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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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Richard und dann Miles, der mit dem Rücken zu ihr stand und
zum Fenster hinausschaute.
    Die
fremde Frau saß in einem Sessel vor dem Kamin und schaute in die Flammen. Sie
lächelte.
    Bonnie
schlug das Herz in der Kehle, aber sie zwang sich dazu, Damien anzusehen und
stellte überrascht fest, dass er sie von seinem Platz neben der Frau aus
musterte. Er erschien Bonnie unverschämt groß und furchteinflößend mit seinen
breiten Schultern, die das perfekt geschneiderte dunkle Dinnerjacket
ausfüllten. Er führte ein Glas Champagner an die Lippen und ließ Bonnie nicht
aus den Augen, bis sie das Gefühl hatte, von seinem Blick verschlungen zu
werden. Sie bekam plötzlich keine Luft mehr. Ihre Hand flog an den Hals und
krampfte sich in den geschlossenen Kragen ihres Hemds. Am liebsten wäre sie
jetzt fortgelaufen, um sich irgendwo zu verstecken.
    »Bonnie!«
Richard befreite sie aus der Erstarrung.
    Zugleich
wandte sich ihr die Frau zu. Sie war so schön, dass Bonnie ihren Mangel an
Bildung und feinen Manieren wie einen körperlichen Schmerz spürte. Wie töricht
von ihr, davon zu träumen, dass der Herr dieses Landsitzes in ihr mehr sehen
könnte als sein Mündel aus dem Arbeitshaus. Sie konnte niemals etwas anderes
für ihn sein als das, erkannte sie plötzlich voller Bitterkeit.
    »Hör
auf, wie ein ängstlicher Vogel herumzuschauen«, hörte sie Miles sagen. »Komm
her.«
    Sie gab
sich einen Ruck, als die Frau plötzlich ihren Sessel verließ und auf sie zukam.
Bonnie starrte ihr Kleid an und dachte, dass sie noch nie so etwas Elegantes
gesehen hatte. Sie musste all ihren Mut zusammennehmen. Sie holte tief Luft,
sah der Frau in die Augen und ... lächelte.
    »Mylady«,
sagte sie. »Ich fühle mich geehrt, Ihre Bekanntschaft machen zu dürfen.«
    »Gütiger
Himmel«, sagte die Frau. »Wie wohlerzogen. Damien, würdest du uns bitte
miteinander bekanntmachen, damit wir die Formalitäten schnell hinter uns
bringen?«
    Damien
leerte sein Glas und stellte es auf den Kaminsims. Bonnie hob das Kinn, als er
sich mit der Geschmeidigkeit eines Tigers auf sie zubewegte, dabei
geistesabwesend seine Manschetten in die Ärmel schob und die Schultern
straffte. Er lächelte schief. Bonnie wurde es heiß. Sie schloss kurz die Augen
und wappnete sich gegen die Wirkung, die seine Nähe stets auf ihre Sinne
ausübte.
    »Hallo,
Bonnie«, sagte Damien.
    Die
öffnete die Augen und spürte, dass ihre Knie weich wurden wie Butter.
    Damien
legte den Arm um die Taille der Frau und zog sie an sich. »Bonnie, ich möchte
dich jemandem vorstellen, der mir sehr nahesteht. Lady Katharine Bradhurst.«
Seine Mundwinkel hoben sich noch etwas, als er dieser Ankündigung die Worte
folgen ließ: »Meine Schwester.«
    Stanley
kam in diesem Moment in den Salon und bat die Herrschaften zum Dinner.
    Richard
stellte seinen Port beiseite und erhob sich.
    Miles
eilte durch den Raum und bot Bonnie seinen Arm an. »Darf ich,Sie zu Ihrem Platz
bringen?« fragte er.
    Bonnie
starrte wie benommen auf seinen Arm. Seine Schwester. Verdammt - die Frau
war seine Schwester.
    Sie
spürte, wie Miles ihren Arm nahm und unter den seinen schob. Dann bewegte sie
sich aufs Speisezimmer zu, gefolgt von Damien und seiner ... Schwester.
    Miles
begleitete sie zum entfernten Ende der großen Tafel, auf der fünf Gedecke
lagen. Sie bekam ihren Platz zwischen Miles und Damien - Miles zu ihrer
Linken, Damien, am Kopfende der Tafel, zu ihrer Rechten. Richard und Katharine
saßen ihr gegenüber.
    Das
Essen wurde serviert, aber Bonnie brachte kaum einen Bissen hinunter. Sie war
sich Damiens Nähe viel zu sehr bewußt und konnte den Blick kaum von ihm wenden.
Sie beobachtete seinen Mund, als er Wein trank, und erinnerte sich daran, wie
heiß, feucht und hungrig er sich auf ihren Lippen angefühlt hatte.
    »Bonnie«,
sagte Katharine, »Damien hat mir erzählt, dass Sie Braithwaite verlassen
wollen.«
    Damien
sah Bonnie direkt in die Augen. Mit brennenden Wangen wandte sich rasch ihre
Aufmerksamkeit seiner Schwester zu und nickte.
    »Es tut
mir schrecklich leid, das zu hören. Ich hoffte so sehr, dass wir während meines
Aufenthaltes Freundinnen werden könnten«, fuhr Kate fort.
    Überrascht
erwiderte Bonnie: »Warum sollten Sie an einem Umgang mit mir Interesse haben?«
    Nicht
minder überrascht entgegnete Kate: »Warum nicht?«
    »Ich
gehöre ja nicht gerade zur feinen Gesellschaft«, antwortete Bonnie mit leicht
sarkastischem Unterton und blickte die junge Frau, die nur ein paar Jahre

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