kommen.«
    Damien
betrachtete die nervöse Magd mit schläfrigem Blick und fragte: »Was ist los,
Jewel?«
    Sie
trat zwei Schritte vor und sagte mit gesenkter Stimme: »Es ist diese Göre, Sir.
Bonnie. Sie ist wieder hier.«
    »Sie
ist wieder hier?« wiederholte Damien.
    »Jawohl.
Und sie ist nicht allein. Zwei Männer haben sie hergebracht, und die beiden
wollten mit Ihnen sprechen, Mylord.«
    Damien
und Stanley wechselten einen Blick, und der Butler stellte sein Glas auf einen
Tisch und nahm Damien die Flasche und das Glas aus der Hand.
    »Sie
ist zurückgekommen, Sim, sagte Stanley mit leicht erhobener Stimme.
    Damien
nickte, überrascht von diesem wundervollen Gefühl, das sich schneller in
seinem Körper ausbreitete als der Brandy. Er ging so elastisch und aufrecht,
wie es ihm in seinem beschwipsten Zustand möglich war, zur Halle.
    Bonnie
stand zwischen Smythe und dem Hünen mit der Narbe auf der Wange. Als Damien sie
sah, wurde sein Schritt unsicherer. Wie winzig sie zwischen diesen beiden
Männern wirkte - kleiner noch, als er sie in Erinnerung hatte. Ihr Haar
war wieder unter ihrer gestrickten Kappe versteckt. Ihre Wangen waren hohl, und
ihre Augen glichen zwei violetten Tümpeln, die mit Leid gefüllt zu sein
schienen. Als sich ihre Blicke trafen, sah er Tränen auf ihren Wangen. Dennoch
hob sich ihr kleines Kinn noch um eine Kleinigkeit an.
    In
diesem Moment kam Marianne in die Halle, und ihre Überraschung und Freude,
Bonnie zu sehen, war deutlich zu erkennen. Während Damien wie angewurzelt
dastand, eilte Marian ihm vorbei, streckte beide Arme aus und drückte das
Mädchen an ihre Brust.
    »0
Bonnie, wie wunderbar, dich wiederzusehen. Nicht wahr, Mylord?«
    Damien
schob die Hände in die Hosentaschen und gönnte Bonnie ein kurzes Kopfnicken.
    Nun
trat Smythe vor und lenkte Damiens Aufmerksamkeit auf sich. Bonnies verstockte
Miene verhieß nichts Gutes. Der Verwalter von Caldbergh zeigte lächelnd seine
gelben Zähne. »Vermutlich werden Sie, wenn Sie den Grund meines Besuches erfahren,
Mylord, nicht mehr gar so erpicht sein, das Mädchen willkommen zu heißen. Wäre
es möglich, dass ich Sie einen Moment unter vier Augen spreche, Mylord?«
    »Ist
das unbedingt nötig?«
    »Ich
denke schon.«
    Damien
betrachtete die drei Ankömmlinge einen Augenblick, dann drehte er sich um und
ging zur Bibliothek. Er nahm seinen Platz hinter dem Schreibtisch ein und saß
bereits als die drei Besucher eintrafen und Smythe die Tür zu machte. Dann
blickten sie

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