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0100 - Die Drohung

0100 - Die Drohung

Titel: 0100 - Die Drohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Osten genau auf die Zonengrenze zumarschierten. Am Himmel stand eine blasse Wintersonne. An vielen Stellen war der Schnee schon weggetaut. Wir gingen durch tiefen Matsch, der uns manchmal bis zu den Knöcheln reichte.
    Plötzlich versperrten uns zwei Männer den Weg.
    Sie waren so schnell aufgetaucht, daß selbst Suko sie nicht gesehen hatte. Mitten auf dem schmalen Weg blieben sie stehen. Die Maschinenpistolen hingen über ihren Schultern.
    »Wo wollen Sie hin?« wurden wir angesprochen. Den Dienstrangabzeichen nach mußten die Männer Offiziere sein.
    Will Mallmann übernahm das Reden. Er holte ein Papier hervor und übergab es.
    Ein Offizier las. Sein Gesicht hellte sich auf. »Sie sind uns bereits avisiert worden. Ihre Dienststelle hat angerufen. Außerdem kam ein Fernschreiben.«
    Der Kommissar steckte das Papier wieder ein. »Danke, meine Herren.« Der Offizier fragte: »Sind Sie sich der Gefahr bewußt, in die Sie sich begeben?«
    »Ja.«
    »Sie kennen den Tunnel?«
    »Nein. Doch ich hoffe, daß Sie ihn mir zeigen, Herr Major.«
    Der Major knetete seine hageren Wangen. »Ich habe den Befehl bekommen, Ihnen behilflich zu sein. Kommen Sie bitte mit, meine Herren!«
    Wir folgten im Gänsemarsch. Die beiden Offiziere bewegten sich besser durch das Gelände, sie waren es gewohnt, hin und wieder Streife zu laufen. Außerdem kannten sie sich hier aus.
    Schon bald schlugen wir uns nach rechts in die Büsche.
    Zweige peitschten gegen unsere Kleidung. Tropfen klatschten gegen mein Gesicht. Die Füße versanken im Schlamm.
    Der Wald wurde dichter. Es gab keinen Weg mehr. Fichtenzweige wollten sich an unserer Kleidung festhaken. Ich hatte den Arm angewinkelt und hielt ihn schützend vor mein Gesicht.
    Wir liefen etwa zehn Minuten, dann blieben die beiden Offiziere stehen.
    »Hier ist es«, sagte der Major.
    »Wo?« fragte Will Mallmann, und auch ich guckte erstaunt zu Boden, weil ich nichts sah.
    Der Major lächelte wissend, bückte sich, nickte seinem Kameraden zu, und gemeinsam hievten sie ein Stück Boden einfach in die Höhe.
    Überrascht schauten wir in einen Schacht und auf den Beginn einer Leiter.
    »Haben Sie Taschenlampen mitgenommen?« fragte der Major.
    Wir nickten.
    »Dann wünsche ich Ihnen viel Glück. Sie werden einige Kilometerchen unterirdisch gehen müssen. Am Ende des Tunnels finden Sie abermals eine Leiter. Alles andere ist dann Ihre Sache.«
    Will bedankte sich bei den Offizieren. Sie grüßten und verschwanden.
    »Wer macht den Anfang?« fragte der Kommissar.
    Ich tippte gegen meine Brust, schob Mallmann zur Seite und kletterte als erster die Leiter hinunter.
    Die Sprossen waren feucht und bogen sich durch, aber sie hielten. Ich zählte genau dreizehn Stufen.
    Gut, daß ich nicht abergläubisch bin.
    Will Mallmann folgte mir, und als letzter stieg Suko die Leiter hinunter. Er deckte zuvor und zwar von innen den Einstieg wieder zu.
    Unser Marsch konnte beginnen.
    ***
    Sven Jansson und Art Cornwall waren unfähig, sich zu rühren. So etwas hatten sie noch nie gesehen, aber das Ungeheuer vor ihnen war tatsächlich ein Tyrannosaurier, der größte landlebende Fleischfresser, der auf der Erde gelebt hatte.
    Da er das Maul aufgerissen hatte, sahen die Männer die langen, gebogenen Zähne, die sie an die verkürzten Hauer der Elefanten erinnerten. Arme und Beine waren relativ klein, sie hatten ein ungeheures Gewicht zu tragen. Der schuppige Körper sah plump aus, doch neben den Reißzähnen schien der gewaltige Schwanz am gefährlichsten zu sein. In ihm steckte solch eine Kraft, daß die Bestie mit einem Schlag mehrere Bäume fällen konnte.
    Im Augenblick verhielt sie sich ruhig. Die relativ kleinen, tückischen Augen beobachteten. Sven und Art hatten das Gefühl, daß nur sie angesehen würden.
    »Der bringt uns um!« flüsterte der Norweger, »da haben wir keine Chance mehr.«
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als der Tyrannosaurier ein grollendes Fauchen ausstieß, den schweren Kopf schüttelte und weiterging.
    Wieder dröhnte der Boden. Einmal bewegte die Bestie ihren Körper unwillig zur Seite, und der gewaltige, schuppige Schwanz schlug zwei Bäume um.
    »Wir müssen weg!« schrie Sven. »Verdammt, laß uns flüchten.« Er wollte über die Mauer steigen, als der Saurier plötzlich einen Sprung nach vorn tat.
    Es wirkte plump, dabei warf die Bestie den Kopf hoch, riß die Kiefer noch weiter auf, und erst jetzt sahen die beiden Menschen, daß der Saurier sie gar nicht haben wollte, sondern den

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