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0100 - Die Drohung

0100 - Die Drohung

Titel: 0100 - Die Drohung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwarzen Tod ging.
    »Du meinst, es kann zur Entscheidung kommen?«
    »Bestimmt.«
    Suko wollte etwas sagen, doch das Telefon klingelte. Ich hob ab und war nicht erstaunt, meinen Chef, Superintendent Sir Powell, an der Leitung zu haben.
    »Was höre ich da? Sie wollen nach Germany fliegen?«
    Ich erklärte ihm die Lage.
    Sir Powell hörte aufmerksam zu. »Wenn Sie den Einsatz für gerechtfertigt halten, bitte.«
    »Ja, ich muß rüber.«
    »Gut, John. Ich drücke Ihnen beide Daumen.«
    »Nehmen Sie die Zehen auch noch hinzu«, sagte ich. »Wir können es brauchen.«
    Fünf Minuten später waren wir unterwegs zum Flughafen. Wir hatten ein Taxi bestellt, und der Wagen war sehr schnell da.
    Während der Fahrt sprachen wir kein Wort miteinander. Jeder hing seinen Gedanken nach.
    Ich konnte die Waffen mit durch den Zoll nehmen und brauchte keine Kontrolle über mich ergehen zu lassen. Ebenso würde es uns in Hannover gehen, dafür sorgte Kommissar Mallmann.
    Viel Betrieb herrscht zum Glück nicht, und auch die Maschine war nur zur Hälfte besetzt. Eine nette Stewardeß servierte uns ein gutes Frühstück, und ich machte ebenso wie Suko noch ein kleines Nickerchen.
    Die Ansage weckte mich.
    »Anschnallen zur Landung.«
    Über Hannover lag ein trüber Himmel. Er unterschied sich nicht von dem in London. Der Winter hatte sich wieder etwas zurückgezogen, die Temperaturen lagen über dem Gefrierpunkt, und mit Glatteis war nicht zu rechnen.
    Ruhig setzte der Riesenvogel auf.
    Wir waren mit die ersten Passagiere, die ausstiegen. Kommissar Mallmann erwartete uns bereits. Er war mit der Maschine aus Frankfurt gekommen.
    Ich erschrak, als ich ihn sah. Wie hatte der gute Will sich in der letzten Zeit verändert.
    Unter seinen Augen lagen dicke Ringe. Tief furchten die Falten sein Gesicht, der Mund zeigte eine sorgenvolle Krümmung. All das wies darauf hin, wie sehr ihn Karins Tod mitgenommen hatte.
    Auch sein Händedruck war nicht so fest und die Begrüßung längst nicht so überschwenglich wie sonst.
    Trotzdem fragte ich: »Wie geht es dir, Will?«
    »Es ging mir mal schlechter«, erwiderte er. »Aber nach deinem Anruf spüre ich so etwas wie Energie, die in meinen Körper zurückkehrt, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Sicher, Will.«
    Suko war noch hungrig. Er schlug vor, ins Flughafen-Restaurant zu gehen, und wir waren einverstanden.
    Will Mallmann bestellte sich ebenfalls ein Frühstück, ich beließ es bei einer Tasse Kaffee.
    Zwischen zwei Bissen meinte der Kommissar: »Ich habe einen Leihwagen besorgt.«
    »Das war gut.« Unwillkürlich mußte ich lächeln, denn Will aß mit einem wahren Heißhunger. Von Karin hatte er bisher noch nicht gesprochen, doch das Thema kam zwangsläufig.
    »Wie kam dieser Pensionär zu dem Bild?« wollte Will wissen.
    Ich hob die Schultern. »Es tut mir leid, Huxley wurde getötet, bevor er mir das sagen konnte.«
    »Wirklich von einer Hexe?«
    »Ja.«
    »Es ist kaum zu fassen.« Will Mallmann hatte lange zu den Zweiflern gehört. Er glaubte nicht an Dämonen und Geister, war aber schließlich überzeugt worden.
    Will brannte eine Frage auf den Lippen: »Wie kommen wir über die Grenze?«
    »Wenn wir Glück haben, heil«, erwiderte ich und gab eine kurze Erklärung ab: die Information, die mir der Ex-Agent Huxley anvertraut, hatte. »Auf diesem Weg werden wir in den anderen Teil Deutschlands gelangen. Er ist natürlich nicht ungefährlich«, sagte ich, »doch zum Glück ist er nicht vermint.«
    »Gibt es dort überhaupt keine Sicherung?« wollte Suko wissen.
    »Doch, Grenzsoldaten«, sagte Mallmann.
    »Kennst du ihre Wacheinteilung?« fragte ich.
    Will grinste. »Ja.«
    Damit waren Suko und ich beruhigt.
    Will ließ es sich trotz unserer Proteste nicht nehmen, das Frühstück zu bezahlen. Ich schaute derweil durch die große Scheibe auf das Rollfeld. Eine Maschine startete, es war ein imposanter Anblick. Ich hoffte nur, daß wir von diesem Flughafen aus ebenfalls den Rückflug antreten konnten, ohne daß der Schwarze Tod uns vernichtet hatte.
    »Träumst du, John?« Sukos Stimme unterbrach meine Gedanken.
    Ich schreckte hoch. »Sorry, ich habe nur ein wenig nachgedacht.«
    »Es waren aber keine guten Gedanken«, vermutete Will Mallmann.
    »Kann sein.«
    Über eine Rolltreppe fuhren wir in das untere Geschoß. Will Mallmann mußte noch zur Wagenvermietung, um den Schlüssel und die Papiere abzuholen.
    Zwei Minuten später war alles erledigt. Wir konnten in den dunkelblauen Mercedes 230

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