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010 - Die Bestie mit den Bluthänden

010 - Die Bestie mit den Bluthänden

Titel: 010 - Die Bestie mit den Bluthänden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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war schauderhaft. Mireille
Feydeau saß auf dem riesigen Totenschädel. Sie hatte sich die Kleider vom
Körper gerissen und das lange schwarze Haar fiel offen über ihre Schultern und
berührte die marmorweißen Brüste. Die Hände der Irren fuhren über den Schädel,
auf dem sie saß, und malten mit dem Blut bizarre Schnörkel und Buchstaben.
    Immer wieder tauchte sie ihre rechte Hand in das frische Blut, das am
Schädel haftete und aus Armand Duponts schrecklichen Verletzungen quoll.
    Mireille Feydeau bemerkte die beiden Männer nicht.
    Sie sang leise und gedankenverloren ein altes, französisches Wiegenlied.
    Larry Brent hielt sich keine Minute länger in dem Mordhaus auf, als
unbedingt notwendig. Er zog Mireille Feydeau von dem blutverschmierten
Riesenschädel herunter.
    Deren Kleidungsstücke waren unbrauchbar. Sie lagen in Fetzen überall
verstreut. Kurz entschlossen hängte der PSA-Agent der Französin Armand Duponts
Jackett, das draußen im Korridor an einem Garderobenhaken hing, über.
    Für die Rückfahrt musste Jean-Claude Feydeau herhalten.
    Larry forderte ihn auf, den Citroën zu steuern, einen Wagen, mit dem der
Franzose vertraut war und mit dem er in Begleitung Armand Duponts hierher in
dieses abgelegene Haus gefahren war.
    Larry Brent nahm mit Mireille Feydeau im Fond des Wagens Platz. Auf seinem
Schoß lag die Waffe, mit der er Jean-Claude Feydeau einschüchterte.
    »Fahren Sie nach Rostrenen«, verlangte Larry.
     
    ●
     
    In Rostrenen angekommen, lieferte Larry zunächst den zwielichtigen
Franzosen, in dessen Erzählung er manches Ungereimte entdeckt hatte, im
Polizeirevier ab und gab ihm zu verstehen, dass er auf alle Fälle noch heute
ein weiteres Gespräch mit Monsieur zu führen gedenke.
    »Die Wahrheit, Monsieur, ich möchte ganz schnell die Wahrheit von Ihnen
erfahren. Das liegt in Ihrem wie auch in meinem Interesse«, sagte er, ehe er
sich nun ans Steuer des Citroën setzte und Mireille Feydeau ins nächste
Krankenhaus brachte. Er zweifelte daran, dass man hier etwas für sie tun
konnte, aber sie musste dringend in ärztliche Behandlung, ehe sie zu einem
späteren Zeitpunkt dann einer Spezialtherapie unterzogen werden konnte.
    Nachdem er sie abgeliefert hatte, kehrte er ins Polizeigefängnis zurück. Er
erhielt aufgrund seiner besonderen Legitimation die Erlaubnis, mit Feydeau zu
sprechen.
    »Ich habe mir für unser Gespräch eine halbe Stunde Zeit genommen, Monsieur
Feydeau«, sagte er wenig später. »Danach möchte ich zu jenem Haus zurückfahren,
in dem der Mord passiert ist. Sie sind der einzige Zeuge, der alles gesehen
hat! Was ist in dem Haus im Wald geschehen, Monsieur Feydeau?«
    Stockend berichtete Feydeau. Larrys Art, mit ihm umzugehen, erbrachte
schnell einen Erfolg. Feydeau verwickelte sich erst in Widersprüche, die Larry
Brent schnell aufdeckte und so blieb Feydeau nichts anderes übrig, als ein
umfassendes Geständnis abzulegen.
    Kristallklar war das Bild, das sich schließlich zeigte.
    Feydeaus ganzer Plan lag offen wie ein aufgeschlagenes Buch vor Larry
Brent.
    Danach hatte Feydeau an dem Unternehmen teilnehmen und gemeinsam mit seinem
sauberen Mitarbeiter beobachten wollen, wie seine Frau nach und nach den
Verstand verlor.
    Larry nickte. »Sie haben fast Ihr Ziel erreicht. Nicht eingeplant war der
Tod Ihres Sekretärs. Das habe ich mir gleich gedacht, als ich einige
Zusammenhänge nicht erkannte. Es hat sich jemand durch die offenstehende
Kellertür geschlichen, durch die Sie und Ihr Begleiter ursprünglich heimlich
verschwinden wollten. Nachdem Madame den Raum mit dem überdimensionalen Schädel
erreicht hatte, lagen Sie schon auf der Lauer. Die Falltür war geöffnet. Und
durch diese kam der Mörder, den niemand erwartet hat, und der dieses Haus
vielleicht seit einiger Zeit als Versteck benutzt hat oder durch das Licht der
offenstehenden Tür angelockt wurde! Das wissen wir nicht.« Larrys Kombinationen
waren messerscharf. »Das also ging schief, weil es nicht eingeplant war. Mit
einem allerdings haben Sie mitten ins Schwarze getroffen: Ihre Frau hat den
Verstand verloren! Diese Rechnung ging auf. Der Richter wird zu entscheiden
haben, was ausschlaggebend gewesen ist: Ihre Vorbereitungen oder das
grauenhafte Geschehen. Ich hoffe in Ihrem eigenen Interesse, dass der Richter
milde gestimmt sein wird. Ganz ungeschoren allerdings dürften Sie nicht
davonkommen, das kann ich Ihnen jetzt schon sagen …«
     
    ●
     
    Dr. Manuel Sandos regte sich die ganze Zeit nicht. Er

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