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010 - Die weiße Hexe

010 - Die weiße Hexe

Titel: 010 - Die weiße Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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mich.
    »Ein schrecklicher Kerl«, sagte Claudia. Sie beschrieb einen Höllenschergen. »Er fiel unten im Waschraum über mich her.« Sie berichtete in allen Einzelheiten, was sich ereignet hatte. Nicht immer wissen Besessene das. Oft können sie sich – wenn sie vom Bösen wieder frei sind – an diese Dinge nicht mehr erinnern. Sie fallen dann aus allen Wolken, wenn man ihnen erzählt, was sie angestellt haben.
    Claudia wußte hingegen noch alles. »Er… er gab mir den Auftrag, Oda zu suchen«, sagte sie leise.
    »Und wenn Sie sie gefunden haben?« fragte ich.
    »Er sagte, ich brauche es ihm nicht mitzuteilen, er würde es dann wissen.«
    Ich warf Mr. Silver einen beunruhigten Blick zu. Der Ex-Dämon sagte: »Die Verbindung zwischen ihm und dem Mädchen besteht zwar nicht mehr, aber wir sollten dennoch auf der Hut sein und vor allem trachten, schleunigst von hier wegzukommen.«
    »Kannst du nichts für Oda tun?« fragte Roxane den Hünen mit den Silberhaaren.
    »Leg sie aufs Bett«, verlangte Mr. Silver.
    Roxane drückte gegen Odas Schultern. Das Mädchen sträubte sich. »Leg dich hin«, sagte Roxane eindringlich. »Es geschieht dir nichts. Wir wollen dir nur helfen.«
    Langsam gab Oda nach. Sie drehte sich und legte sich auf den Rücken. Mr. Silver trat an das Bett. Er konzentrierte sich und aktivierte seine übernatürlichen Fähigkeiten, von denen nicht nur eine vernichtende, sondern auch eine heilende Wirkung ausgehen konnte.
    Zwanzig Zentimeter über der weißen Hexe hielt er seine Hände.
    Die Handflächen wiesen nach unten. Sie überzogen sich mit einem silbrigen Schimmer. Zwischen Oda und Mr. Silvers Händen baute sich ein helles Kraftfeld auf. Es hatte den Anschein, als wären die Pranken des Hünen Lichtquellen, die auf den Mädchenkörper hinunterstrahlten.
    Er bewegte die Hände waagrecht. Zog sie von links nach rechts und wieder zurück. Also vom Kopf der weißen Hexe zu den Füßen und wieder zurück. Seine Augen waren dabei geschlossen. Seine Lippen bewegten sich. Er flüsterte starke Beschwörungsformeln, und die heilende Kraft begann zu wirken.
    Odas Gesichtsausdruck veränderte sich. Ihr Blick wurde klar und rein. Sie schaute sich zum erstenmal bewußt um, und als Mr. Silver sie aufforderte, sich aufzusetzen, gehorchte sie.
    Sie erblickte Roxane. Die Szene war rührend. »Roxane!« rief sie aus, und ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle. »Ich befürchtete, dich nie mehr wiederzusehen.« Abermals umarmten sich die beiden Hexen.
    Oda erfuhr unsere Namen.
    »Wie soll’s jetzt weitergehen?« erkundigte sich Ian Ekenberry.
    »Für Sie beide ist die Sache gelaufen«, sagte ich. »Sie waren uns eine große Hilfe, doch nun dürfen Sie aus dem Fall aussteigen. Setzen Sie sich in Ihren Wagen und fahren Sie heim. Was jetzt noch zu tun ist, ist unsere Sache.«
    »Aber die Schergen sind schon hier«, sagte Bruce Perkins mit belegter Stimme.
    »Sie waren zu zweit auf Death Stone«, sagte ich.
    »Ja«, erwiderte Perkins.
    »Nun gibt es nur noch einen.«
    »Wie? Wieso?« fragte Ekenberry verwirrt.
    Ich erzählte, daß es mir gelungen war, einen Höllenschergen mit der eigenen Peitsche fertigzumachen. Einer existierte noch. Er sollte es nicht wagen, sich uns in den Weg zu stellen. Er würde an unserem massiven Widerstand draufgehen.
    Oda sprach stockend über ihre Flucht durch die Dimensionen.
    Mago und seine Schergen hatten sie gnadenlos gejagt. Sie hatte nicht mehr gewußt, wo sie sich vor ihnen verstecken sollte. Da war ihr Roxane in den Sinn gekommen, von der sie wußte, daß sie auf der Erde Zuflucht gefunden hatte. Aber es war ihr nicht gelungen, die Verfolger abzuhängen.
    Ich sagte: »Du hast jetzt nichts mehr zu befürchten, Oda. Bei uns bist du bestens aufgehoben.«
    Aber das war ein Irrtum.
    ***
    Der Höllenscherge, der Claudia Clooney zu seinem Werkzeug machte, bekam eine Menge mit. Im ersten Stock des Gasthauses befanden sich Roxane, die langgesuchte Hexe aus dem Jenseits, und Mr. Silver, ihr Freund und Beschützer. Dem schwarzen Wesen wurde klar, daß es allein hier nichts ausrichten konnte. Tony Ballard hatte seinen Komplizen vernichtet. Er brauchte Verstärkung.
    Die Verbindung zwischen Claudia und ihm riß jäh ab. Er schnaufte wütend und informierte umgehend Mago, den Schwarzmagier.
    Er ließ den Jäger der abtrünnigen Hexen nicht nur wissen, daß er Oda wiedergefunden hatte. Er teilte dem Schwarzmagier auch mit, daß sich Roxane, Mr. Silver und Tony Ballard, der Dämonenhasser, im

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